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Alles über BONANZA
BONANZA startete am 12. September 1959. Es war die erste Westernserie, die in Farbe produziert wurde, was damit zusammenhing, dass RCA, der Mutterkonzern von NBC, Farbfernsehgeräte herstellte und diese auch verkaufen wollte. Aller Anfang ist schwer. Bei der ersten Staffel waren die Einschaltquoten schwach, was auch ein wenig damit zu tun hatte, dass am Konkurrenzsender CBS PERRY MASON lief. Deprimierend waren auch die Zeitungskritiken. Die New York Times schrieb: "Ein Desaster!". Ein anderes Blatt: "Die Serie ist ein zum Maximum gesteigerter Autry (Gene Autry war der "singende Cowboy" der frühen Billigwestern), eine furchtbare Verschwendung an Geld und Farbe!" Die Situation war so übel, dass BONANZA nach einem Jahr hätte eingestellt werden müssen. Doch RCA wollte nun mal seine Farbfernseher loswerden, und so beging man die Flucht nach vorn. Die Serie wurde auf die Prime Time am Sonntag Abend verlegt und für 150.000 US-$ pro Folge weiter produziert. Die Verlegung der Sendezeit brachte schließlich die Wende. 

bonanza

Der Produzent saß zwischen zwei Stühlen. Einerseits wurde von einem Western Action erwartet, andererseits hatte BONANZA ja den Anspruch, die zwischenmenschlichen und moralischen Aspekte in den Vordergrund zu stellen. Und so setzten die z.T. absurden Vorgaben der Zensurbehörde Produzent Dortort immer wieder zu. Verwundungen waren erlaubt, Todesfälle sollten aber vermieden werden. Pro Kampf sollte höchstens ein Kinnhaken pro Teilnehmer ausgeteilt werden. Die Augen eines Toten hatten geschlossen zu sein. Weil Dortort die mahnenden Memos, die sich auf seinem Schreibtisch stapelten, gerne ignorierte, hagelte es vor allem bei den frühen Staffeln viele Beschwerden.

Pernell Roberts, der sich schnell den Ruf als eigensinnig und verschlossen erwarb, war trotz des Erfolges unzufrieden mit der Rolle des Adam. Seine Reibereien mit den Drehbuchschreibern wegen mangelnder Charakterentwicklung sowie wegen des Umstands, dass Frauen und Minderheiten in der Serie keine gleichberechtigten Rollen bekamen, nahmen größere Ausmaße an. Er äußerte seinen Unmut auch öffentlich und sorgte damit für intensive Spannungen am Set. Lorne Greene kommentierte das Verhalten seines Mitakteurs frostig und meinte, er würde mit seinen pausenlosen Beschwerden der Serie schaden. 1964 gesteht Roberts in einem Interview, dass er schon zu einem ziemlich frühen Zeitpunkt aus dem Vertrag auszubrechen versuchte. Nur die massive Drohung des Studios, dass er im Falle eines Vertragsbruches für sehr lange Zeit keine Arbeit mehr in Hollywood finden würde, hielt ihn davor ab. Als der Vertrag 1965 endlich endete, war für Roberts Schluss (in einer Folge der 6. Staffel heiratet Adam und zieht mit seiner Gattin nach Osten. Somit hatte doch noch eine Cartwright-Braut ihr Glück gefunden).


Special vom: 21.01.2009
Autor dieses Specials: Gerhard Förster
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Storm - Die Hintergründe
Als ich für den Bildschriftenverlag arbeitete...
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