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Auf die Reihe: Der Tod von Superman
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In der neuen Specialserie "Auf die Reihe" werfen wir einen Blick in bereits abgeschlossene Serien. Wir stellen Euch die einzelnen Bände vor, verweisen zu Rezensionen und bieten ausführliche Leseproben. Mit "Auf die Reihe" verhindern wir, dass bemerkenswerte Comics in der Masse an Veröffentlichungen untergehen oder dass sie aufgrund eines erweiterten Umfangs von später einsteigenden Lesern gemieden werden.

In dieser Specialserie stellen wir Euch nur Comics vor, die wirkliche Evergreens sind und die man gelesen haben muss. Nebenbei offenbaren wir die Stärken und Schwächen der Serien. Den Anfang macht ein echter Klassiker der Comiclíteratur: "Der Tod von Superman" (4 Bände, Panini Comics)!


Viel wurde schon darüber gesprochen, sehr viel sogar. Im Dezember 1992 starb eine Comicfigur und es erregte nicht nur ein müdes Achselzucken bei den Comicnerds. Nein, irgendwie hatte es DC Comics geschafft diese Storyline so zu vermarkten, dass auch der letzte BILD-Zeitungsleser etwas vom Tod von Superman mitbekam.

Damals, wird immer gerne gesagt, war das Ableben eines Helden noch etwas Besonderes. Da dachte niemand sofort an den bösen Verlag, der nur mal eben die Verkaufszahlen der Hefte für ein / zwei Ausgabe anheben will, wohlwissen, dass die Wiederauferstehung bereits fest eingeplant und ebenso kommerziell ausgeschöpft wird. Damals erschreckte der Tod von Superman wirklich noch die Comicszene und zahlreiche „außenstehende“ Leute. Nicht umsonst zählte das Heft „Superman 75“ jahrelang zur bestverkauftesten Comicausgabe.

Diesen Titel musste Supi zwar bereits vor einer Weile wieder abgeben, doch hat die Story nichts an ihren Reiz verloren. In Deutschland publizierte Carlsen ab November 1993, also circa mit ein Jahr Verspätung, die Storyline. Panini bringt nun, knapp 20 Jahr später, den vierbändigen Reprint in einer überarbeiteten Übersetzung und zudem komplett, was sich unter anderem im erstmaligen Abdruck der Green Lantern Ausgabe Nummer 46 widerspiegelt.
Auf den Leser warten somit über 1000 (!!!) Seiten Superman-Action im gewohnten Panini-TPB.

„Der Tod von Superman: Der Tag, an dem Superman starb“dtvs_1

Es gibt Bilder, die bekommt man, einmal gesehen, nicht wieder aus seinem Kopf. Genauso verhält es sich mit den ersten Panels in diesem Band. Das Erscheinen von Doomsday gehört sicher zu den furchteinflößenden Momenten der Comicgeschichte. Nicht weil der Schurke so böse aussieht, sondern weil er ein stumpfes Wesen ohne Empfindungen ist, dass stur und absolut geradlinig vorgeht. Kein komplexer Masterplan gespannt über verschiede Universen und Zeitebene verbirgt sich hinter Doomsday, sondern einfach nur purer Hass und der Wille zur Zerstörung.

Damit beeindruckt das Auftauchen der Bestie ungemein. Als dann mal beinah mühelos die Justice League in Grund und Boden gestampft wird, dürfte selbst dem letzten Leser klar sein, wohin die Reise geht. Hier werden Helden gekillt, nicht nur bewusstlos geprügelt!
Dass in dem Comic auch Wesen der Unterwelt auftauchen, die gegen die Oberwelten (=Menschen) rebellieren, ist aus heutiger Sicht ein bisschen kurios. So verfolgen diese Gegner von Superman einen eher einfach gestrickten Plan, der genauso einfach vereitelt werden kann. Den Kräften von Superman haben sie nicht wirklich etwas entgegenzusetzen.
Ganz anders hingegen Doomsday. Dieser Band artet nach dem Unterwelt-Intermezzo in eine wilde Prügelorgie aus, bei welcher eine immense Zerstörung der Umgebung stattfindet und langsam aber sicher das Ende von Superman besiegelt wird. Dass dieser Doomsday dann noch mit in den Tod reist, ist anfangs fast unglaublich, doch wer hätte eine Chance gegen dieses Wesen, wenn Superman schon unterliegt?!

Die Autorenschar um Dan Jurgens hat hier den Auftakt zu einer Storyline geliefert, der gleich mehrere Höhepunkte beinhaltet. Egal, wie die Geschichte weitergeht, „Der Tag, an dem Superman starb“ ist ein Comic, den der Leser immer wieder zur Hand nehmen wird, nur um zu sehen, wie einfach ein wirklich gefährlicher Gegner gestaltet werden kann. Dafür brauch es keine lange Origin oder komplizierte Erklärungen, sondern nur ein Wesen, das kein Wort von sich gibt und allenfalls einfache Laute produziert. Primitiv, roh und hasserfüllt = Doomsday!

dtvs_2„Der Tod von Superman: Eine Welt ohne Superman“

Supi ist tot und alle Welt trauert. Um dieses Ereignis wirklich in die Annalen der Comicgeschichte eingehen zu lassen, produzierte DC in den weiterlaufenden Superman-Serien zahlreiche Stories, die sich mit der Aufarbeitung der Trauer beschäftigen. Für den Leser stellt sich dies anfangs durchaus interessant dar, doch mit zunehmender Seitenzahl sehnt man sich nach Action.

Dafür herrscht in Metropolis mittlerweile der Mob. Die Kriminalitätsrate steigt immens und es entbrennt ein Kampf um den Leichnam von Supermann. Dabei mischt natürlich auch Lex Luthor mit, der in dieser Storyline eine herausragende Rolle einnimmt. Das Aussehen des Erzfeindes lässt hierbei jedoch stark zu wünschen über. Eine wallende feurig-rote Mähne passt irgendwie gar nicht zum ansonsten eher in die glatzköpfige Richtung weisenden Charakter. Leider ändert sich dieses Auftreten auch bis zum Ende der Storyline nicht, was aber nach dem anfänglichen Schock dann irgendwann nur noch ein leichtes Schmunzeln hervorruft. Hier versprüht der Comic wirklich noch schönen 90iger Jahre Flair, so stylisch wie man das eben sehen will.
Auch Louis Lanes kurzer Auftritt als Kickboxende Amazone, die eine Schar von Cadmus-Klonen anführt, dürfte als äußerst skurriler Moment der Storyline in die Annalen der Comicgeschichte eingegangen sein. Selten konnte der Leser so eine übertriebene Figurenentwicklung erleben. Glücklicherweise dauert dieser Moment noch ein paar Seiten und Louis tut bald wieder das, was sie am besten kann. Recherchieren, Texte schreiben und um Superman trauern.
Zum Ende des Bandes erscheinen dann die ersten Möchtegern-Supie-Ersatz-Helden, wie beispielsweise Gangbuster, Superboy, Cyborg und ein bebrillter Superman?! Man ahnt, dass die Figuren auf einem Haufen sicher nicht gerade gut für Metropolis sind.

„Der Tod von Superman: Die Herrschaft der Supermen“dtvs_3

Und so wird im dritten Band des Events die Herrschaft der Supermen ausgerufen. Auf 320 Seiten bekommt der Leser nun jede Menge Kämpfe zu sehen, sei es zwischen den einzelnen Superhelden oder bei der eigentlichen Verbrechensbekämpfung. Bereits hier wird schnell deutlich, dass sich die vier Superman-Klone bzw. –kopien weit von der Fairness-Einstellung des Originals entfernt haben. So gibt es plötzlich tote Kriminelle, zahlreiche verletzte Passanten und eine mehr und mehr ausufernde Gewalt auf den Straßen von Metropolis. Dafür sorgt aber auch ein neuer Waffentypus, der an die Gangs verkauft wird und immense Schäden anrichtet.

Bei dem ganzen Chaos versucht Louis Lane herauszufinden, wer denn nun der echte Superman ist. Genau wie dem Leser wird auch ihr schnell klar, dass der Held doch noch nicht zurückgekehrt ist. Die Autoren um Dan Jurgens sorgen hierbei jedoch glücklicherweise für keine endlosen Prügelorgien, wo erst drauf gehauen und dann gefragt wird. Stattdessen gibt es nachvollziehbare Fights mit Kriminellen und einem „Superman“, der sich mehr und mehr von der Linie des Gerechten entfernt. Hier ist der Leser dann an einen Punkt angekommen, der neben den Tod von Superman sicherlich zu den stärksten Momenten des Events gehört: Die komplette Auslöschung von Coast City, der Heimatstadt von Hal Jordan. Und mit diesem überraschenden Ereignis nimmt die Storyline wieder mächtig Fahrt auf. Die Durststrecke der Trauer ist vorbei, nun wird ordentlich rangeklotzt. Cyborg versucht mit Mongul die Erde zu unterjochen und da der echte Superman immer noch nicht wieder auferstanden ist, scheint es auch niemanden zu geben, der sich ihnen in den Weg stellt.

Wer gut aufgepasst hat, wird feststellen, dass eine wichtige Komponente bisher völlig außen vor war. Die Justice League spielte bislang gar keine Rolle. Sie ließ sich im ersten Band von Doomsday auf der ganzen Linie direkt ins Krankenhaus prügeln und bleibt auch bei der Herrschaft der Supermen sehr blass. Gut, was will man schon mit Helden, wie Guy Gardner, Booster Gold, Maxima, Ice und Blue Beetle anfangen. Die Schlagkraft der heutigen JLA ist hier einfach nicht vorhanden und folglich agieren sie eher im Hintergrund. Zudem lassen sie sich von billigen Lügen des falschen Supermans täuschen, was sie für die weitere Handlung dann völlig ins Abseits stellt.
Mit der gewaltigen Coast City Explosion ist jedoch auch so das Interesse des Lesers wieder voll erwacht. Da wird es Zeit, dass im letzten Teil des Events nun Fakten gesetzt werden.

dtvs_4„Der Tod von Superman: Die Rückkehr von Superman“

Tja und was soll man dazu noch großartig schreiben?! Supie ist wieder auferstanden und vermöbelt den Oberbösewicht. Zudem kommen ihm noch Green Lantern und Steel zu Hilfe. So gesehen also knapp 200 Seiten voller Action und mit einem in Deutschland bislang unveröffentlichten Green Lantern Heft. Der Abschluss der Storyline ist glaubhaft gestaltet und rundet die Geschichte würdig ab. Kein halbgegartes abruptes Ende, sondern ein Happy End nach einer beinah epischen Schlacht.

1000 Comicseiten, nach denen alles ist, wie vorher. Gut, dass dürfte man, auch aufgrund der heutigen Sichtweise auf dieses Event, bereits geahnt haben. Dennoch bleibt „Der Tod von Superman“ gerade angesichts der Bodenständigkeit der Story, ohne zig Tie-Ins und ewig vieler Charaktere gut in Erinnerung. Zudem wurden von den Autoren hier Superhelden und Schurken eingeführt, die bis zum heutigen Tag für Furore sorgen und den Superman-Kosmos nachhaltig geprägt haben.

Einen kleinen Wehrmutstropfen gibt es jedoch:
Während Carlsen noch einen weiteren Band zur Storyline veröffentlichte, bleibt Panini dies bislang schuldig. In „Doomsday“ landet das gleichnamige Monster auf dem Planeten Apokolyps von Darkseid. Dort ist Doomsday nicht unbekannt, was ihn aber nicht an einer immensen Zerstörung hindert. Aber gut, dies ist eine andere Story, die vielleicht ja noch von Panini nachgedruckt wird. Wert ist sie es auf jeden Fall.
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Special vom: 24.11.2014
Autor dieses Specials: Christian Recklies
Kategorie: Auf die Reihe
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Leseprobe Der Tod von Superman 1
Leseprobe Der Tod von Superman 2
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