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Von JIM CUTLASS zu W.E.S.T.
Christian Rossi über Westernserien der etwas anderen Art (Interviewauszug)

SB: Fangen wir in der Vergangenheit an. In den 1990er Jahren hast du 6 Alben der Westernreihe JIM CUTLASS gezeichnet. Die Szenarios stammten damals von Jean Giraud. Wann und wo hast du Jean das letzte Mal getroffen?

Rossi: Jean habe ich zuletzt vor zwei Jahren in Angoulême gesehen. Ich sagte ihm, er wäre immer noch rüstig und jederzeit in der Lage, uns zum Träumen zu bringen...

SB: Habt ihr schon mal an eine Fortsetzung von JIM CUTLASS gedacht? Eventuell auch mit einem anderen Szenaristen?

Rossi: Im Moment gibt es nichts Neues, was JIM CUTLASS betrifft. Zurzeit konzentriere ich mich ganz auf W.E.S.T.

SB: JIM CUTLASS spielt in der ganz besonderen Atmosphäre des Südens der USA, welche bisweilen stark ins Übernatürliche abdriftet. Diese Komponente findet sich auch in W.E.S.T. wieder. Kannst du bitte mit deinen eigenen Worten beschreiben, worum sich die Handlung der Serie W.E.S.T. dreht?

Rossi: W.E.S.T. ist der Name eines Teams von „Geheimagenten“, die für die amerikanische Regierung in den Jahren nach 1900 arbeiten. Sei untersuchen paranormale Phänomene, die die Sicherheit der Vereinigten Staaten gefährden. Es ist so eine Art „Akte X“, gekreuzt mit den „Geheimnissen des Westens“.

Rossi_Foto

SB: Zwei Szenaristen [Xavier Dorison und Fabien Nury] für eine Serie ist eher ungewöhnlich. Wie kam es dazu?

Rossi: Fabien und Xavier kennen sich schon ziemlich lange und verstehen sich sehr gut. Nachdem sie die Synopsis zu W.E.S.T. Band 1 geschrieben und an den Dargaud Verlag verkauft hatten, haben sie einen Zeichner dafür gesucht. Dabei sind sie auf mich gestoßen...

SB: Hast du an der Kreation der Haupt- und Nebenfiguren mitgewirkt?

Rossi: Ich bin mehr und mehr auch an den Szenarios beteiligt. Derzeit haben wir Morton Chapel im Fokus, den Anführer, dessen Tochter von einem unheilvollen Wesen besessen zu sein scheint...

SB: Bei W.E.S.T. gibt es keine Einzelperson als Titelheld, sondern gleich ein ganzes Team. Was ist anders, wenn man immer in ganzes Team darstellen muss, im Vergleich zu nur einer einzigen Hauptfigur?

Rossi: Bei einem Team muss man stets in die Haut eines jeden einzelnen Protagonisten schlüpfen und den Zusammenhang ihrer Handlungen, Emotionen sowie deren Reaktionen in Betracht ziehen. Bart Rumble, zum Beispiel, ist weitaus sensibler geworden als es zunächst angedacht war. Ich weiß nicht, ob es ein Vorteil ist, aber es ist äußerst interessant, eine Gruppe von Leuten zum Leben zu erwecken. Auf jeden Fall unterscheidet es sich vom sonst Üblichen.

SB: Die Erzählung von W.E.S.T. teilt sich immer in Zyklen zu je zwei Bänden auf. Welche Vorteile hat diese Veröffentlichungsweise?

Rossi: Eine Geschichte mit mehr als 100 Seiten in Form eines Diptychons [d.i. ein zweiteiliges Werk] ermöglicht es uns, ein wirklich langes Abenteuer zu erzählen. Wir schreiten in der Zeit voran, die Sachen werden moderner, wie z.B. die Autos, usw... Diese zweibändigen Zyklen sind auch eine gute Lösung in kommerzieller Hinsicht, denn die Leser sind nicht in einer Serie ohne Thematik und ohne Ende gefangen.

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Special vom: 02.04.2010
Autor dieses Specials: Martin Surmann
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