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Comic-Besprechung - The voices of a distant star

Geschichten:
One-Shot
Autor: Makoto Shinkai (nach seinem gleichnamigen Anime), Zeichner: Mizu Sahara

Story:
2039 wurde auf dem Mars in den Ruinen von Tharsis Alien-Technologie entdeckt - die Forschergruppe wurde von den Außerirdischen, die nach dem Fundort Tarsianer genannt werden, getötet. 2046 wird die Mittelschülerin Mikako Naganime von der UN-Raumpatrouille als Pilotin eines Mecha-Kampfroboters verpflichtet und bricht auf zum Mars. Zurück bleibt ihr Freund Noboru, beiden bleibt nur der Kontakt per SMS, die sich gegenseitig auf ihre Handys schicken. Nach dem Einsatz auf dem Mars geht die Reise für Mikako weiter zum Jupiter und noch weiter, über die Grenzen unseres Sonnensystems hinaus bis ins acht Lichtjahre entfernte Sirius-System, um dort die Tarsianer zu bekämpfen. Je größer die Entfernung, desto länger brauchen die Nachrichten der beiden Liebenden. Schließlich beginnt Noboru zu zweifeln, ob sich das Warten auf Mikako lohnt.


Meinung:
Junge Liebende, durch Krieg und immer größer werdende Entfernung getrennt - das sind Zutaten, die emotionales Drama erwarten lassen für alle jene, die gerne bei solchen Stories, sei es in Film, Roman oder Manga, schon mal die bald tränendurchnäßten Taschentücher bereit legen. Für alle jene hat der Verfasser dieser Zeilen eine schlechte Nachricht: Bei diesem Manga könnt ihr die Taschentücher getrost wieder unbenutzt wegpacken.
Die Story erinnert sehr an den in Japan rund drei Millionen mal verkauften Manga "Saikano - The last Love Song on this little Planet" (als "SHE, the ultimate waepon" ab 2003 bei Carlsen erschienen und als Live Action Movie 2006 bei I-ON NEW MEDIA in edlem Steelcase), der erstmals 2000 in Japan bei Shogakukan veröffentlicht wurde.
Makoto Shinkai macht aber den Fehler, eine immer größer werdende Distanz zwischen Mikako und Noburo zu legen und der Kontakt über SMS - die technische Seite erscheint hier nicht schlüssig - ist einfach zu wenig für ein Liebesdrama. Mit zunehmender Entfernung der beiden Liebenden verblasst in der Story der Dramaaspekt. Mikako und Noboru sind zu weit voneinander entfernt, um nur durch die SMS-Botschaften die Liebe aufrecht zu erhalten. Diesen Aspekt hat Shin Takahashi mit seinem Manga "Saikano" wesentlich beeindruckender gelöst, da sich hier die Protagonisten jederzeit sehen können und ihre Liebe und das Drama durch die mit Chise vorgehende Veränderung viel mehr Raum für große Tragik lässt. Auch der Entschluss von Noboru am Ende von "The Voices of a distant Star" ist nur ein Klischee, zumal seine Entscheidung nicht glaubwürdig erscheint, da er ja, auch durch die Bekanntschaft zu einem anderen Mädchen, Mikako fast schon vergessen hatte. Die melodramatische Seite liegt eindeutig bei Mikako, die an ihre Liebe zu Noburo glaubt, nur ist dies und die SMS-Botschaften zu wenig, um beim Lesen einen emotionalen Impact zu ereichen. Das Liebesdrama verliert sich in den unendlichen Weiten des Alls, die zwischen den jungen Leuten liegen. Warum ein Teenager zudem die Fähigkeit, einen Mecha zu lenken, haben soll, bleibt ebenfalls ein Rätsel - eine Ausbildung auf der Erde wird nicht erwähnt und bei dem ersten Einsatz auf dem Mars hätte ja auch festgestellt werden können, das Mikako gar nicht dafür geeignet ist und man sie ganz umsonst mitgenommen hätte.
Auch in punkto Artwork kann der Oneshot nicht vollständig überzeugen. Mizu Sahara musste sich natürlich an Charadesign und Artwork von Makoto Shinkai orientieren, zeichnet teilweise komplette Bilder durchaus ansprechend nach, mit detaillierten Backgrounds. Die Mechas hingegen wirken in den wenigen Panels eher unspektakulär und stehen auch optisch zu wenig im Mittelpunkt, um aufzufallen - das aber ist nicht negativ, weil die Story ja einen anderen Fokus hat. Negativ fällt aber das etwas kantige, auch anatomisch nicht immer stimmige Charakterdesign auf und der zu starke Einsatz von Rasterfolien. Teilweise legt die Mangaka Raster über ganze Panels und Seiten, dann setzt sie Raster ein, um einen Verlauf von Schwarz nach Weiß zu visualisieren auf Kleidungsstücken, wo dies gar nicht passend ist. Das Mizu Sahara die Hauptcharas immer wieder einmal mit mal heller, mal dunkler Haarfarbe zeichnet, erschwert die Orientierung in den durchaus abwechslungsreich angeordneten Panels.


Fazit:
Was sich nach perfektem Liebesdrama anhört, verliert sich spurlos in den unendlichen Weiten, die Mikako und Noboru trennen. Das Artwork kann auch nur bedingt gefallen; zu sehr muss sich Mangaka Mizu Sahara an der Anime-Vorlage von Makoto Shinkai orientieren. Dabei wirken die Charas oft kantig; wechselnde Haarfarben und zuviel Rastereinsatz lassen auch für die künstlerische Seite keine große Begeisterung aufkommen. Sahara zeichnet allerdings einige Bilder aus dem Anime, der vielleicht emotional mehr mitreißen kann als der Manga, durchaus ansprechend nach.


The voices of a distant star - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

The voices of a distant star

Autor der Besprechung:
Kuno Liesegang

Verlag:
Egmont Manga

Preis:
€ 6,50 (D) / 6,70 (A) / 12,30 sFr

ISBN 13:
978-3-7704-6928-4

240 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
Negativ aufgefallen
  • zu große Entfernung, dadurch zu wenig Drama
  • kantiges Charakterdesign, wechselnde Haarfarben
  • zuviel Rasterfolien
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 14.08.2008
Kategorie: One Shots
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