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Was macht eigentlich Kim Schmitt?
Kim Schmidt (Jahrgang 1965) begann seine Laufbahn als Comicautor 1983 mit dem Antihelden Öde. 1988 erschien das erste Album mit dem Titel Öde Zeiten. Dem Erstling folgten inzwischen vier weitere Öde-Bände und die mittlerweile auf zehn Bände angewachsene tierische Cartoon-Serie Local Heroes. Zusammen mit dem Szenaristen Lutz Mathesdorf entstanden drei Bände der Reihe Unser Schumi, sowie ein Band von Leichenwäscher Karl. Für das Man ga-Magazin Hiro von Dino entwickelte Kim zusammen mit Marc Hillefeld die gleichnamige Comic-Serie. Darüber hinaus ist er Urheber von Cartoon-Landkarten wie Hedwig-Holzbein, Freistatt Blayern, Hanslstadt Humbug und vielen anderen Publiktionen. Zusammen mit dem Texter Patrick Wirbeleit schuf Kim 2004 eine Abenteuerstory um einen jugendlichen Comic-Helden namens Störtebeker.

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Es folgte der Comiczeichenkurs und Comic Figuren Zeichnen bei Carlsen Comics. Ebenfalls mit Wirbeleit entstanden zwei Bände von Kleiner Thor. In den Cartoon-Bänden Frogs-Märchenprinzen und Küss mich, du Märchen prinz! schildert Kim seine Erfahrungen mit Fröschen. Seit 2005 illustriert Kim außerdem die Kinderbuchreihe „Die 3 Fra gezeichen Kids“. Darüber hinaus veranstaltet Kim Comic-Workshops für Kinder und Jugendliche und betreut Nach wuchszeichner in seinem Webforum unter www.comiczeichenkurs.de. Neben seiner Arbeit als Comic & Cartoonzeichner ist Kim außerdem als Werbegrafiker und Illustrator tätig. Kim Schmidt lebt mit seiner Familie in Dollerup bei Flensburg in Schleswig-Holstein. Michael Hüster fragte für ZACK bei Kim nach, welche aktuellen Aktivitäten anliegen und welche Arbeiten für die Zukunft in der Entwicklung sind.

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ZACK: Kim, wenn man deine ständig steigende und sehr vielseitige Produktionspalette so anschaut, fragt man sich, wie du das alles machst. Hast du keine Angst vor Rinderwahnsinn?

Kim: Nee, nur vor der Deadline. Aber im Ernst: Ich brauch den Termindruck, dann bin ich am produktivsten. Sonst komme ich zu nichts. In den vergangen 2 Jahren war es aber wirklich ein bisschen viel geworden, ich hatte kaum noch Zeit für meine Familie. Das wird ab 2009 anders, jedenfalls habe ich mir das fest vorgenommen.

ZACK: Viel Aufmerksamkeit haben deine beiden Comiczeichenbücher “Comiczeichenkurs“ und „Comicfiguren zeichnen“ bei Carlsen Comics erhalten. Wie bist du auf die Idee gekommen, diese zu entwickeln?

Kim: Ich gebe viele Comiczeichenworkshops, hauptsächlich für Kinder und Jugendliche. Die Idee zu den Lehrbüchern lag da irgendwann nahe. Mit den Büchern können die Nachwuchszeichner auch nach dem Workshop weiterarbeiten und noch mal nachlesen. Mir war es aber wichtig, nicht nur ein ödes Lehrbuch zu machen, man sollte das Ganze auch nur so zur Unterhaltung lesen können. Ich habe die Bücher deshalb um eine Reihe von Comicstories, Anekdoten und einem Interviewteil ergänzt.

ZACK: Wird es evtl. ein drittes Werk für angehende Comic-Zeichner geben.


Kim: Ich arbeite tatsächlich im Augenblick an einem dritten Teil.

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ZACK: Wie bist du auf die Idee gekommen, ein Comiczeichenkursforum (ICOM Preis 2006) für das Internet zu entwickeln?


Kim: Wiederum über meine Arbeit als Workshopleiter. Ich wollte den Zeichnern die Möglichkeit geben, auch über den Workshop hinaus mit mir in Kontakt zu bleiben und suchte etwas, um ähnlich lautende Fragen nicht immer wieder umständ lich von email zu email, sondern für alle zu beantworten. Im Internet stieß ich dann irgendwann auf das Forum eines US-Zeichners und wusste: Das isses! So was brauchst Du auch! Aber das Forum ist natürlich weit mehr als nur ein Kommunika tionsmittel zwischen den Zeichnern und mir.

ZACK: Welche Möglichkeiten bieten sich dem User in deinem Webforum www.comiczeichenkurs.de ?

Kim: Es funktioniert wie jedes andere Forum auch: Gleichgesinnte treffen sich, knüpfen Kontakte, präsentieren ihre Werke und tauschen sich aus. Darüber hinaus findet man im Forum technische Hilfen rund ums Zeichnen, es gibt Wettbewerbe, Zeichenübungen und unter der Rubrik „gueststars“ stellt sich ab und an der eine oder andere Profizeichner den Fragen der Mitglieder. Unter anderem waren bereits Joscha Sauer, Ralph Ruthe, Jeff Gold und Flix dabei, aber auch Autoren und Comiclektoren. Das Forum ist nach wie vor für alle kostenlos und werbefrei, das ist mir sehr wichtig.

ZACK: Frogs entstand zunächst als www-Projekt. Inzwischen sind mit „Frogs-Märchenprinzen“ und „Küss mich, du Märchenprinz!“ zwei Sammelbände bei Carlsen erschienen. Woher kommt deine Begeisterung für die Gattung Frosch?


Kim: Da ich direkt am Dorfteich wohne, konnte ich jede Menge Feldstudien betreiben. Die Frösche waren ursprünglich nur Randfiguren in meiner anderen Cartoonserie „Local Heroes“. Später tauchten die dann im ersten Comiczeichenbuch auf und haben sich dann irgendwie verselbständigt, zunächst im Internet. Mittlerweile laufen die in einigen Zeitschriften und Zeitungen, was wieder neue Deadlines bedeutet – geil!

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ZACK: Wie entstand das Projekt „Kleiner Thor“ und wie bist du zu Tokyopop gekommen? Auf wie viel Bände ist die Reihe angelegt? Kann man zum Erfolg der Serie schon Aussagen treffen?

Kim: Ich stehe auf die norddeutsche Thematik und da lagen die Wikinger einfach auf der Hand. Die wohnten hier ja sozusagen vor der Haustür – die damalige Weltstadt Haithabu liegt nur ca. 20 km von meinem Wohnort entfernt. Ursprünglich hatte ich die Idee zu einem Kinderbuch mit einem fiesen, schlechtgelaunten Wikingerjungen als Hauptfigur. Für eine Tour auf die Leipziger Buchmesse hatte ich ein paar grobe Skizzen entworfen und wollte die bei den Verlagen rumzeigen. Patrick Wirbeleit, mit dem ich in Leipzig unterwegs war, fand die Entwürfe so gut, dass er sich dazu gerne eine Story ausdenken wollte, was er dann auch tat. Ein entsprechendes Expose´ haben wir dann Tokyopop angeboten. Die Story ist mit den 2 Bänden zunächst abgeschlossen, Patrick hat aber noch Ideen für eine Fortsetzung. Erfolg? Also wenn sich das zu einem Millionenseller entwickelt hat, hat mir da bisher aber noch keiner Bescheid gesagt. Ich frag da mal beim Verlag nach.... Aber ganz ehrlich, eine so umfangreiche, über 2 Jahre gehende Arbeit abgeschlossen zu haben, das ist für mich ein persönlicher Erfolg.

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ZACK: Woran arbeitest du z. Zt. noch? Gibt es Neues von Öde und wenn ja, wo kann der Fan neues Material entdecken? Wird es evtl. auch mal wieder ein Öde-Album geben?

Kim: Öde ist meine dienstälteste Serie und läuft seit (schluck) 26 Jahren mit wöchentlich neuen Folgen (aktuell zu bewundern unter www.monimoin.de). Ein Album ist aber nicht in Planung. Daneben illustriere ich im Wechsel mit Harald Juch die Kinderbuchserie „Drei Fragezeichen Kids“, arbeite Aufträge ab und pflege meine Serien weiterhin regelmäßig. In der Local Heroes-Reihe sind z. B. bisher 10 Bände erschienen, außerdem eine 4-sprachige Sonderausgabe (friesisch, dänisch, plattdeutsch,
hochdeutsch) und ein Sammelband mit den besten Gags bei Carlsen, Postkartenbücher und diverser anderer Tineff.

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Im vergangenen Jahr habe ich zudem fürs Wacken Open Air gearbeitet, in diesem Jahr ist auch was geplant. Nebenbei entstanden eine Cartoonreihe und das Maskottchen für den Handball Bundesligisten SG Flensburg-Handewitt und “Fußball Heroes”, eine Cartoonreihe über Fußballfans. Außerdem kümmere ich mich um den Flying Kiwi Verlag und unseren Online-Comicshop www.comicnow.de.

Weiter geht es mit diesem Interview im Zack 119...


Special vom: 15.04.2009
Autor dieses Specials: Michael Hüster
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Franz Zumstein zur Diskussion über den "Stern von Afrika"
Interview mit Franz Zumstein
Interview mit Mark O. Fischer
Kalifen anstelle des Vaters
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