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„Dem Ingeniör ist nichts zu schwör“
Alle zwei Jahre zieht es die Comicgemeinde Deutschlands ins Fränkische nach Erlangen, wo der Internationale Comic Salon zelebriert wird. Möglicherweise macht es bereits ab 2011 Sinn, 130 Kilometer weiter in Richtung Nordosten von Erlangen zu fahren, wo Schwarzenbach an der Saale liegt. Das knapp 8.000 Seelen Örtchen hat Großes in  Planung: Ein Museum soll das Schaffen von Dr. Erika Fuchs würdigen, der kongenialen Übersetzerin der Disney Comics.

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Wenn man einmal die A9 verlassen hat, die Nürnberg mit Bayreuth verbindet, findet man sich in einer urgemütlichen ländlichen Umgebung wieder. Nach einigen Kilometern auf gut ausgebauten Landstraßen erreicht man schließlich Schwarzenbach, das zum Landkreis Hof gehört. Der Hauptbrotgeber ist die dort angesiedelte Industrie, vor allem Textil, Maschinenbau und Eisenguss. Die ruhige und angenehme Lage des Ortes lockt alljährliche auch Touristen, die sich ausruhen und entspannen wollen.

Doch damit könnte es bald zu Ende sein, wenn die Pläne des derzeitigen Bürgermeisters Alexander Eberl in Tat umgesetzt werden.

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Im Jahr 2006 entstand anlässlich des hundertsten Geburtstag von Frau Dr. Fuchs die Idee, das Schaffen und Wirken der promovierten Kunsthistorikerin mit einem Museum zu würdigen. Johanna Theodolinde Erika Fuchs, wie die Übersetzerin mit vollem Namen hieß, verbrachte mehr als 30 Jahre ihres Lebens in Schwarzenbach und übersetzte in dieser Zeit einen Großteil der Micky Maus- und Entengeschichten, für deren Qualität sie mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde und die ihr eine Heerschar von Bewunderern einbrachte, unter denen sich auch so bekannte Namen wie Farin Urlaub von den Ärzten, Elke Heidenreich oder Reinhard Mey befinden. Selbst im Alltag haben ihre Sprach- und Wortschöpfungen Einzug gehalten, wie die Headline dieses Artikels nur zu gut beweist. Nicht kleckern sondern klotzen, heißt nun die Devise in dem kleinen fränkischen Ort. Der Münchner Mirko Hensch, Bühnenbildner an der Bayrischen Staatsoper, hat mittlerweile ein Konzept erstellt, das das Herz von Comicfreunden höher schlagen lassen wird. In einem kompletten Anwesen in der Bahnhofstraße sollen auf ca. 600 qm vier Ausstellungssäle, ein Sonderausstellungs- / Veranstaltungssaal, ein Museumsshop und ein Café entstehen. Das Millionenprojekt sieht vor, das Leben von Frau Dr. Fuchs in verschiedenster Weise abzubilden; ihre Comicübersetzungen in den Kontext mit ihrer früheren Heimat zu stellen, da viele von ihr in den Comics verwendete Orte und Namen tatsächlich existieren; Originaltext und Übersetzung (oder doch besser Interpretation) gegenüberzustellen; Originale wie ihren Schreibtisch und von ihr redigierte Manuskripte etc. zu zeigen und natürlich Comics, Comics, Comics.

Dabei wird es sich nicht um eine Ausstellung im üblichen Sinne handeln. Theatermensch Hensch stellt sich ein multimediales Haus vor, in dem Exponate an der Wand hängen, von der Decke baumeln, via Bildschirm oder Kopfhörer goutiert werden können und man auch selbst interaktiv daran teilnehmen kann.

Bürgermeister Eberl plant ein Haus, das sowohl dem Comicfreund wie auch der ganzen Familie Unterhaltung, Spannendes und Wissenswertes bietet.

Wer mehr zu dem Vorhaben lesen möchte, der sollte sich Zack 126 zulegen.


Special vom: 15.11.2009
Autor dieses Specials: Thea Opitz
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Editorial von Georg F.W. Tempel
Zum 10. Todestag einer Comic-Legende: Greg
Daan Jippes: Die Abenteuer von Havank
Die Korsaren des Alkibiades
Dossier Largo Winch
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