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Kapitel 8 - Die Spinne und der Klon
Die Spinne und der Klon
1994 - 1996



Geraubtes Leben

Im Februar 1994 berief der Spider-Man-Redakteur Danny Fingeroth ein Gipfeltreffen aller Autoren ein, auf dem die Entwicklung der folgenden Ausgaben festgelegt werden sollte. Die Folge war eine Kettenreaktion von Ereignissen, die den Netzschwinger über Jahre hinweg nicht zur Ruhe kommen lassen sollten. Den entscheidenden Anstoß sollte schließlich "Web"-Autor Terry Kavanagh geben, der auf die Idee kam, eine seit Jahren totgeglaubte Figur zurückzubringen, woraufhin der damalige Marvel-Chefredakteur Tom DeFalco einen langen Vortrag hielt, weshalb eine derartige Geschichte unter keinen Umständen funktionieren könne. Vermutlich wurde ihm letztendlich klar, daß sich auch die Idee zur Figur des Spider-Man selbst anfangs ähnlich "unmöglich" angehört hatte, und so gab er schließlich klein bei, und das Schicksal nahm seinen Lauf.
In "Amazing" #386-388 präsentierte Michelinie, der die Serie sage und schreibe sieben Jahre lang geschrieben hatte, gemeinsam mit Bagley seinen Abschiedsdreiteiler, der neben der Verjüngung des an Krebs erkrankten Geiers mit einem Schock aufwartete: Peters vermeintliche Eltern, denen er gerade erst sein Geheimnis anvertraut hatte, entpuppten sich als künstliche Wesen, die das Chamäleon erschaffen hatte, um über Peter die Geheimidentität des Netzschwingers herauszufinden.
Außer sich vor Wut, machte Peter im folgenden Vierteiler "Pursuit", der sich einmal mehr durch alle vier Serien zog, Jagd auf das Chamäleon. In Kravens altem Landhaus kam es schließlich zum großen Showdown, und während das Chamäleon, das im von J.M. DeMatteis geschriebenen Finale erstmals die ganze Wahrheit über seine Verbindung zu Kraven enthüllte, schließlich als gebrochener Mann zusammenbrach, mußte Peter erkennen, daß die Idee mit seinen "Eltern" eines der "Abschiedsgeschenke" des verstorbenen Harry Osborn gewesen war.

No more Mr. Nice Guy

Während der folgenden Monate gingen die Serien ein letztes Mal getrennte Wege. Kavanagh und Saviuk ließen Peter in "Web" gemeinsam mit der Black Cat und Gambit von den X-Men gegen einen Killer namens Facade antreten, der den Daily Bugle-Fotografen Lance Bannon, der seine Geheimidentität aufgedeckt hatte, tötete, in "Spider-Man" unter Mackie und Lyle erhielt der Hobgoblin Superkräfte, der Demogoblin opferte sich im Kampf, um ein Kind vor ihm zu retten, eine neue Gegnerin namens Coldheart wollte sich an Spidey und dem Hobgoblin rächen, und schließlich gab Kravens Sohn Vladimir in der Jubiläumsnummer 50 sein Debüt als "Grim Hunter", "Spectacular" präsentierte unter Gastautor Mike Lackey und Zeichner Sal Buscema die Rückkehr von Vengeance, Ann Nocenti ließ den Netzschwinger auf die von ihr geschaffene Daredevil-Gegnerin Typhoid Mary treffen, und der neue regelmäßige Autor Tom DeFalco ließ den Skorpion nach einem letzten Kampf mit dem Netzschwinger "endgültig" dem Verbrechen abschwören. Derweil bot J.M. DeMatteis, der zu "Amazing" gewechselt war, gemeinsam mit Mark Bagley einen Vierteiler mit Shriek und Carrion, in dessen Verlauf nicht nur Carrion geheilt wurde, sondern auch die neue Belegschaft der Irrenanstalt Ravencroft, zu der die Leiterin Dr. Ashley Kafka und der Sicherheitschef John Jameson gehörten, ihren Einstand feierte.
Alle Geschichten verband ein roter Faden: Spidey ging nach der Enthüllung über seine "Eltern" mit einer beispiellosen Brutalität gegen seine Gegner vor und vernachlässigte mehr und mehr sein Privatleben als Peter Parker, Tante May erlitt nach einem Gespräch mit Mary Jane einen Herzanfall und fiel ins Koma, Mary Jane verließ ihren Mann aus Frustration über dessen Verhalten, und zu allem Überfluß nahm in "Web" #114 auch noch ein geheimnisvoller Unbekannter Kontakt zu Tante May auf, der sich nach ihrem Zusammenbruch unverzüglich auf den Weg nach New York machte und am Ende von "Spectacular" #216 schließlich auf Peter traf - und zur jedermanns Überraschung dessen Gesicht besaß!

Totgesagte leben länger

In "Web" #117, das neben dem Debüt des neuen Zeichners Steven Butler, dessen Stil sich stark an dem Bagleys orientierte, auch den Beginn des Vierteilers "Power and Responsibility" enthielt, der sich einmal mehr durch alle vier Serien ziehen sollte, entpuppte sich Peters Doppelgänger als dessen totgeglaubter Klon aus "Amazing" #149. Ben Reilly, wie sich der Klon mittlerweile nannte ("Ben" als Anspielung auf Onkel Ben, wobei Terry Kavanagh offenbar Peters zweiten Vornamen aus "Web" #19 übersah, "Reilly" nach Tante Mays Mädchennamen) und Peter begruben schließlich ihre Differenzen und stellten sich gemeinsam der Bedrohung durch den geheimnisvollen Dr. Judas Traveller und seine Begleiter, zu denen auch der mysteriöse Scrier gehörte. Nebenbei deuteten sich weitere Veränderungen an, als Mary Jane auf einem Flug in ihre Heimatstadt Pittsburgh plötzlich übel wurde.
Eine Zweitgeschichte von J.M. DeMatteis und Zeichner Liam Sharp warf derweil einen Blick zurück auf die erste Klon-Saga, diesmal aus dem Blickwinkel des Klons. Dabei erfuhr der Leser auch, daß Ben damals tatsächlich nicht gestorben, sondern statt dessen auf mysteriöse Weise vor der Müllverbrennungsanlage in Brooklyn wieder zu sich gekommen war.

Die Scharlach-Spinne - nicht halb so krank, wie es sich anhört

In den Folgemonaten trennten sich die Wege von Peter und Ben, der ab "Spider-Man Unlimited" #7 ein neues, komplett rotes Kostüm trug und vom Daily Bugle den Namen "Scarlet Spider" verpaßt bekam. Während sich Ben im Vierteiler "The Exile Returns" mit Venom, der seinen Spinnensinn im Gegensatz zu dem von Peter nicht überlisten konnte, anlegte und es in "Web of Life" (beide in "Web" und "Spider-Man") mit Tombstone und dem Grim Hunter zu tun bekam, stellten sich Peter und der "neue" Daredevil (in dessen Kostüm nach wie vor Matt Murdock steckte) in "Back from the Edge" (in "Amazing" und "Spectacular") der doppelten Bedrohung durch den verjüngten Geier und Daredevils Erzfeind, die Eule, und nachdem Peter vom Geier vergiftet worden war, war es im Vierteiler "Web of Death" ausgerechnet Dr. Octopus, der bei der Gelegenheit Peters Geheimidentität herausfand, und seiner Geliebten Stunner, die hier erstmals auftrat, zu verdanken, daß er mit dem Leben davonkam.
In der Zwischenzeit war Mary Jane nach einer Aussprache mit ihrer Familie zu Peter zurückgekehrt und überraschte ihn mit der Neuigkeit, daß sie ein Kind von ihm erwarte. Nebenbei hatte Peter mysteriöse Alpträume, die darauf hindeuteten, daß er selbst ein Klon sein könnte.
Sowohl Peter als auch Ben bekamen es dabei mit dem mysteriösen Kaine zu tun, der den Grim Hunter und Dr. Octopus kurzerhand tötete. Zudem gaben Bens Freund, der Genetik-Experte Dr. Seward Trainer, sowie der Polizist Jacob Raven, der einen zunächst nicht näher erläuterten Mord aufklären wollte, ihr Debüt.

Kurz und bündig: Miniserien

Ab 1993 gab es neben den monatlichen Serien des Netzschwingers auch nahezu pausenlos neue Miniserien mit Peter als Titelheld. Los ging es im Oktober 1993 mit dem Vierteiler "The Lethal Foes of Spider-Man" von Danny Fingeroth und Scott McDaniel, einer Fortsetzung von "The Deadly Foes of Spider-Man", der sich diesmal mit Dr. Octopus, der "Antwort", Rhino, Boomerang, dem Geier, dem Beetle, Stegron und dem "Schwarm" beschäftigte. 1994 folgte der Dreiteiler "Spider-Man: The Mutant Agenda" von Steven Grant und Scott Kolins, in dem Spidey und Beast von den X-Men gegen den Hobgoblin antraten und der das erste (und bislang auch einzige) Crossover zwischen den Comics und dem Spider-Man-Zeitungsstrip darstellte.
Unmittelbar danach erschien der Dreiteiler "Spider-Man and X-Factor: Shadowgames" von Kurt Busiek und Pat Broderick, in dem Peter und die Mutanten von X-Factor gemeinsam gegen den neuen Gegner Shadowforce antraten, es folgten der Sechsteiler "Spider-Man: The Arachnis Project" von Eric Fein und Mike Lackey, in vielerlei Hinsicht eine Fortsetzung von "Venom: Lethal Protector", in dem es Peter mit Venom, der Jury, Styx & Stone, dem "Sneak-Thief" sowie dem monströsen "Homo-Arachnis" zu tum bekam, sowie "Spider-Man: Web of Doom" von Jack C. Harris und Scott Kolins, in dem der Netzschwinger unter Mordverdacht geriet.
1995 ging es weiter mit dem Vierteiler "Spider-Man: Friends and Enemies" von Danny Fingeroth und Ron Lim, in dem es Peter und die New Warriors Speedball, Nova und Darkhawk mit den "Meta-Humes" zu tun bekamen, dem zeitgleich erschienenen Vierteiler "Spider-Man: The Power of Terror" von Gregory Wright und Darick Robertson, in dem Peter Seite an Seite mit Deathlok, dem "neuen" Daredevil und dem Punisher gegen Silvermane kämpfte, sowie schließlich dem Dreiteiler "Spider-Man: Funeral for an Octopus" von Tom Brevoort, Mike Kanterovich, Stewart Johnson und Tod Smith, in dem der Netzschwinger für kurze Zeit mit den Armen des soeben verstorbenen Dr. Octopus gegen dessen ehemalige Verbündete - den Geier, den Hobgoblin, Mysterio und Electro - antrat, bevor er sie endgültig zerstörte.
Ebenfalls eine eigene Miniserie hatte 1994 eine alte Bekannte bekommen: In der ersten und vierten Ausgabe von "Felicia Hardy: The Black Cat" von Terry Kavanagh, Joey Cavalieri und Andrew Wildman durfte der Netzschwinger sogar vorbeisehen.


Die Klon-Saga dreht auf

Die nächsten Ausgaben, die fortan abwechselnd in allen vier Serien die Abenteuer von Peter und Ben verfolgten, brachten die "Klon-Saga", wie sie später rückblickend genannt werden sollte, zu einem ersten Höhepunkt. Sowohl Peter als auch Ben wurden durch mysteriöse Visionen zu einem versteckten Labor in den Bergen gelockt, wo sie - neben diversen mißgestalteten Klonen ihrer selbst - dem Schakal begegneten, der all die Jahre - im Marvel-Universum waren seit "Amazing" #149 gerade mal fünf Jahre vergangen - damit verbracht hatte, sich selbst genetisch zu verbessen - tatsächlich war seinerzeit lediglich ein Klon Warrens gestorben.
Der Schakal konfrontierte sie mit der Behauptung, sie seien beide Klone, während der echte Peter seit Jahren in einem Gentank vor sich hinschlummere, doch diesem Tank entstieg statt dessen ein Klon von Gwen Stacy, der kurz darauf verfiel, woraufhin Peter und Ben das Labor zerstörten. Als wenig später der mysteriöse Kaine die Trümmer durchsuchte, begegnete er dem Schakal und seinem Gehilfen Jack, dem nicht minder mysteriösen Scrier - sowie einem weiteren Peter Parker, der unter Amnesie litt und sich auf der Suche nach seiner Vergangenheit sogleich auf den Weg nach New York machte.
Dort drohte der Schakal derweil, Flash Thompson zu töten, was Ben jedoch verhindern konnte. Während er den Schakal den Behörden übergab, erhielt er von "Jack" eine Diskette, die Informationen darüber enthalten sollte, wer der echte Peter Parker sei. Ein ähnliches Angebot machte Kaine zur gleichen Zeit Peter, doch ebenso wie Ben lehnte auch er ab.
Zur selben Zeit entdeckte der unter Amnesie leidende dritte Peter seine Kräfte, Detective Jacob Raven bereitete einen Haftbefehl vor, und Tante May erwachte endlich aus ihrem Koma.

Das Geschenk

In der Jubiläumsnummer "Amazing" #400 von DeMatteis und Bagley wurde Tante May aus dem Krankenhaus entlassen, und nachdem sie in einer ergreifenden Geschichte Peter zu erkennen gegeben hatte, daß sie über sein Doppelleben informiert war, und ihm somit ihren Segen gegeben hatte, starb sie im Kreis ihrer engsten Angehörigen. "The Gift" zählt heute unter Fans zu den besten Spider-Man-Geschichten aller Zeiten, weshalb es umso ärgerlicher ist, daß spätere Autoren sie quasi unwirksam machten.
Viel Zeit zum Trauern blieb Peter und Ben derweil nicht, denn Detective Raven nahmen Peter unter Mordverdacht fest. Die Geschichte setzte sich im Zweiteiler "Aftershocks" fort, dessen erster Teil, "Spider-Man" #57, von John Romita jr. gezeichnet wurde, der die Serie bald dauerhaft übernehmen sollte. Darin beschützte Ben die schwangere Mary Jane vor Dr. Judas Traveller, während Kaine Detective Raven von Peters Unschuld überzeugen wollte. Als Problem sollte sich dabei erweisen, daß Peter für die Tatzeit kein Alibi hatte, da er zu jener Zeit von Kraven lebendig begraben worden war. Inzwischen erlangte der dritte Peter Parker seine Erinnerung zurück, während der Schakal aus Ravencroft floh.

Das Kainsmal

Der nächste Höhepunkt der "Klon-Saga" war der Vierteiler "The Mark of Kaine" ("Spider-Man Unlimited" #9 enthielt zwar dem Namen nach einen fünften Teil, der aber wenig mit dem Rest der Geschichte zu tun hatte und statt dessen die neueste Formation der "Sinister Six" vorstellte), in dessen Verlauf Mary Jane zuerst von Kaine entführt wurde, dann an den dritten Peter Parker und schließlich wieder in die Gewalt von Kaine geriet. Um sie zu befreien, brach Peter mit Hilfe von Judas Traveller aus dem Gefängnis aus und machte sich gemeinsam mit Ben auf die Suche nach Kaine.
Schließlich entpuppte sich der "dritte Peter Parker" als Klon, der jedoch statt des üblichen Verfalls eine monströse Mutation durchmachte und am Ende scheinbar ums Leben kam. Schließlich bot Ben, von dem Peter glaubte, er habe die Morde begangen, die ihm zu Last gelegt wurden, diesem an, seinen Platz im Gefängnis einzunehmen, damit Peter ihrer beider Unschuld beweisen konnte.

Angeklagt

In den folgenden Heften traf Peter, der aus Mangel an eigenen Kostümen in Bens Kostüm als Scarlet Spider unterwegs war, auf den ersten Gwen-Stacy-Klon, der mittlerweile die Identität von "Joyce Delany" wieder abgelegt hatte und nunmehr mit einem Klon von Miles Warren ein normales Leben führte. Als die beiden vor Peter flohen, traf dieser zu allem Überfluß auch noch auf einen neuen Grünen Kobold. Im Verlauf ihres Kampfes starb der Warren-Klon am bekannten Klon-Verfall, während dem Kobold, der allem Anschein nach diesmal kein Schurke war, die Flucht gelang.
Als nächstes bekam es Peter mit Judas Traveller und seinen Gehilfen zu tun und kämpfte schließlich - wieder in seinem eigenen Kostüm - gemeinsam mit dem Grünen Kobold gegen einen Irren namens Firefist. Am Ende erfuhr der Leser, daß der "dritte Peter Parker" überlebt hatte und nunmehr für den Schakal arbeitete. Derweil erhielt der Grüne Kobold, unter dessen Maske sich Phil Urich, der Neffe des Daily Bugle-Reporters Ben Urich, verbarg, seine eigene Serie.

Peter Parker mal... zählt eigentlich noch jemand mit?

In "Web" #126 von Gastautor Todd DeZago und Gastzeichner Roy Burdine begann der Vierteiler "The Trial of Peter Parker", in dem Ben an Peters Stelle vor Gericht stand, während es Peter einmal mehr mit Kaine zu tun bekam, und auch Detective Raven, der mittlerweile von Peters Unschuld überzeugt war, sowie Stunner, die den Tod ihres Geliebten Dr. Octopus rächen wollte, machten Jagd auf Kaine.
Nachdem Judas Traveller Peter und Kaine vor ein eher obskures Gericht gestellt hatte, gelang es dem Netzschwinger, letzteren gefangenzunehmen, der sich zu seiner Überraschung als ein weiter Klon von Peter Parker entpuppte - der erste Klon, um genau zu sein. Nachdem Kaine gestanden hatte, daß er die Morde begangen hatte, die Peter bzw. Ben zur Last gelegt wurden, kam er in Gewahrsam und Peter bzw. Ben auf freien Fuß.
Die Geschichte hatte jedoch ein Nachspiel, denn Bens Freund Dr. Seward Trainer hatte aufgrund von Anomalien bei Mary Janes ungeborenem Baby festgestellt, daß Peter ein Klon war. Weitere Untersuchungen zeigten, daß er recht hatte und Ben das Original war und Peter der Klon.
Mit dieser Enthüllung ging man bei Marvel ein enormes Wagnis ein, erklärte man den Lesern doch immerhin, daß sie seit zwanzig Jahren die Abenteuer eines Klons verfolgt hatten! Dennoch sollten die Autoren vorerst an der Idee festhalten und auf diese Weise versuchen, den Geschichten eine neue Wendung zu geben.
Aus diesem Grund erschien - nach einem dreiteiligen Prolog, der als Zweitstory in "Amazing" #400, "Spider-Man" #57 und "Spectacular" #223 erschien und unmittelbar an die vierteilige Zweitstory aus "Web" #117, "Amazing" #394, "Spider-Man" #51 und "Spectacular" #217 anschloß - die dreiteilige Miniserie "Spider-Man: The Lost Years" von J.M. DeMatteis und John Romita jr., die davon berichtete, was Ben während seiner fünf Jahre im "Exil" erlebt hatte: In Salt Lake City lernte er die Kellnerin Janine kennen, die auf der Flucht vor dem Gesetz war, legte sich mit den örtlichen Verbrecherbossen an und bekam es schließlich erstmals mit Kaine zu tun, der sich in die Polizistin Louise Kennedy verliebte. Als die korrupte Louise ihn jedoch töten wollte, kam Kaine ihr zuvor und tötete statt dessen sie, und ihr Partner Jacob Raven, der Ben für den Täter hielt, machte fortan Jagd auf ihn.

Willkommen im Klon-Zeitalter

Von der Erkenntnis über seine wahre Natur schockiert, war Peter - der vor lauter Überraschung sogar seine Frau Mary Jane geschlagen hatte, was viele Fans Tom DeFalco noch heute anlasten - ein leichtes Opfer für den Schakal, der ihn sogleich für seine Zwecke einspannte. Der Sechsteiler "Maximum Clonage", der sich durch jeweils ein Heft jeder der Monatsserien sowie die beiden Sonderhefte "Spider-Man: Maximum Clonage Alpha" (von Tom DeFalco, Todd DeZago und Ron Lim) und "Spider-Man: Maximum Clonage Omega" (von Tom Lyle, Robert Brown, Roy Burdine und Mark Bagley) zog, ließ zunächst Ben auf die New Warriors treffen, denen er kurz darauf (in "New Warriors" #62) beitrat. Gemeinsam kämpften sie gegen den "dritten Peter Parker", der sich nunmehr Spidercide nannte.
[Bild: spider-man_maximum_clonage_omega.jpg] Währenddessen eröffnete der Punisher die Jagd auf den Schakal, Ben bekam es mit Peter zu tun, der inzwischen für den Schakal arbeitete, mußte sich einer ganzen Armee von Spider-Man-Klonen erwehren, und schließlich vereitelten Ben, Peter, Kaine und der Gwen Stacy-Klon gemeinsam die Pläne des Schakals, der plante, die gesamte Weltbevölkerung durch Klone zu ersetzen. Dabei kamen Kaine, der Schakal und Spidercide, der in Wahrheit für den mysteriösen Scrier arbeitete, ums Leben, und Peter bot Ben schließlich an, sein Kostüm und seine Identität zu übernehmen.
Um die Hintergründe der ersten Klon-Saga von 1975 aufzuhellen, war in der Zwischenzeit der One-Shot "Spider-Man: The Jackal Files" von Todd DeZago und einer ganzen Legion an Künstlern erschienen, die die einzelnen verwickelten Figuren näher unter die Lupe nahmen.

Einmal Spider-Man Super Spezial, bitte

1995 kam man bei Marvel auf die Idee, die alljährlichen Annuals des Netzschwingers durch sogenannte "Super Specials" zu ersetzen. Aus diesem Anlaß kehrte sogar David Michelinie zu Spider-Man zurück und bot gemeinsam mit Dave Hooper, Joe St. Pierre, Kyle Hotz, Darick Robertson und Steve Lightle einen Fünfteiler, der sich durch das "Amazing Spider-Man Super Special" #1, das "Spectacular Spider-Man Super Special" #1, das "Web of Spider-Man Super Special" #1, das "Spider-Man Super Special" #1 sowie das "Venom Super Special" #1 zog und den Netzschwinger gemeinsam mit Scarlet Spider und Venom in einen Kampf mit den Artgenossen von Venoms Symbionten, deren Heimatwelt der Leser hier erstmals zu sehen bekam, verwickelte.

Kreuzwege

Im September 1995 wurde auch endlich eine alte Idee reanimiert: Die Marvel/DC-Crossover. Zum ersten Mal seit dreizehn Jahren trafen hochoffiziell Marvel- und DC-Charaktere aufeinander. In "Spider-Man/Batman" von J.M. DeMatteis und Mark Bagley mußten es die beiden Titelhelden mit dem vereinten Wahnsinn von Carnage und dem Joker aufnehmen. Das Heft war erfolgreich genug, um eine neue Welle von Crossovern wie "Green Lantern/Silver Surfer" und "Batman/Punisher" nach sich zu ziehen und schließlich sogar ein wirklich, wirklich großes Crossover.

Zurück ins Exil?

Zwar war Peter bereit, auf die Identität von Spider-Man zu verzichten, doch Ben zögerte noch. Im Verlauf des Vierteilers "Exiled", in dem Peter und Ben zunächst gemeinsam mit der Black Cat, die sich mittlerweile als Privatdetektivin versuchte, gegen D'Spayre, einen Gegner Bens aus dessen Zeit im "Exil" (eine Geschichte, die nie veröffentlicht wurde) kämpften, spielte er zunächst mit dem Gedanken, New York wieder zu verlassen, um Peter, der ja mittlerweile sein Leben weitergelebt hatte, nicht die Existenz zu ruinieren, doch nachdem er seinen Freund Seward Trainer aus der Gewalt eines noch unbekannten Gegners befreit und gegen den verjüngten Geier gekämpft hatte, änderte er seine Meinung.
Kurz darauf zündete in Peters Bewußtsein ein posthypnotischer Befehl des Schakals, der ihn die schwangere Mary Jane angreifen ließ, doch obwohl sowohl Ben als auch die New Warriors versuchten, ihn aufzuhalten, war es letztendlich Mary Jane selbst, die dafür sorgte, daß Peter aus Liebe zu ihr seine "Programmierung" überwand.
Nachdem es Peter und Ben auch noch mit einer neuen Dr. Octopus, die sich als Carolyn Trainer, Sewards Tochter, entpuppte, zu tun bekommen hatten und Mary Janes ungeborenes Baby, das aufgrund der Tatsache, daß der Vater ein Klon war, in Gefahr geraten war, gerettet hatten - mit der gesamten Geschichte aus "Spectacular" #229 zollten DeFalco und Buscema, angefangen vom Heilmittel, das Dr. Octopus in ihren Besitz gebracht hatte, über die Unterwasserbasis bis hin zur Szene mit den Trümmerteilen, unter denen Peter begraben wurde, dem Klassiker "Amazing" #33 Tribut -, entschlossen sich Peter und Mary Jane, New York endgültig verlassen und die Stadt Ben anzuvertrauen.
Zu diesem Anlaß warf der One-Shot "Spider-Man: The Parker Years" von Evan Skolnick und Joe St. Pierre einen Blick zurück auf die lange Zeit von Peter (dem Klon) als Spider-Man.

Goin' back

1995 wurde Kurt Busiek [Link auf http://www.splashcomics.de/html/portraits/kuenstler/busiek_kurt.php] damit betraut, die Vergangenheit des Netzschwingers näher zu beleuchten. Zu diesem Zweck erschien zum einen die dreiteilige, von Paul Lee gemalte Miniserie "Amazing Fantasy" (Oktober - Dezember 1995), die sowohl von der Numerierung her als auch inhaltlich an den ersten Auftritt des Netzschwingers anknüpfte und erzählte, was sich vor "The Amazing Spider-Man" #1 ereignet hatte.
Auf der anderen Seite präsentierte Busiek ab September 1995 gemeinsam mit Zeichner Pat Olliffe die fortlaufende Serie "Untold Tales of Spider-Man", die sich wunderbar zwischen die alten Lee/Kirby-Ausgaben einfügte und einfühlsame, zeitlose Geschichten bot.
Neben neuen Nebenfiguren wie Peters Mitschülern Tiny McKeever, Sally Avril und Jason Ionello, neuen Gegnern wie Scorcher, dem Headsman oder Commanda und Begegnungen mit Figuren aus anderen Serien - dem Black Knight, den X-Men, Hawkeye und der Black Widow -, die Spideys Wege seinerzeit durchaus hatten kreuzen können, ließ der Marvel-Historiker Busiek auch ursprünglich erst später bekannte Figuren wie Captain Stacy und Eddie Brock bereits früher auftreten, ohne dabei zu anderen Geschichten im Widerspruch zu stehen, und beleuchtete nicht selten die Hintergründe der Lee/Kirby-Geschichten näher. Selbst nachträgliche Enthüllungen aus Werken wie "Parallel Lives" berücksichtigte er. Die "Untold Tales" endeten schließlich im Oktober 1997 mit Ausgabe 25 unmittelbar vor Peters Einstand an der Empire State University.

Es lebe die Tradition

Im Dezember 1995 bekam "Spider-Man Unlimited" eine zweite, ebenfalls dreimonatliche Serie zur Seite gestellt, die von wechselnden Kreativteams betreut werden und den Netzschwinger in der Tradition von "Marvel Team-Up" im Team mit anderen Figuren präsentieren sollte. "Spider-Man Team-Up" enthielt unter anderem Begegnungen mit den X-Men, dem Silver Surfer, den Fantastischen Vier, den Rächern, Gambit, Howard the Duck, dem Hulk und sogar den Thunderbolts und hielt sich bis 1997, als sie mit der Ausgabe 7 eingestellt und durch eine neue Serie ersetzt wurde.

Die triumphale Rückkehr von... Scarlet Spider?

Während sich Peter und Mary Jane in Pittsburgh niederließen und Peter im Verlauf der vierteiligen Miniserie "Spider-Man: The Final Adventure" von Fabian Nicieza und Darick Robertson seine Kräfte verlor, entschloß sich Ben, weiterhin das Kostüm von Scarlet Spider zu tragen. So kam es, daß alle Netzschwinger-Serien für zwei Monate den Titel jeweils von "Spider-Man" in "Scarlet Spider" umänderten und wieder mit der Nummer 1 starteten - eine Spielerei, die in Ländern wie Deutschland nur schwerlich möglich wäre - und Ben sich im Verlauf der Vierteiler "Virtual Mortality" und "Cyberwar" sowie dem Dreiteiler "Nightmare in Scarlet", einem Crossover mit der Serie der "New Warriors", denen er ja angehörte, als Kellner versuchte, während er es als Scarlet Spider mit der neuen Dr. Octopus, Stunner, Alistair Smythe und einer bezahlten Kämpferin namens Joystick, die am sogenannten "Großen Spiel" teilnahm, zu tun bekam und Seward Trainer in eine Art Koma fiel.
Bei der Gelegenheit nahm DeMatteis seinen Abschied von "Amazing", während Tom DeFalco seine Nachfolge antrat, und John Romita jr. [Link auf http://www.splashcomics.de/html/portraits/kuenstler/romitas.php] wurde mit "Scarlet Spider" #2 zum regulären Zeichner der Serie. Am Ende konnte sich Ben als Scarlet Spider dank eines "digitalen" Doppelgängers nicht mehr in der Öffentlichkeit blicken lassen und entschloß sich so einmal mehr zu einem Neuanfang.

Nun aber endgültig: Die sensationelle Rückkehr von Spider-Man!

Auch wenn natürlich von Anfang an klar gewesen war, daß Ben nicht bis in alle Ewigkeit als "Scarlet Spider" die Titel der Hefte zieren würde, wollte man bei Marvel nichts dem Zufall überlassen und beschloß, die Rückkehr des "einzig wahren" Spider-Man mit einem Paukenschlag einzuläuten. So wurde die Serie "Web of Spider-Man" nach 129 Ausgaben und vier weiteren Heften als "Web of Scarlet Spider" eingestellt und statt dessen, im Januar 1996, die neue Serie "The Sensational Spider-Man" gestartet. Wie seinerzeit schon Todd McFarlanes "Spider-Man" war auch die neue Serie ganz und gar auf eine Person zugeschnitten: Dan Jurgens, der sich zuvor bei DC als "Mörder Supermans" einen Namen gemacht hatte, sollte "Sensational" sowohl schreiben als auch zeichnen und damit den Spagat zustandebringen, gleichzeitig die Flaggschiffe von Marvel und DC zu betreuen (Jurgens schrieb parallel seit Jahren die schlicht "Superman" betitelte Serie und bestimmte zudem mit über die Entwicklungen in den übrigen Serien des Stählernen).
In "Sensational" #0 - der ersten Ausgabe der Serie, die Numerierung war ein weiterer Promo-Gag - färbte sich Ben seine Haare blond, um sich optisch von Peter abzuheben, schneiderte sich ein neues, moderneres Kostüm und eine neue Arbeit in der Kaffebar "The Daily Grind". Bei der Gelegenheit wurden zahlreiche neue Nebenfiguren eingeführt, unter anderem die Besitzerin des "Grind", Shirley Lewis, und ihr Sohn Devon, die blonde Desiree Winthrop und die geheimnisvolle Jessica Carradine. Später sollte noch der exzentrische "Buzz" hinzukommen. Außerdem bekam es Ben mit einem neuen Gegner namens Armada zu tun, der im Auftrag Mysterios arbeitete.

Spider-Man... tot?

Die "Rückkehr von Spider-Man" setzte sich in "Amazing" #407, in dem der "neue alte" Netzschwinger auf die Fackel, den Sandman und Silver Sable traf, in "Spider-Man" #64, in dem er Poison begegnete und das "Große Spiel" aus "Amazing Scarlet Spider" #2 wieder aufgegriffen wurde, "Spectacular" #230 mit dem neuen Autoren Todd DeZago und dem neuen Gegner D.K. sowie "Spider-Man Unlimited" #11, in dem er auf die Black Cat und den "Skull Jacket" traf, fort, bevor dann in "Sensational" #1 der Dreiteiler "Media Blizzard" begann, in dem es Ben mit Armada und einem runderneuerten Mysterio zu tun bekam.
Der "neue" Spider-Man geriet sogleich in der zweiteiligen Miniserie "Spider-Man/Punisher: Family Plot" von Tom Lyle, Shawn McManus, Mike Manley, Dick Giordano und Joe Bennett an Frank Castle, der sich in eine Mafia-Familie eingeschlichen hatte.
Es folgte der Vierteiler "The Return of Kaine", in dem der erste Spider-Man-Klon von den Hintermännern des "Großen Spiels" wiederbelebt wurde und nach Kämpfen gegen Ben, Rhino und Joystick die Flucht ergriff, während Arbeiter beim Abriß der Müllverbrennungsanlage, in der Peter einst Ben "bestattet" hatte, ein Skelett in einem Spider-Man-Kostüm fanden.
Zu diesem Zeitpunkt war bei Marvel eine ganze Flut von Leserbriefen eingegangen, deren Verfasser sich vehement über die Entwicklung der Geschichten beklagten. Besonders sauer stieß den Fans auf, daß Peter quasi über Nacht aus der Serie herausgeschrieben wurde. So kehrten der mittlerweile kräftelose Peter und die hochschwangere Mary Jane nach der Entdeckung des Skeletts nach New York zurück und zogen wieder in Tante Mays altes Haus, während Ben es mal wieder mit der neuen Dr. Octopus zu tun bekam und ihr Vater, Seward Trainer, aus seinem Koma erwachte.

Es ist noch lange nicht vorbei

Die Geschichte setzte sich im Vierteiler "Web of Carnage" fort, der damit begann, daß Ben und Peter herausfanden, daß Jessica Carradine die Tochter des Einbrechers war, der Onkel Ben getötet hatte, während eine Untersuchung der Rächer enthüllte, daß das Skelett ein Klon von Ben war. Kurz darauf verschmolz der Symbiont von Carnage mit Ben, und es entstand ein bizarres Wesen namens "Spider-Carnage". Nur mit äußerster Anstrengung konnte Ben den Blutdurst des Symbionten im Zaum halten und sich schließlich wieder von ihm lösen. Dafür wurde in "Unlimited" #12 die Geschichte mit dem Skelett abgeschlossen, das Ben wieder den Behörden übergab.
Weiter ging es mit dem Sechsteiler "Blood Brothers", der damit begann, daß Jessica Ben ohne Maske fotografierte, während ein Wesen namens Gaunt Seward Trainer "verschwinden" ließ, Peter und Mary Jane angegriffen wurden, Bens Wohnung leergeräumt und auf den Daily Grind ein Anschlag verübt wurde, wofür man Ben Reilly verantwortlich machte. Nach Kämpfen gegen den kybernetisch "verbesserten" Hobgoblin und Gaunt, wobei Peter und Ben der Molten Man zur Site stand, wurde deutlich, daß im Hintergrund jemand ganz anderes die Fäden zog.

Die Schlacht des Jahrhunderts!

Im Frühjahr 1996 wurde die neu ausgebrochene Crossover-Manie zwischen Marvel und DC auf die Spitze getrieben. Auf Initiative des mittlerweile verstorbenen Mark Gruenwald hin veröffentlichten die beiden Verlage gemeinsam eine vierteilige Miniserie, deren erster und vierter Teil unter dem Titel "DC versus Marvel" erschienen, während Teil 2 und 3 als "Marvel versus DC" gehandelt wurden. Im Verlauf der Geschichte, die von Ron Marz und Peter David geschrieben und von Claudio Castellini und Dan Jurgens gezeichnet wurde, traten elf der bekanntesten Marvel-Helden gegen elf der bekanntesten DC-Heroen an.
So kam es, daß sich Ben - ausgerechnet - mit Supermans "Klon" Superboy messen mußte und ihn natürlich prompt besiegte. Zwar bemängelten die Fans, daß die Kämpfe mit jeweils nur drei Seiten Länge etwas zu kurz geraten waren, und auch der Ausgang einiger Duelle, besonders Wolverines Sieg über Lobo, ist bis heute umstritten, dafür sollte die Geschichte jedoch noch viel kuriosere Folgen haben: Im April 1996 erschien für eine Woche kein neues Marvel- oder DC-Heft, dafür brachten die beiden Verlage zwölf "Amalgam"-Hefte heraus, deren Titelhelden Verschmelzungen von Marvel- und DC-Charakteren darstellten. Im Falle des Netzschwingers war das "Spider-Boy" #1 von Karl Kesel und Mike Wieringo, in dem es Pete Ross alias Spider-Boy (eine Verschmelzung aus Spider-Man und Superboy) mit Figuren wie "King Lizard", "Bizarnage" und Mary Jane Watson, der "Insect Queen", zu tun bekam. Mit dem Erscheinen von "DC vs. Marvel" #4 wurde das "Amalgam-Universum" vorerst wieder aufgelöst, doch die Geschichte war damit noch lange nicht beeendet.

Das Erbe des Bösen

Etwas deplaziert wirkte im Juni 1996 das Einzelheft "Spider-Man: Legacy of Evil" von Kurt Busiek und Mark Texeira, das zu der Zeit spielte, als Peter noch Spider-Man gewesen war und es gemeinsam mit dem Molten Man mit dem Vermächtnis des verstorbenen Harry Osborn zu tun bekam, der noch vor seinem Tod ein Programm in Gang gesetzt hatte, das seinen Sohn Norman zum neuen Grünen Kobold machen sollte. Die Geschichte stellte in gewisser Weise die Vorgeschichte zur Serie des heldenhaften Grünen Kobold dar.

Erlösung

Derweil traf Ben in der vierteiligen Miniserie "Spider-Man: Redemption" von J.M. DeMatteis und Mike Zeck, einer Fortsetzung von "The Lost Years", auf seine alte Freundin Janine, die noch immer auf der Flucht vor der Polizei war, und bekam es wieder einmal mit Kaine zu tun. Am Ende stellten sich beide den Behörden, und Janine tauchte seither nie wieder auf.

Der Tod von Peter Parker... wieder mal

Während Ben es mit Will O'The Wisp, dem Dragon Man, Mysterio, Hammerhead und einer Killerin namens Delilah, die für einen neuen Rose arbeitete, zu tun bekam und sich als Ben Reilly mit dem von der Mafia gesuchten Verbrecher Jimmy Six anfreundete, entschied sich Jessica Carrdaine in "Sensational" #6, ihre Einstellung gegenüber Spider-Man zu überdenken und verließ schließlich New York und damit die Serie - gemeinsam mit ihrem Schöpfer Dan Jurgens, der sich wieder ganz auf seine Arbeit für "Superman" konzentrierte und die Serie an Todd DeZago übergab. Inzwischen litt Peter immer häufiger an Krampfanfällen und wurde schließlich ins Krankenhaus eingeliefert. Dort setzte schließlich sein Herz aus, bis er auf wundersame Weise wieder zum Lebene erwachte und seine Kräfte zumindest teilweise zurückerhielt.

Dem Anschlag sein Einschlag

In "Sensational" #8, dem Debüt des neuen ständigen Zeichners Mike Wieringo - zuvor unter anderem bekannt durch seine Arbeit für DCs "Robin" - bekam es Ben mal wieder mit dem Looter zu tun, bevor er und Peter in das neueste Marvel-Crossover "Onslaught" verwickelt wurden, das seinen Ursprung in den X-Men-Serien hatte. Im Falle des Netzschwingers wirkte es sich in erster Linie insofern aus, daß New York von Sentinels besetzt wurde, die Jagd auf alle Superwesen, darunter auch Peter und Mary Janes ungeborenes Baby, machten. "Amazing" #415 war dabei das letzte Heft von Mark Bagley, der künftig gemeinsam mit Kurt Busiek die "Thunderbolts" gestalten sollte, während die Serie des heldenhaften "Green Goblin", der ebenfalls in die "Onslaught"-Saga verwickelt wurde, mit Heft 13 eingestellt wurde - was neben den eher mäßigen Verkaufszahlen noch einen ganz anderen Grund haben sollte.

Solopfade

Nach "Onslaught" gingen die Serien wieder verstärkt eigene Wege. In "Sensational" bekam es Ben mit dem "Schwarm" zu tun, in "Spectacular" kämpfte Curt Connors alias die Echse gegen eine zweite Echsenkreatur - mit Heft 238 nahm Sal Buscema, der der Serie sage und schreibe acht (!) Jahre lang treu geblieben war, seinen Abschied, im Folgeheft gab sein Nachfolger Luke Ross sein Debüt -, in "Amazing" traf Ben auf Judas Traveller, den sein Schöpfer TomDeFalco plötzlich zu einem plumpen Telepathen erklärte, während er Scrier, der tatsächlich einer ganzen "Scrier"-Sekte war, als den wahren Drahtzieher enthüllte, und in "Spider-Man" wurden Ben und sein neuer "Freund" Jimmy Six in einen Bandenkrieg zwischen der Mafia, Tombstone und der Terrororganisation Hydra verwickelt. Ben zur Seite stand dabei Daredevil, wofür sich Ben sogleich mit einem Gastauftritt in "Daredevil" #354 revanchierte.

Es hat nicht sollen sein

Mittlerweile war der Unmut der Fans, die sich trotz der frischen Geschichten und des originellen neuen Umfeldes von Ben Reilly "ihren" Spider-Man zurückwünschten, soweit angewachsen, daß der neue Marvel-Chefredakteur Bob Harras angesichts der rapide sinkenden Verkaufszahlen - Marvel stand seinerzeit kurz vor dem Bankrott - die Autoren anwies, die "Klon-Saga" endgültig zu beenden.
So kam es, daß nach einem letzten Gastauftritt Bens in "The Uncanny X-Men" #339 das Finale der "Klon-Saga" eingeläutet wurde.
Im Verlauf des Vierteilers "Revelations", in dem bereits die nächste Nebenhandlung in Gestalt von Paul Stacy, dem Bruder des verstorbenen George Stacy, vorbereitet wurde, entpuppte sich Gaunt als der seit Jahren totgeglaubte Mendell Stromm, der Seward Trainer, der über die wahren Hintergrunde informiert war, tötete, und Mary Jane erlitt eine Fehlgeburt, wobei die Möglichkeit offengelassen wurde, daß eine gewisse Alison Mongrain, die für den wahren Hintermann arbeitete, das Baby in Wahrheit entführt hatte. Inzwischen gab der neue Zeichner von "Amazing", der durch seine Arbeit für die Serie "X-Man" bekannt gewordene Steve Skroce, sein Debüt, und die Serie "Spider-Man" wurde mit Heft 75, dem Finale von "Revelations", in "Peter Parker: Spider-Man" umbenannt.
Der Titel ließ bereits erkennen, worauf die Geschichte hinauslief: Nachdem sich der wahre Drahtzieher der Klonsaga und somit auch der Mann hinter dem Schakal und der Scrier-Sekte als der seit Jahren totgeglaubte Norman Osborn, der erste Grüne Kobold, entpuppt hatte, kam es zum großen Showdown mir den beiden Spider-Men, den nur einer überlebte. Nachdem Ben von Osborns Kobold-Gleiter aufgespießt worden war, zerfiel sein Körper, und somit war klar, daß tatsächlich Peter das Original und Ben der Klon gewesen war. Damit wurde eine Rückkehr Ben Reillys ein für allemal ausgeschlossen, und fortan war wieder der einzig wahre Peter Parker im Kostüm des Netzschwingers unterwegs.


Special vom: 23.05.2002
Autor dieses Specials: Torsten B Abel
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Kapitel 1 - Lee & Ditko: Meister ihres Fachs
Kapitel 2 - Romita attacks
Kapitel 3 - Die Conway-Ära
Kapitel 4 - Bewegte Jahre
Kapitel 5 - Die frühen Achtziger
Kapitel 6 - Die Venom-Ära
Kapitel 7 - Von Variant-Covern und falschen Eltern
Kapitel 9 - Back to basics
Kapitel 10 - Die Retro-Ära
Spider-Man in Deutschland
Der multimediale Spider-Man
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