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»DYLAN DOG«-Schöpfer Tiziano Sclavi
Der 47jährige Tiziano Sclavi, ein für italienische Verhältnisse ungewöhnlich menschenscheuer und exzentrischer Mann, ist der Schöpfer von »DYLAN DOG«. Sclavi lebt zurückgezogen, gibt nur selten Interviews und lässt sich ungern fotografieren. Wenn es denn sein muss, deckt er gerne die Hälfte des Gesichtes mit der Hand ab. Es existieren aber interessante Zeichnungen, Karikaturen und Portraits zum Beispiel von Angelo Stano und Alfredo Castelli, der Sclavi als korpulenten, düster-mürrisch dreinblickenden Misanthropen eingefangen hat. Zeichner Angelo Stano in einem Interview aus dem Jahr 1995 über den »DYLAN DOG«-Erfinder, mit dem er etliche Male zusammengearbeitet hat: »Auch wenn Sclavi seinem Hauptprotagonisten äußerlich überhaupt nicht gleicht, gibt es eine seelische Verwandtschaft. Sclavi und Dylan Dog sind zum Beispiel beide Ex-Alkoholiker. Und wenn jemand wie Sclavi seit rund zwanzig Jahren zum Psychiater geht, dann müssen da große Probleme existieren.

Es ist sehr schwierig, sich ihm zu nähern, er vertraut nur wenigen Personen, und auch Leute, die öfters mit ihm Umgang haben, finden ihn undurchdringlich.« Daran hat sich, nach einer aktuellen Information aus dem Hause Bonelli, bis heute kaum etwas geändert; ganz im Gegenteil: Sclavi macht sich rarer denn je, auch wenn er immer noch gelegentlich »DYLAN DOG«-Szenarien verfasst. Sclavi gehört zu den wichtigsten Gestalten der jüngeren »Fumetti«-Geschichte. Er war langjähriger Redakteur der populären Jugendmagazine »Corriere dei Ragazzi« und »Corriere dei Piccoli« und erfand zahlreiche Serien wie etwa »Altai & Johnson«, »Bizzaro« oder »John va nel West«. Bei Bonelli schrieb er Szenarien für »Zagor«, »Mister No« und »Ken Parker«, bevor er 1986 »DYLAN DOG« kreierte. Außerdem verfasste Sclavi über zwanzig Krimis und Science-Fiction-Romane; allerdings liegt das Erscheinen des letzten Buches schon einige Jahre zurück.

Die Exzentrik Sclavis - jedermann, der ihn kennt, bestätigt das - ist keine Show, hier entwickelt ein offenbar geplagtes Gemüt große und breitgefächerte Kreativität.


Special vom: 29.03.2001
Autor dieses Specials: Hans Keller
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Sergio Bonelli, der Verleger
Was sind »Fumetti Neri«?
Die Zeichner
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