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Die Geburt von Surrogates – die Zukunft ist jetzt
Zuerst war der Computer da. Dann kamen E-Mail, Handys und Internet. Und heute gibt es so genannte Surrogates, Roboter, die an die Stelle des Menschen treten, ihn ersetzen. Schick sind sie, gut aussehend, durchgestylt und multifunktional – für ihre jeweiligen wenig ansehnlichen menschlichen Gegenparts besteht kein Grund mehr, die eigenen vier Wände zu verlassen. Bleibt eine Frage: Ist in der Welt der Surrogates die Technologie zu weit gegangen?

„Die Prämisse unseres Films ist einfach: ’Surrogates’ (zu deutsch: Ersatzmittel) haben die Welt erobert wie Handys und Computer“, erläutert Regisseur Jonathan Mostow. „’Surrogates’ sind moderne Erfindungen, die es den Menschen erlauben, sich in der Welt nach Belieben auszutoben – ohne dass sie dabei die heimische Couch verlassen
müssen. In unserem Film repräsentieren diese ’Ersatzmenschen’ die absolute Freiheit: Ob Job, Einkauf, Thrill oder sexuelles Vergnügen, die ’Surrogates’ erledigen das –
man muss sich nur zuhause einstöpseln.“ Das gefällt aber nicht allen. „Manche Leute finden, dass die ’Surrogates’ das gesamte Konzept von Menschlichkeit in Frage stellen“, führt Mostow weiter aus. „Ist in einer Welt, in der menschlicher Kontakt eigentlich nicht mehrstattfindet, die Liebe nur noch ein Wort? wollten.“

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Das war z. B. einer der Gedanken, den wir in unserer Geschichte erforschen wollten.“ Autor Robert Venditti hatte in seinem Erstlingswerk die Idee zu dem originären Stoff. Er war damals Angestellter von Top Shelf Publications und arbeitete in der Versandabteilung des Hauses in einem Vorort von Atlanta. Er dachte über einen originellen Ansatz für eine Graphic Novel nach und erinnerte sich dabei an ein Soziologiebuch, das er in der Schule gelesen hatte. „Es war eine Studie über Leute, die schon in der Frühzeit des Computers von Zuhause aus online Rollenspiele spielten“, sagt Venditti. „Mich faszinierte bei der Lektüre, wie die Leute sich mit ihren Rollen beschäftigten, wie sie in ihre Alter Egos hineinschlüpften und schließlich zu ihnen wurden. Sie haben sich so sehr mit ihnen identifiziert, dass sie darüber ihre Jobs verloren und ihre Ehen ruinierten – nur weil sie sich von ihrem Spiel, der Person, die sie ’geschaffen’ hatten, nicht mehr trennen konnten. Diese Idee ging mir nicht aus dem Kopf – der Wunsch des Menschen, jemand anderer zu sein, als man ist.“

Der Autor baute die Idee aus, indem er darüber nachdachte, welche weiteren Gründe es für Menschen geben könnte, sich der Hilfe von ‚Surrogates‘ zu bedienen. „Meine Idee bestand ursprünglich darin, eine Person zu kreieren, die für einen zur Arbeit geht und Geld verdient. Eine ganz praktische Überlegung. Und dann war da noch die Möglichkeit der ewigen Jugend. Während man selbst altert, kann man nach außen hin immer noch jung, hübsch und viril bleiben – plastische Chirurgie macht’s möglich.“ „Mich hat die Geschichte wegen des Konflikts zwischen Technologie und Menschlichkeit angesprochen“, erinnert sich Produzent Hoberman. „Ich bin einer dieser Menschen,
die sehr spät mit Computern, E-Mail, Internet und iPhone in Kontakt gekommen sind. Bis vor kurzem wusste ich über all das nichts. Die Story spielt mit dem Gedanken, was
passieren würde, wenn wir alle sozusagen in einem Computer sicher aufgehoben wären und irgendwelche ’Ersatzmenschen’ draußen das ’Leben’ für uns übernähmen. Es geht um Technologie, um plastische Chirurgie, um das, was Menschen heute mit ihren Körpern anstellen. Alles höchst interessante und aktuelle Themen, von denen ich dachte, dass sie es wert seien, in einem Spielfilm erforscht zu werden.“

Bruce Willis (DIE HARD [„Stirb langsam“, 1988], 12 MONKEYS [„12 Monkeys“, 1995], THE SIXTH SENSE [„The Sixth Sense“, 1999]) und Radha Mitchell (MAN ON FIRE [„Mann unter Feuer“, 2004], MELINDA AND MELINDA [„Melinda und Melinda“, 2004], PITCH BLACK [„Pitch Black – Planet der Finsternis“, 2000]) schlüpfen in die Rollen der FBI-Agenten Thomas Greer und Jennifer Peters, die einen Mordfall untersuchen sollen. Beide arbeiten erstmals als Team zusammen und haben es mit dem ersten Verbrechen dieser Art seit Jahren zu tun – bald erheben sich auch die ersten Stimmen, die fragen, ob ‚Surrogates‘ ethisch überhaupt vertretbar sind und wie es denn um die Zukunft der Menschheit bestellt ist.

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Mostow dazu: „Wir haben es hier mit einem Mystery-Thriller zu tun, einer Detektivgeschichte mit Willis als FBI-Agent, der den Mord an einem ’Surrogate’ untersucht und dabei einer Verschwörung auf die Spur kommt, die das Konzept des Menschseins in Frage stellt.“ „Das Ganze ist eine Mär als Warnung darüber, wie Menschen heutzutage mit Technologie umgehen“, fügt Hoberman hinzu.

Ein zurückgezogen lebender Millionär namens Dr. Lionel Canter, ein Genie mit M.I.T.-Abschluss, hat die ‚Surrogates‘ erschaffen. An den Rollstuhl gefesselt, begann er während seiner Studienzeit, mit künstlichen Gliedmaßen zu experimentieren. Im Laufe seiner Forschungen fand er heraus, wie man Gehirnströme dekodieren und diese als Steuersignale an künstliche Menschen weiterleiten kann. Die so ferngesteuerten ‚Surrogates‘ unterscheiden sich von ihren menschlichen Gegenparts lediglich durch ihr makelloses Aussehen. Jeder „Surrogate“ besitzt einen menschlichen Gegenpart, der den Roboter, ob er nun nur wenige Meter oder Tausende von Kilometern entfernt ist, mittels Gedanken zu steuern vermag. Wenn der Mensch jedoch nicht in seinem Steuerelement, dem so genannten „stim chair“, sitzt, ruhen die Roboter in einer Art Stand-by-Modus und tun nichts.

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So wurden die ‚Surrogates‘ geschaffen – zur Freude der einen und sehr zum Missfallen und Verdruss der anderen. Ving Rhames (PULP FICTION [„Pulp Fiction“, 1994], MISSION: IMPOSSIBLE [„Mission: Impossible“, 1996], CON AIR („Con Air“, 1997]) schlüpft in die Rolle des „Propheten“, des selbsternannten Führers einer Gruppe von Bürgern, die in erbitterter Opposition zur Technikgläubigkeit breiter Teile der Bevölkerung stehen. „Die zentrale Frage, die in SURROGATES aufgeworfen wird, ist, wie wir uns in einer immer technologischer werdenden Welt als Menschen behaupten werden können“, sagt Mostow. „Technik und Technologie sind im Prinzip ja toll. Sie ermöglichen uns auf der einen Seite die unglaublichsten Dinge und erleichtern uns das Leben. Aber auf der anderen Seite haben wir uns auch zu Sklaven der Technik gemacht. Wir können ohne unsere Handys und BlackBerries fast nicht mehr leben. Es ist toll, dass man via E-Mail kommunizieren kann, aber wenn man stundenlang nur noch vor dem Computer sitzt, um sie zu beantworten, ist das auch schon wieder eine Abhängigkeit. All diese neuen Möglichkeiten haben also ihr Für und Wider.“

„Technik ist zum Lebensstil geworden“, fügt Produzent Todd Lieberman hinzu. „Sie hat sich förmlich in unser Leben hineingedrängt. Die Gesellschaft kann ohne sie nicht mehr existieren. Was würden wir ohne Internet, ohne Handys tun? Das ist schwer vorstellbar. Ergo: Was würde man in dieser neuen Welt ohne ’Surrogates’ tun?“

„Ich wollte in meiner Geschichte diese Fragen nur zur Diskussion stellen“, schließt Venditti. „Ich habe auf all diese Fragen natürlich auch keine Antwort. Als ich die Story zu Papier brachte, wollte ich nur aufzeigen, welchen Nutzen bzw. welchen Schaden die ’Surrogates’ für unsere Gesellschaft haben würden. Und, so mein Schluss: Jeder muss
für sich selbst entscheiden, ob diese Roboter nun gut oder schlecht, nützlich oder nutzlos sind.“


Special vom: 25.01.2010
Autor dieses Specials: Walt Disney Studios Motion Pictures, Germany
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
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Die Surrogates werden Wirklichkeit – mit Filmprofis am Drehort
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