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Editorial von Georg F.W. Tempel
Liebe Leser,

es fällt etwas schwer, zum Winteranfang ein Editorial zu schreiben, das den ganzen Februar über noch Bestand haben soll. Der Fluch der vorgezogenen Abgabetermine, da natürlich auch Verlags- und Druckereimitarbeiter Weihnachten und Silvester feiern wollen, ohne dabei das uns allen so wichtige ZACK auf dem Terminplan haben zu müssen.

Während also im Hinterkopf schwerwiegende Überlegungen wie „Wann stellt man am besten den Weihnachtsbaum auf, ohne dass die kleine Tochter davon etwas bemerkt?“, „Habe ich alle Geschenke gekauft?“ oder „Reichen die Wein- und Sektvorräte aus?“ herumwabern, beschäftigt sich das Großhirn mit den wichtigen Themen dieses Editorials.

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Eine sehr interessante Meldung des Buchreports besagt etwa, dass der stationäre Buchhandel trotz Weihnachtsgeschäft weiterhin den Umsatzzahlen des Vorjahres hinterherhinkt – und die waren schon nicht wirklich gut –, während Online-Buchhändller sich über zweistellige Zuwachsraten freuen können. Vielleicht wäre das etwas für die guten Vorsätze der Comicverlage fürs neue Jahr: Wir schaffen ein gemeinsames Comic-Einkaufsportal, wo sich der geneigte Comicleser nicht durch die diversen Onlineshops der einzelnen Verlage klicken muss und schließlich doch genervt bei Amazon einkauft, da er hier alles auf einen Blick hat, sondern bieten ihm den Comic-Onlineshop, wo er (fast) alles findet, was sein sprechblasenaffines Herz begehrt. Man könnte auch mit besonderen Angeboten, Events oder Goodies arbeiten.

Es hat schon etwas Rührendes, wenn man beobachtet, wie Comicverlage versuchen, Kunden in ihre Onlineshops zu locken, dabei aber anscheinend vergessen, dass Comicleser nicht nach Verlagen sondern nach Interessen einkaufen – also verlagsübergreifend. Sicher liegt der Teufel bei so einem Unterfangen im Detail, aber wenn man es geschafft hat, Konkurrenzdenken und eigene Befindlichkeiten für etwas wie den Gratis-Comic-Tag über Bord zu werfen, dann wäre es möglicherweise auch machbar, sich für ein solches Projekt zu einigen. Warum Amazon oder anderen Onlinehändlern die großen Margen überlassen?

Dass es vertriebstechnisch Veränderungen in der Zukunft geben wird und geben muss, ist unzweifelhaft. Gab es früher zwei Vertreterreisen im Jahr, sind viele Buchverlage schon zu drei oder gar vier Reisen pro Jahr übergegangen und müssen dementsprechend attraktive Programme anbieten. Auch die Comicverlage werden sich dem langfristig nicht verschließen können und müssen darüber nachdenken, wie sie ihre Angebote attraktiv für den Handel machen – oder eben auf völlig neue Vertriebsschienen ausweichen.

In diesem Sinne!
Georg F.W. Tempel
Chefredaktion


Special vom: 24.01.2011
Autor dieses Specials: Georg F.W. Tempel
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Horst Gotta: Ich bin ein 100%iges Kind der Zack-Generation
Die Jerry Spring Gesamtausgabe
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