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Interview mit Arne Bellstorf
Wir haben uns mit Arne Bellstorf via E-Mail unterhalten. Hier nun das Interview.

Splashpages: Du erzählst in Deinem ersten Comicalbum von einem Jungen in der zehnten Klasse. Wie war für Dich die Schule? Erinnerst Du Dich gerne zurück?


Na ja, die ersten Schuljahre waren eigentlich sehr schön; das Lernen viel mir leicht und der Unterricht war am Mittag zu Ende... An die Zeit auf dem Gymnasium habe ich sehr viel gemischtere Gefühle. Ich bin nicht wirklich jemand, der nach dem Abitur sehnsüchtig zurückgeblickt und sich schon aufs erste Klassentreffen gefreut hat. Ich habe zwar noch gute Freunde aus der Zeit, aber im Prinzip war ich froh, als dieses Kapitel abgeschlossen war.

Splashpages: Christoph Bachmann bleibt in Deinem Comic in der zehnten Klasse sitzen. Ist das Dir auch passiert, oder ging alles glatt? Kann man ja ruhig sagen, mich hatte es ja auch in der elften Klasse erwischt ;-)

Nein, ich bin nie sitzengeblieben. Aber ich war ungefähr ab der siebten, achten Klasse kein guter Schüler mehr und habe vor allem mit Mathe zu kämpfen gehabt. Bei vielen anderen Fächern bin ich mir mittlerweile sicher, dass meine Leistungen auch mit Sympathiewerten für bestimmte Lehrer zu tun hatten. Aber eigentlich lernt man in der Schule ja auch genau das: Sich mit Leuten zu arrangieren und mit ihnen irgendwie umzugehen, auch wenn man ihnen normalerweise aus dem Weg gehen würde.

Splashpages: Wann hast Du Dich zum ersten Mal verliebt? Und in wen?

Also dieses Gefühl, das ich für "Verliebtsein" halte, hatte ich bestimmt schon recht früh. Ich glaube, als ich Ronja Räubertochter das erste mal gesehen hatte... Das erste Mädchen, mit dem ich später gegangen bin, war jedenfalls keine grosse Liebe. Die Pubertät ist bekanntermassen eine grausame Zeit, man tut so vieles aus Motiven, die sich später weder emotional noch rational nachvollziehen lassen. Sowas wie ernsthaft verliebt war ich also in dem Alter bestimmt nicht, erst in der zwölften Klasse wieder. Dafür ging die Geschichte aber nicht glücklich aus.

Splashpages: Was gefiel Dir besonders an Deiner eigenen Kindheit?

Genau die Dinge, die ich später nicht mehr sehen wollte. Das alte Bauernhaus meiner Grosseltern, der scheinbar unergründliche Hof dahinter, die Wiesen ums Dorf... Als Kind habe ich das natürlich geliebt und irgendiwe bin ich auch froh, dort aufgewachsen zu sein. Andererseits habe ich auch viel Zeit in meiner eigenen Welt verbracht, die unabhängig von der Idylle da draussen existierte. Am glücklichsten war ich doch immer, wenn ich allein mit mir war. Ich habe viel gezeichnet, gebastelt und gebaut, und viel gelesen, natürlich auch Comics.

Splashpages: Kommen wir zu Deiner Karriere als Comiczeichner. Ist das der Traumberuf für Dich? Oder willst Du einen anderen Beruf ergreifen?

Traumberuf ja, im Sinne von: Davon habe ich immer geträumt, aber kein reales Bild davon gehabt. Vor allem zu einer Zeit, als man sich keine Gedanken darüber gemacht hat, dass man einen Beruf auch ausübt, um seinen Lebensunterhalt damit zu bestreiten. Aber abgesehen davon möchte ich eigentlich wirklich nichts anderes machen. Ich kann auch nichts anderes.

Splashpages: Was werden wir in Zukunft von Dir sehen? Gibt es schon konkrete Pläne?

Also, ich plane eine Ausstellung mit neuen Sachen im Januar nächstes Jahr hier in Hamburg, für die ich jetzt im Herbst/Winter anfangen werde zu arbeiten. Ich habe auch schon eine Idee für ein neues Comic-Album, mit der ich jetzt noch eine Weile rumlaufen werde. Dazu kann ich noch nichts sagen. Aber es gibt noch definitiv mindestens zwei Beiträge in Comicmagazinen, die kommendes Jahr erscheinen werden.


Special vom: 09.09.2005
Autor dieses Specials: Bernd Glasstetter
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