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Interview mit Christian Perrissin (Cap Horn)
Ein einsamer Seemann auf seiner Schaluppe... Flüchtlinge in einer Wüstenlandschaft… Eine wissenschaftliche Expedition, die sich für die Sitten der Indianer Yámana interessiert... Drei Verwicklungen, die nichts miteinander verbinden sollte, entwickeln eine attraktive Freske aus Abenteuern mit einem grandiosen Rahmen in Patagonien. Mit Cap Horn führt uns Christian Perrissin (Der Rote Korsar, El Niño) an einen Ort, wo wir ihn nicht erwartet hätten. Brieg F. Haslé sprach für das Bandes Dessinées Magazin mit dem inspirierten Szenaristen ...

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Wie ist deine neue Serie „Cap Horn“ enstanden?

Nach dem zweiten Band von El Niño wollten die Humanos, dass ich an einem neuen Projekt arbeite. Sie haben mich daher gebeten, über eine neue Erzählung nachzudenken. Schon lange dachte ich an eine Geschichte am Ende des 19. Jahrhunderts Zeitpunkt. Im Gegensatz zur Serie El Niño, die ich vorher von Anfang bis Ende der fünf Bände des ersten Zyklus geschrieben hatte, schreibe ich diese neue Serie Stück für Stück.

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Warum spielt deine Erzählung in Patagonien zum Ende des 19. Jahrhunderts?

Ich interessierte mich für diese Umgebung im Zusammenhang mit dem Gebiet in Patagonien, weil es nur sehr wenige Geschichten aus dieser Ecke in Amerika gab. Nur wenige wissen, dass Personen wie Butch Cassidy oder Billy the Kid dorthin gereist waren. Hugo Pratt ist einer der wenigen Autoren, die so etwas erzählt haben. Ich wollte also diese Art von Geschichte erzählen, die eine maritime Dimension hat. Meine Geschichte erweist sich als eine Mischung zwischen Western und Meeres-Abenteuer, die mir die Schaffung der Figuren nicht ganz aus dem einen oder anderen Bereich erlaubte. Ich mag diese Art der Konfrontation der Genres!

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Dieses Gebiet erlaubt dir auch uns von den Yámana (oder Yagan), einem wenig bekannten Volk, zu erzählen...

Der Auslöser war nicht mich zu fragen, welches geografische Gebiet in Comics noch nicht behandelt wurde. Ich hatte eine wahre Offenbarung beim Lesen eines Buchs über die Reise einer französischen wissenschaftlichen Expedition, die Feuerland in anderthalb Jahren durchquerte: „Cap Horn 1882-1883, Begegnung mit den Indianern Yagan“ (unter der Leitung von Jacqueline Dubois, La Martinière - MNHN - Musée de l‘Homme, 1995, Anm. d. Red.). Da diese Expedition um 1882 stattfand, habe ich meine Geschichte einige Jahre später, 1890-1895, angesiedelt. Dieses Buch präsentiert tausende von Fotografi en zum Zeitpunkt der Expedition: Die Fotos, heute aufbewahrt im Musée de l‘Homme, erlauben es, die Indianer Yámana wiederzuentdecken. Seinerzeit lebten die Yámana noch in der gleichen Weise wie seit einem Jahrtausend. Ende des 19. Jahrhunderts wurden sie entdeckt, die Westmächte haben ihre Zivilisation erschüttert. Als die Priester versucht haben sie zu konvertieren und die Goldsucher sie ausgerottet haben... Aber ich möchte klarstellen, dass ich versucht habe nicht in die Falle der Dokumentation zu geraten, um mir meine Geschichte auszudenken.

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Worum geht es in deiner Geschichte?

Cap Horn besteht aus drei Bänden und erzählt drei parallele Handlungen: Natürlich laufen am Ende alle zusammen, in Ushuaia, dem neuralgischen Zentrum meiner Erzählung. Zu der Zeit war Ushuaia eine anglikanische Mission, wo die Argentinier einen Militärposten hatten. Ich habe diese Geschichte geschrieben ohne mir Fragen zu stellen. Am mit einer vertieften Auseinandersetzung dieser drei parallelen Handlungen entwickeln ohne gezwungen zu werden diese oder jene Passage zu beschleunigen, wie ich es leider in El Niño machen musste, wo ich gerne mehr Platz für die Entwicklung einiger Szenen gehabt hätte. Cap Horn handelt von Jason Low, einem Seemann, die direkt auf Joshua Slocum basiert, dem ersten Mann, der zwischen 1890 und 1893 eine Weltreise im Alleingang auf einer Schaluppe unternahm. Dieser Kerl hat wirklich eine zeitgenössische Dimension eines freien Menschen ohne Einschränkungen. Alle Seemänner der Vendée Globe haben seine Erzählung von der Reise um die Welt gelesen: Allein um die Welt ...

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Special vom: 19.05.2009
Autor dieses Specials: Mosaik Steinchen für Steinchen
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Chat mit Verlagsleiter Klaus D. Schleiter
Leseprobe: Cap Horn
5 Fragen an Francis Bergèse
Die weiteren Serien in Zack 120
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