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1983-1998: Berg- Und Talfahrt
"Daredevils Charakter ist so interessant, dass er selbst bestimmte, welchen Pfad ich einschlagen würde." - Ann Nocenti

Mit der Ausgabe 191 verließ Frank Miller die Serie. In Folge schrieb eine ganze Reihe von Autoren die Abenteuer Matt Murdocks fort, die meisten Hefte aber verfasste der ehemalige Batman-Autor Denny O'Neil. Die Zeichnungen übernahm zunächst der talentierte Klaus Janson, der bereits viele von Millers Ausgaben getuscht hatte. Nach Jansons Abgang mit Daredevil 197 wechselten die Zeichner so oft, wie die Autoren, bis mit David Mazuchelli endlich wieder ein ständiger Künstler gefunden worden war. Die Storys dieser Zeit konnten natürlich den Vergleich mit Millers Arbeit nicht ganz stand halten, gehörten aber größtenteils zu den besseren Daredevil-Geschichten. Mit Begeisterung nahmen die mittlerweile zahlreichen Fans die Nachricht zur Kenntnis, dass Frank Miller mit der Ausgabe 226 zurückkehren würde, um noch einmal das Leben des "Mannes Ohne Furcht" durcheinander zu wirbeln. Diesmal allerdings nur als Autor, die Zeichnungen lieferte weiterhin David Mazzuchelli. Die folgenden sieben Hefte, die die Saga "Auferstehung" enthielten, gelten noch heute für viele Comic-Leser als Millers beste Daredevil-Geschichte und eine seiner gelungensten Arbeiten überhaupt.

Um so schwerer hatte es die relative Newcomerin Ann Nocenti, die wenige Ausgaben nach Abschluss der zweiten, kurzen Miller-Ära zur ständigen Autorin der Serie ernannt wurde. Doch trotz der schweren Bürde, die Nachfolge des Fan-Lieblings Miller anzutreten, verfasste die Autorin eine ganze Reihe sehr guter Storys, ohne dabei der Versuchung zu erliegen, Millers Arbeit nachzuahmen. Nocenti brachte eine gehörige Portion Sozialkritik in die Serie und reduzierte die von ihr ungeliebten Actionszenen auf ein Minimum. Sie schreckte auch nicht davor zurück, Daredevil aus New York zu holen und in einer Geschichte schickte sie ihn sogar in die Hölle. Das passte zwar nicht allen Fans, aber die Mehrheit akzeptierte Nocentis talentiert erzählte Geschichten. Außerdem bereicherte die Autorin Daredevils Schurkengallerie um eine interessante Widersacherin: Die schizophrene Typhoid Mary. Vielgelobter Zeichner der meisten Nocenti-Ausgaben war John Romita Jr., der später als Spider-Man-Zeichner einer der gefragtesten Marvel-Künstler werden sollte.

Nach Nocentis vierjährigem Job als Daredevil-Schreiberin folgte Dan G. Chichester als Autor, ein Jahr später stieß das neue Zeichentalent Scott McDaniel als ständiger Kollaborateur dazu. Zusammen gaben sie dem Titelhelden in der Saga "Höllenfahrt" ein neues, schwarz-rotes und gepanzertes Kostüm und brachten nach langer Zeit (die zu diesem Zeitpunkt tote) Elektra zurück, eine Tatsache, die Elektra-Schöpfer Frank Miller nicht so recht gefallen wollte. Nachdem auch dieses Team seine Arbeit an Daredevil beendet hatte, wechselten Autoren und Zeichner wieder in kürzeren Zeitabständen. Unter anderem schrieben in diesem Zeitraum J.M. DeMatteis, Karl Kesel, Joe Kelly und Scott Lobdell die Serie, begleitet von Zeichnern wie Tom Grindberg, Ron Wagner, Cary Nord und für ein paar Ausgaben sogar Altmeister Gene Colan. Die erfolgreichen Jahre, die Miller und Nocenti der Serie verschafft hatten, schienen aber vorbei. Der "Mann Ohne Furcht" schlitterte im Leserinteresse und den Verkaufscharts unweigerlich wieder abwärts.


Special vom: 18.03.2003
Autor dieses Specials: Andreas Völlinger
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
1964: Die Geburt Des "Mannes Ohne Furcht"
1964-1981: Held Aus Der Zweiten Reihe
1981-1983: Die Frank Miller-Ära
1998-2003: Wiederbelebung und Gegenwart
Daredevil - Charakterprofil
Freunde & Gegner
Lesenswerte Comics
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