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Black Crow – Dichtung und Wahrheit.
Nova Scotia oder auch Neuschottland, eine an der Atlantikküste gelegene Provinz Kanadas, im Dezember des Jahres 1775. Seit dem 19. April desselben Jahres wütet der Unabhängigkeitskrieg, mit dem sich die britischen Kolonien in der Neuen Welt vom Mutterland lösen wollen. Bereits seit 1760, seit King George III. die Herrschaft in Großbritannien übernahm, sind die Spannungen zwischen der Alten und der Neuen Welt groß. Während das junge Amerika nach Freiheit und Selbstbestimmung strebt, zieht der alte Kontinent die Daumenschrauben an und lehnt die Wünsche der Kolonialisten nach Handelsfreiheit, mehr Mitbestimmung und Eigenständigkeit ab. Stattdessen schickt die Krone Truppen nach Amerika und versucht, die dortigen Siedler in Schach zu halten.

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Mit den Gefechten von Concord und Lexington an eben dem 19. April bricht der Unabhängigkeitskrieg aus, geführt von Männern, die ursprünglich keine Selbstständigkeit angestrebt, sondern nur mehr Eigenständigkeit gefordert hatten, ansonsten aber unter dem Schutz der britischen Krone zufrieden gewesen waren.

Black Crow nimmt diesen historischen Hintergrund als Bühne für eine Geschichte um listige und geschickte Kriegsführung, gebrochene Versprechen, blutige Rache und eine den Tod überdauernde Liebe. In unglaublich detaillierten Bildern zeigt Jean-Yves Delitte das Leben der Seefahrer im 18. Jahrhundert, das geprägt war von harter Arbeit, Leid, Tod und kaum Freude.

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Delitte, der 1984, im Alter von 21 Jahren, seine ersten Arbeiten im Comic-Magazin Tintin veröffentlicht, ist verliebt in die Korvetten, Fregatten und Dreimaster der alten Tage, die er unter vollen Segel, im  Schlachtengetümmel und im Hafen vor sich hin tümpelnd zeigt. Aber bei aller Freude am Detail vergisst er nicht, eine spannende und mitreißende Geschichte zu erzählen, wie er es auch schon in Serien wie Tanâtos (dt. bei der Ehapa Comic Collection) oder Die neuen Zaren (dt. bei Comicplus+) bewiesen hat.

Obwohl der gebürtige Belgier noch keine 50 Jahre alt ist, kann er bereits auf ein beeindruckendes Comicwerk verweisen. 1989 entsteht zusammen mit dem Texter Jean-Luc Vernal das Album Onna, das auf japanischen Kurzgeschichten basiert. Für die 1990 gestartete Abenteuer-Serie Donnington und den Thriller Les Coulisses du pouvoir von 1999, der es auf bisher acht Alben gebracht hat, schreibt ihm Philippe Richelle die Szenarios. Mit den Alben Black Crow und L’Hermione (beide 2009) und den Serien Le Neptune (seit 2003) und Belem (seit 2006) kann Jean-Yves Delitte endlich seine große Liebe Seefahrt im Comic verwirklichen.

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Zwischen 1990 und 1995 zieht der Künstler sich aus der Welt der Comics zurück, da er mit einer staatlichen Bildungseinrichtung im Bereich Architektur und Design zusammenarbeitet. Daraus resultieren auch seine Tätigkeiten und Entwürfe für Inneneinrichtungen mit Schwerpunkt auf Möbel, Beleuchtung und Design. Aber letztendlich gehört Delittes Liebe den Comics, wie das in diesem Heft startende Abenteuer Black Crow eindrucksvoll beweist.

Text & Zeichnungen: Jean-Yves Delitte Übersetzung: Bernd Leibowitz

Los geht es mit dem Comic in Zack 129...


Special vom: 17.02.2010
Autor dieses Specials: Mosaik Steinchen für Steinchen
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