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| Und so geht es weiter... | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Eines gleich vorweg - es wird sicher nicht möglich sein, alle existierenden Episoden zu bringen. Eine einfache Rechnung macht das deutlich: Auf deutsch sind 724 Geschichten erschienen. Hinzu kommt mindestens eine bisher bei uns unveröffentlichte. Bei zunächst sechs Ausgaben pro Jahr ergäbe das eine Laufzeit von ziemlich genau 121 Jahren. Mal sehen...ich bin dann knapp 164 Jahre alt. Wenn das jetzt eine Lebensgarantie für meine Abonnenten und mich wäre, würde ich das ja sofort zusagen, aber ich fürchte, auch ein cleverer Kiowa-Häuptling kann hier die Biologie nicht austricksen...
Damit stellt sich zwangsläufig die Frage, wie viele Hefte denn nun erscheinen werden. Das kann ich im Moment allerdings noch nicht genau beantworten. Aber blenden wir zunächst zurück an den Anfang meiner Planungen. Die reichen nämlich deutlich weiter in die Vergangenheit, als viele wissen. SILBERPFEIL herauszubringen ist immer eine Art Traumprojekt von mir gewesen, auf jeden Fall spätestens, als ich über Martin Hilland Kontakt zu Erwin Sels erhalte und die ersten Originalseiten meine Sammlung bereichern (mein Konto weniger, aber das gehört nicht hierher). Zu sehen, was denn bei uns so alles der Werbung zum Opfer gefallen ist, löst bei mir immer den Wunsch aus, es auszubügeln.  Im Herbst 2002 wende ich mich daher mit einer ersten Anfrage an BASTEI - und erhalte keine Antwort. Ohne es zu wissen, bin ich genau in den „Abgang“ des seinerzeitigen Geschäftsführers Dr. Hackel geraten, und so etwas führt meist dazu, dass Dinge verschüttet gehen. Diesmal bin ich das, denn wie ich ein gutes halbes Jahr später feststellen muss, ist da jemand schneller gewesen als ich. Auf der Mai-Börse 2003 in Köln präsentiert Bernd Götz mit seinen EAGLE PRODUCTIONS plötzlich und unverhofft das erste Heft des Nachdrucks. Okay, ich bin da nicht nachtragend (zumal er nichts von meinen Ambitionen wissen kann) und kaufe mir das Teil. Sooo schlecht sieht’s auf den ersten Blick gar nicht aus, auch wenn der Indianer auf dem Cover eher Silberpfeils Vater sein könnte. Auch der Preis ist mit € 9,90 in Ordnung. Innen graust es einen dann doch. Verwaschener Druck und als größtes Manko eine Heftgröße von etwa 16 x 24 Zentimetern, wodurch die Bilder bis an den Rand gehen und sogar teilweise beschnitten sind. Und eine Sammlerausgabe ohne jedwede Hintergrundinformationen gehört sich auch nicht. Ich schreibe eine entsprechende sachliche Kritik dazu in den BASTEI-FREUNDEN, die ich Bernd Götz vorher sogar zeige - und deren Inhalt er nicht widersprechen kann. Meine dort geäußerte Befürchtung eines baldigen Endes dieses Projektes bewahrheitet sich dann schneller als gedacht. Nach Band 1 kommt trotz gegenteiliger Beteuerungen nichts mehr. Ich sage Bernd sogar meine Unterstützung zu, doch nach einem letzten Telefonat im Januar 2004 ward er nicht mehr gesehen. 
Nach einer angemessenen Wartezeit nehme ich Anfang 2005 erneut Kontakt mit BASTEI auf, der nun erfolgreich verläuft und dessen Ergebnis jetzt vorliegt.
Bei der Planung der Sammlerausgabe nehme ich mir zunächst vor, nur die Folgen zu bringen, die komplett von Frank Sels stammen (also keine Studioarbeiten, bei denen er nur die Hauptfiguren gezeichnet hat) und bei denen ich eine vollständige Vorlage habe. Das ist einmal möglich, falls es eine belgische Veröffentlichung gibt, denn dort sind Eingriffe für Werbung völlig verpönt. Mehrere Belgier, mit denen ich mich darüber unterhalte, dass in Deutschland eben der Comic gekürzt wird, wenn in letzter Minute noch eine Werbung auf den Tisch flattert, schauen mich daraufhin mit großen Augen an und können es gar nicht glauben. Die andere Möglichkeit einer kompletten Vorlage sind natürlich die Originalseiten. Das ist allerdings ein Kapitel für sich und gleichzeitig der Unsicherheitsfaktor für meine Ausgabe. Die Beschaffung der belgischen Veröffentlichungen ist dank Ebay und meiner inzwischen umfangreichen Kontakte nach Belgien das kleinere Problem. Die Hefte und Alben sind auch nicht allzu teuer. Dumm ist nur, dass von den frühen Folgen nur sehr wenige in Belgien gelaufen sind, von den ersten 22 nämlich gerade mal fünf. Noch dümmer ist, dass in diesen ersten Folgen wichtige Nebenfiguren eingeführt werden, die später noch eine große Rolle spielen. Allen voran gilt das für Mondkind und Tinka (diese beiden Folgen gibt es zum Glück) sowie Harry und Jed. Fazit: Mir bleibt also gar nichts anderes übrig, als diese Episoden aus den FELIX-Heften zu nehmen, die Farbe herauszufiltern und sie von Gerhard Förster ebenfalls neu kolorieren zu lassen. Worauf ich mich dabei eingelassen habe, das habe ich mittlerweile bei Band 2 gemerkt. Zwischen zwei und vier Stunden gehen pro Seite drauf, um ein gutes Ergebnis zu erhalten. Wie das geht seht Ihr in diesem Special. Leider bleiben dabei die Kürzungen erhalten. Die Werbung werde ich natürlich entfernen. Was die dadurch entstehenden Lücken angeht, so werde ich diese einmal mit Vignetten füllen, die Frank Sels gerne und reichlich verwendet hat. Vermutlich sitzt die Werbung auch zum Teil ohnehin an diesen Stellen. Soweit ich erkennen kann, dass ein Bild beschnitten wurde, werde ich versuchen, das am Computer durch Verwendung anderer Bildteile so zu ergänzen, dass es dem vermutlichen Komplettbild möglichst nahe kommt. Wie gut diese Technik funktioniert, kann man in diesem Heft sehen. Die Besitzer der FELIX-Hefte 536 und 537 mögen bitte vergleichen, wie ich mit MARKEN-PAUL umgesprungen bin. Wenn man nicht weiß, wo er gesessen hat, kommt man vermutlich nicht drauf. Ach ja, sollte man irgendwann einmal einen gewissen Herrn Marken-Paul geteert und am ganzen Körper mit Briefmarkenwerbung beklebt (statt gefedert) finden, gehöre ich vermutlich zum engeren Kreis der Tatverdächtigen... Als nächstes stellt sich die Frage nach der Reihenfolge, in der die Episoden laufen sollen. Ich bin grundsätzlich dafür, die Originalreihenfolge zu nehmen, nur, welche ist das? Da ich BASTEIs Angewohnheit kenne, sich um so etwas überhaupt nicht zu scheren, schwant mir schon Übles. Eine Hilfe können hier die Originalseiten bieten. Frank Sels hat zwar keine diesbezüglichen Aufzeichnungen hinterlassen, aber er hat jeder Geschichte eine Nummer gegeben und sie oben auf den Originalseiten inklusive des Originaltitels vermerkt. Wenn man also diese Seiten - eventuell auch nur als Kopie - hätte... 
An dieser Stelle gibt’s den nächsten Tiefschlag. Frank Sels ist zwar mit bis zu acht Seiten pro Tag sicher einer der schnellsten Zeichner Europas gewesen, trotzdem hat er jede Möglichkeit genutzt, Zeit zu sparen. Und wie macht man das? Ganz einfach, man verwendet Bildteile oder gleich ganze Bilder aus älteren Geschichten erneut und hofft, dass es nicht auffällt. BASTEI fällt es häufiger auf und es löst in Bergisch Gladbach verständlicherweise nicht unbedingt Begeisterung aus.
Nun befinden wir uns zum Start der Serie am Ende der Sechziger Jahre. Mal kurz in den Copy-Shop an der nächsten Ecke gehen und ein paar Dutzend Kopien schießen - das ist nicht. „Danielle und ich mussten die Originalseiten älterer Geschichten nehmen und sie auseinanderschneiden. Silberpfeil auf einen Stapel, Falk auf den nächsten, ein Häufchen Mondkind, eines mit Indianern, eins mit Cowboys, und so weiter“, erzählt mir Erwin Sels später. Dem Sammler läuft’s dabei eiskalt den Rücken runter. Mein lieber Frank, das nehme ich Dir heute noch übel! Damit steht fest, dass von den frühen Episoden - mit Ausnahme der ersten - mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Originalseiten mehr existieren. Damit entfällt jede Möglichkeit, fehlende Teile von dort zu beschaffen und leider auch jede Information über die Reihenfolge, in die diese Stories gehören. Mein nächster Gedanke ist, es mit der deutschen Reihenfolge zu versuchen. Also nehme ich mir meine FELIX vor, um zu sehen, was dabei herauskommt - und stoße schon sehr bald auf die ersten Ungereimtheiten. Wer die Serie aus FELIX kennt, der weiß, dass die beiden Hauptfiguren am Anfang ihr Aussehen mehrfach wechseln und dabei gleichzeitig erwachsen werden. Silberpfeil trägt zunächst einen Mittelscheitel und schulterlanges Haar, dann gehen die Stirnhaare nach oben und schließlich erhält er die bekannten Zöpfe und das Haar wird ein Stück länger. Falks Haare dagegen sind zu Beginn ebenfalls fast schulterlang und werden dann kürzer und lockiger. Das ist zumindest ein Hinweis auf die tatsächliche Reihenfolge. Und was stellen wir beim Durchforsten der FELIX fest? BASTEI hat hier wie üblich kräftig gewürfelt. Am Anfang geht es noch, aber nach und nach werden immer wieder Episoden eingestreut, die an eine deutlich frühere Stelle gehören. Seufz... Letztlich habe ich alles an Informationen zusammengetragen, das mir vorliegt und eine Entscheidung getroffen. Dass es mit der ersten FELIX-Folge losgehen würde, stand dabei niemals zur Debatte. Die frühesten Originalseiten, die ich besitze, stammen aus der 25. Episode „Die Abtrünnigen“. Das ist in Deutschland bisher die 19. Folge „Der Häuptling“ aus FELIX Band 570-572. Nachdem diese Eckmarken feststehen, habe ich zunächst alle Folgen mit den „jugendlichen“ Hauptfiguren herausgefischt und entsprechend nach vorn umsortiert. Somit ergibt sich nun eine neue Reihenfolge, die der grafischen Entwicklung Rechnung trägt und dem Original vermutlich ziemlich nahe kommt. Die 26. Episode „Die Prophezeiung des Medizinmannes“ (bisher Folge 20 „Der Spruch des Medizinmannes“; FELIX Band 573-575) besitze ich bis auf die letzte Seite komplett im Original. Und genau bis zu diesem Band läuft mein Fahrplan derzeit. So werden die Hefte erscheinen:
Natürlich habe ich nicht vor, mit Band 26 die Serie abzuschließen. Sollte sie ein Vollflopp werden, wird das früher passieren, aber das glaube ich nicht. Es wird also weitergehen. Ich möchte die weitere Reihenfolge nur momentan noch nicht bestimmen, denn ich verfüge inzwischen über eine Reihe von Seiten aus diversen Episoden in diesem Bereich und es ist nicht unwahrscheinlich, dass ich in den nächsten vier Jahren noch einige dazu bekomme, die zwar vielleicht nicht ausreichen, um eine Geschichte zu vervollständigen, aber doch, ihre richtige Stelle innerhalb der Chronologie zu bestimmen. Von den ersten 26 Folgen gibt es die Episoden 1, 10-11, 20-21 und 23-26 in einer flämischen Fassung. Diese Hefte werden also bisher fehlende Teile enthalten und erstmals in Deutschland vollständig sein. Bei den Folgen 2-7 fehlen zwischen zwei und vier Einzelbildern. Auch hier wird es also mit jeweils 28 Comicseiten so gut wie komplett sein; die Fehlbilder bei Band 2 habe ich ja schon entsprechend ersetzt. Alle übrigen Geschichten aus diesem Bereich sind mehr oder weniger stark gekürzt. Das reicht - immer neben den diversen Einzelbildern - von einer halben Seite bei Episode 12 bis zu 7 ½ Seiten bei Episode 13. Logischerweise kann ich das nicht auffüllen, sondern hier wird der Comicteil einfach entsprechend kürzer sein. Da ich aber auf jeden Fall die Checkliste der Serie abdrucken will, werde ich dann eben eine längere Strecke bringen können - es sei denn, es tauchen wundersamerweise noch Seiten aus diesen Folgen auf. Das dürfte extrem unwahrscheinlich sein, und falls doch, passiert das dann vermutlich gerade, wenn ich das entsprechende Heft veröffentlicht habe. Gleiches gilt, wenn sich durch das Auftauchen derart früher Seiten noch Verschiebungen in der Reihenfolge ergeben sollten. Was ich dann mache - nun, warten wir's mal ab. Auf eine ganz besondere Geschichte kann ich an dieser Stelle bereits hinweisen, und das ist Band 20. Die Story, in der Tinka verloren geht, hat man in ein einziges FELIX-Heft (Band 602) gequetscht und dabei gnadenlos von 28 Seiten auf 13 heruntergekürzt. Hier fehlen also 15 Seiten, mehr als die Hälfte der Episode! Was sich der zuständige Redakteur dabei gedacht hat, will ich gar nicht wissen (vermutlich ist es ihm egal gewesen). Erfreulicherweise gibt es hier eine flämische Fassung, so dass ich dieses comictechnische Massaker rückgängig machen kann. Es dauert allerdings noch ein wenig. Damit wären wir wieder bei der anfangs gestellten Frage, wie viele Ausgaben es denn geben wird. Auch wenn ich das derzeit noch nicht genau festlegen kann, so könnten es doch durchaus 150 Hefte werden. Ich besitze im Moment rund 2.000 Originalseiten und habe knapp 50 Episoden komplett oder fast komplett dabei. Das überschneidet sich zum Teil mit den zur Verfügung stehenden belgischen Veröffentlichungen, so dass man es nicht einfach addieren kann. Wie sich diese Zahl noch verändert, das werden wir sehen. Auf jeden Fall nicht nach unten, soviel ist schon mal sicher. Wenn ich zusammenrechne, was noch mindestens an Material verfügbar wäre (ich kenne diverse Quellen), dann dürfte sich die Hälfte aller im Studio Sels entstandenen 665 Folgen wohl früher oder später chronologisch einordnen lassen. Und bevor gleich der Einwand "aber es gibt doch 724 Episoden in Deutschland!" kommt, sage ich dazu gleich, dass ziemlich genau 60 Geschichten im Auftrag von BASTEI in Spanien entstanden sind. Das erklärt die Differenz. Ich hoffe auch, dass ich irgendwann hierzu Genaueres sagen kann. Möglicherweise ist das also der Beginn einer langen Freundschaft. Wie lange sie dauert, hängt insbesondere davon ab, wie sich das Interesse an dieser Sammlerausgabe entwickelt. Und, um auch der Frage gleich vorzubeugen: Sobald ich das besser kalkulieren kann, wird es auch Sammelmappen analog meiner drei übrigen Serien geben. |
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| Special vom: | 30.08.2006 |
| Autor dieses Specials: | Bernd Glasstetter |
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| Ein Klassiker kehrt zurück | |
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