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Comic-Besprechung - Benjamin: Orange

Geschichten:

Benjamin: Orange

Autor, Zeichner, Tusche: Benjamin/Bin Zhang



Story:
Auf dem Dach eines Hochhauses in Peking stehen ein Mädchen und ein junger Mann. Sie wechseln einige wenige, sehr emotionale Worte, dann stürzt er sich in die Tiefe. Das junge Mädchen bleibt zurück und starrt ihm nach. In ihrem Blick ist kein Entsetzen, nur Trauer, Scham und eine unendliche Leere. In diesem Moment erinnert sie sich zurück, wie alles begonnen hat.
Noch vor fünf Monaten war Orange eine jugendliche von vielen. Gefangen zwischen den Konventionen der Schule und des Elternhauses, ist es nicht leicht, seine eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Auch das Mädchen weiß im Moment noch nicht, welchen Weg sie wählen wird. Und so lässt sie sich ziellos mit den anderen von einem Extrem zum Nächsten treiben.
Nach und nach wächst aber der Widerwille so zu sein wie die anderen. Und auch wenn sie weiter mit macht, so schälen sich doch einige Prinzipien heraus, die sie sich bewahren will. Um jeden Preis, auch wenn das nicht einmal ihre besten Freunde verstehen wollen.
Denn sie hat einen jungen Mann kennen gelernt, den sie für den glücklichsten Menschen auf Erden hält. Doch ist das wirklich die Realität?


Meinung:
"Orange" ist das Erstlingswerk von Benjamin oder Bin Zhang, dem international bekanntesten chinesischen Comiczeichner der jüngeren Generation. Einheimische Verlage lehnten das Werk lange Zeit ab, weil es ihnen zu depressiv und düster war, erst als das Werk in Frankreich erschien, begannen sie umzudenken und nahmen ihn dann doch.
Die Geschichte zeigt, dass der Künstler wie kein anderer die moderne Lebenswelt seiner Generation einfängt. Mit nüchterner Klarheit zeigt er, wie die Mädchen und Jungen mit dem Leben zwischen westlichem Konsum und alten Traditionen umgehen und dabei immer wieder straucheln und ziellos dahin treiben, weil sie keinen Halt in den ständig wechselnden Strömen und Strudeln finden.
Auch die am Computer erstellten Zeichnungen haben eine eigenwillige Bildsprache, die nicht unbedingt mit dem Schönheitsempfinden einhergeht. Oft wirken die Zeichnungen wie skizzenhafte Entwürfe, die den Moment festhalten wollen.
Dann wieder wählt er oft konträre Farbmischungen oder gestaltet Bilder monochrom, aus denen Details aus einer anderen Farbe wie ein Mahnmal heraus ragen und den Blick des Betrachters beeinflussen.
Gerade für westliche Leser wird dies interessant, können sie doch die ein oder andere Gemeinsamkeit zwischen sich und den chinesischen Jugendlichen entdecken und sich in den Bildern wieder finden. Das macht "Orange" zu einem sehr komplexen und nicht unbedingt leicht zu verdauenden Werk.
Auch hier zeigen Illustrationen für Computerspiele und Filme, das Benjamin auch ganz anders kann, so dass man weitere Facetten seines Schaffens kennen lernt.


Fazit:
Auch "Benjamin: Orange" ist Comic und Bildband zugleich. Er wirft auf tiefgründige und unbequeme Weise einen ungeschminkte Blick auf das Leben in Peking hinter den Kulissen und zeigt damit, dass auch die Lebenswelt chinesischer Jugendlicher oft nicht so klar und rosig ist, wie die Öffentlichkeit diese gerne dargestellt haben würde.


Benjamin: Orange - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Benjamin: Orange

Autor der Besprechung:
Christel Scheja

Verlag:
Tokyopop GmbH

Preis:
€ 12,00

ISBN 13:
978-3867194440

128 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • ein ungeschminkter Blick hinter die schönen Kulissen des Reichs der Mitte
  • spannende Offenbarungen über das Leben Jugendlicher in Peking
  • eigenwillige und künstlerische Zeichnungen von starker Ausdruckskraft
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 07.09.2008
Kategorie: Benjamin
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