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Begegnung mit Manga-Zeichnerin Christina Plaka

Vor zwei Jahren ist die heute 20-jährige als neues Mangatalent entdeckt worden, heute zählt sie zu den wenigen professionellen, deutschen Mangaka. Mit "Prussian Blue" ist im Herbst letzten Jahres ihr erster eigener Band erschienen und im April 2005 wird Tokyopop ihr erstes Taschenbuch publizieren. Mehr darüber von Christina persönlich...

Mang'Arte: Wie sind Sie zum Mangazeichnen gekommen? Was hat den Anstoß gegeben?

C.P.: Das waren die ersten Anime, die ich vor etwa 10 Jahren regelmäßig auf RTL2 gesehen habe - solche wie Mila Superstar (Attack No.1), Lady Oscar (Berusayu no bara) oder Die kleinen Superstars (Hikari no densetsu). Zu der Zeit wusste ich gar nicht, dass es zu diesen Animationen auch Mangavorlagen gibt bzw. dass Manga überhaupt existieren. Mit ca. 13 Jahren kaufte ich mir meinen allerersten Manga “Gun Smith Cats“ und war fortan vom Manga in seiner Form begeistert - denn mir wurde daraufhin klar, dass ich meine eigenen Geschichten, die ich bis dato in einem sehr einfach gehaltenen “Kinderbuchstil“ angefertigt hatte, nun auch auf professionellem Wege festhalten konnte - den wohl aber ausschlaggebenden Anstoß zum professionellen Mangazeichnen lieferte mir Carlsens Veröffentlichung von “Dragonball“ in japanischer Leserichtung!

Mang'Arte: Sie sind im März 2002 vom Carlsen Verlag als neues, deutsches Mangatalent bei einem Manga-Zeichenwettbewerb entdeckt worden. Können Sie uns ein bisschen mehr darüber erzählen?

C.P.: Der Weg zu Carlsen war jedoch ein wenig komplizierter. Parallel zum Leipziger-Buchmesse-Beitrag “Vampire 1776“ entstand das erste Kapitel meines Manga “Prussian Blue“ mit anderen Skizzen und einem Handlungsplot, mit denen ich mich direkt als Zeichnerin bei Carlsen beworben habe. 2000 hatte ich mich zum ersten Mal beworben, wurde jedoch abgelehnt. Im März 2002 meldete sich sodann Joachim Kaps bei mir. Wir trafen uns direkt auf der Messe in Leipzig und ca. ein Jahr später landete meine Geschichte in der “Daisuki“, dem Mädchen-Mangamagazin von Carlsen.


Mang'Arte: Wenn ein Hobby zum Beruf wird, ist das oft ziemlich anstrengend…

C.P.: Ja, allerdings! Insbesondere in der Zeit, als ich meine Kapitel aus 35 Seiten bestehend monatlich abgeben musste, einmal zwischendurch übelst erkrankt bin und immer durchgängig zeichnen musste! Ich betone immer wieder sehr gerne: Es ist einfach etwas anderes, ob man als Hobbyzeichnerin für sich selbst oder den Bekanntenkreis ohne richtigen Zeitdruck zeichnet oder aber, ob man mit Terminabgabe parallel zum Studium etc. für ein größeres Publikum arbeitet und dabei auch z.T. die Wünsche und die harte Kritik der Leser beachtet... Es gab sogar Momente, in denen ich davon überzeugt war, es nicht schaffen zu können, diesem immensen Druck nicht standhalten zu können.

Mang'Arte: Wie entstehen die Ideen für ihre Geschichten und Personen? Wie entwickeln sich die Ideen zum Abdruck? Wie läuft die Produktionsphase ab? Wie viele Stunden am Tag zeichnen Sie?

C.P.: In erster Linie inspiriert mich das Fernsehen und in letzter Zeit auch immer mehr die Musik! Ich glaube meine Ideen für Personen und Handlung bzw. Genreauswahl beziehe ich aus meinem eigenen Interesse für bestimmte Themen...Inspirationen bezüglich Handlungsbogen etc. fallen auch mir nicht immer auf Anhieb ein - ganz und gar nicht erst, wenn ich im Uni-Totalstress versinke (Klausuren, Referate etc.)!! Wenn mich dann aber plötzlich eine Inspiration zu einer bestimmten Szene überkommt, dann skizziere ich diese in sehr groben Zügen schnell auf Papier oder schreibe sie in kurzer Form nieder. Daraufhin folgt der nächste Arbeitsschritt der Vorskizze, die ein ungefähres Bild über Konzeption der im Buch abgebildeten Mangaseite ist, d.h. Panelaufbau und Perspektiven sollten in etwa dem späteren Original entsprechen. Nachdem ich diese Vorskizzen angefertigt habe, schicke ich diese in kopierter Form zu meinem Redakteur, um das OK zu erhalten oder Kritik zu empfangen. Daraufhin fertige ich die Originalseiten an, beginne also noch einmal mit der Bleistiftzeichnung, auf die ich später tuschiere und in einem letzten Arbeitsschritt ggf. noch Rasterfolie einklebe.....Hmm, wie viele Stunden ich pro Tag zeichne, kann ich leider nicht genau sagen... Das hängt auch besonders davon ab, ob ich in der vorlesungsfreien Zeit oder während der Vorlesungszeit an der Uni zeichne… Im Uni-Alltag kann es sogar vorkommen, dass ich nur am Wochenende für fünf bis sechs Stunden zum Zeichnen komme - dagegen in der freien Zeit schon mal zehn bis zwölf Stunden insgesamt vor dem Zeichentisch sitze – unterbrochen, von kurzen Pausen natürlich!

Der Rest des Interviews könnt Ihr auf Arte-tv.com nachlesen.

Fotos: © 2005 TOKYOPOP GmbH
Illustrationen: © 2005 Christina Plaka
Inhaltsseiten: © 2005 Christina Plaka / TOKYOPOP GmbH


Special vom: 21.03.2005
Autor dieses Specials: Tokyopop
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Die Charaktere
Biografie Christina Plaka
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