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Comic-Besprechung - Die Ultimative Asterix Edition 28: Asterix im Morgenland

Geschichten:
Autor: Albert Uderzo, Zeichner: Albert Uderzo, Übersetzer: Gudrun Penndorf

Story:
Die Gallier sind ein Volk, das den Genuss von Speis und Trank sehr zu schätzen weiß. So verwundert es nicht, dass nach dem bestandenen Abenteuer um den „Sohn des Asterix“ die Festivitäten in einem brandneuen Dorf noch immer von Statten gehen. Majestix – staatsmännisch, wie es sich für einen Dorfchef gehört – schwingt große Reden, während die normalsterblichen Dorfbewohner sich den saftigen Wildschweinen und dem guten Wein hingeben. Alle Dorfbewohner? Nein, Troubadix der Barde fehlt am Festtisch. Sehr zur Verwunderung des Schmiedes Automatix, der stets besorgt um die musikalische Unterhaltung des Dorfes eine innige Freundschaft zum Barden pflegt. Doch war die Sorge um die Abwesenheit Troubadix’ völlig unnötig: Der Barde befindet sich in seinem erhabenen Hüttchen und stimmt, frei nach Westernhagen, ein Liedchen an. Nicht schön, sondern geil und laut. Doch die gallischen Götter haben kein Verständnis für die Art und Weise seines musikalischen Vortrags und quittieren den Gesang mit einem Platzregen. Zwei Reaktionen führt der absonderliche Gesang herbei: Einmal versucht der sich in seiner Rede gestört fühlende Majestix, das Haus des Barden von seiner eleganten Lage über dem Dorf zu erlösen, sprich den Baum, auf dem das Haus steht, zu fällen. Dies wäre nicht das erste Mal, dass sich ein leidgeprüfter Einwohner an dem Barden oder dessen Eigentum vergehen würde. Allerdings hält Majestix inne, als ein komisches kleines Männchen vom Himmel fällt. Erindjah, sein Name und seines Zeichens Fakir auf der Suche nach einem Regenmacher.

Wie es der Zufall wollte, hat ihn das Unwetter direkt über dem gesuchten Dorf von seinem fliegenden Teppich geholt. Nicht nur das Auftauchen des Fakirs führt zu Verwunderung im Dorf. Auch dessen Teppich wird von zwei Bewohnerinnen sofort annektiert. Zum einen von Gutemine, die als Frau des Chefs aus eigenem Verständnis Anrecht auf vom Himmel fallende Teppiche hat, zum anderen die Frau von Methusalix, die auch ein Interesse an dem persischen Stück Stoff offenbart. Eine kleine Zankerei unter Frauen und eine kleine Schlägerei unter den Männern später, die nur von einem abermaligen Regenschauer in Folge des wiederholten Singens des Barden unterbrochen wird, erklärt der Fakir seinen Auftrag. Seine Heimat leide unter akuten Wassermangel. Der Führer der religiösen Kaste habe eine Frist von 1001 Tagen gesetzt, in der es zu regnen habe, ansonsten würde die Tochter des Radschas zur Besänftigung der Götter geopfert. Natürlich übernehmen Asterix und Obelix die Aufgabe, ihren Barden – in Personalunion auch Regenmacher – in das Morgenland zu begleiten, um dem leidenden Volk Regen zu bescheren und die Opferung der schönen Orandschade zu verhindern. Doch der Weg dorthin ist weit und es warten zahlreiche Gefahren auf unsere Helden…

Meinung:
„Asterix im Morgenland“ ist der vierte Band der Reihe, der von Uderzo getextet und gezeichnet wurde. Asterix hat seit dem Tot des genialen Texters René Goscinny viel von seinem Charme verloren. Sei es die sprühende Komik oder der stets gelungene Aufbau der Geschichte. Uderzos Solobände erreichten nie die Qualität der frühen Abenteuer. In dem vorliegenden „Asterix im Morgenland“ ist die Lücke zu den Goscinny Bänden aber bei weitem nicht so groß, wie in den darauffolgenden Bänden. Der Band ist neben „Die Odyssee“ der beste Band, den Uderzo alleine gestaltete.

Die Reise in das Land aus Tausendundeiner Nacht auf einem fliegendem Teppich schmückt der Autor mit zahlreichen routinierten Nebenhandlungen aus. Egal ob ein Zusammentreffen mit den bekannten Piraten, der kurzen Stippvisite bei dem kränkelnden Cäsar oder die tatkräftige Hilfe für ein kleines Dorf, dass von Räubern heimgesucht wird. Dazu serviert Uderzo einen kleinen aber feinen Plottwist, der dem letzten Viertel des Bandes einen Spannungsschub beschert. Zwar erreicht Uderzo nicht ganz die Zitierfähigkeit Goscinnyscher Dialoge, allerdings ist nicht nur sein „Prinzeß, Prinzeß, ich seh’ es genau! Die Sonne ist rot und der Himmel ist blau“ erinnerungswürdig. Dazu gesellt sich eine gute Portion sprachlicher als auch graphischer Humor. Die deutsche Übersetzung, die wie in den Bänden zuvor von Gudrun Penndorf angefertigt wurde, ist nach wie vor erstklassig. Sie passt sich in das Gesamtgefüge ein und verfeinert teilweise das Geschehen.

Uderzos Zeichnungen befinden sich in diesem Band schon mitten in einer Standardphase. Alle Charaktere und Orte sehen zweifellos gut aus, doch lassen seine Bildkompositionen eine gute Portion Innovation vermissen. Der Mangel an Verbesserungswilligkeit ist mindestens ein Stillstand, wenn nicht sogar ein Rückschritt in der graphischen Gestaltung der Abenteuer.

Die Ultimative Edition besticht auch hier durch ihre Qualität, auch wenn der Raum der optischen Verbesserungen im Vergleich zu den deutlich älteren Alben bei weitem nicht mehr so groß ist. Die neue Kolorierung ist größtenteils unauffällig, auch wenn die knackigen lebhaften Farben dem Abenteuer spürbar gut tun. So gewinnen ausgewählte Szenen an Intensität, ohne dass das harmonische Farbgesamtbild leidet. Die Restauration des Striches ist dagegen nur äußerst dezent spürbar. Der Dokumentationsteil ist ähnlich informativ, wie bei den übrigen Bänden der Reihe, und rundet den Band gelungen ab.

Fazit:
„Asterix im Morgenland“ ist neben „Die Odyssee“ der beste Band, den Uderzo alleine ausgearbeitet hat. Goscinny bleibt zwar weiterhin unerreicht, doch liefert Uderzo hier ein interessantes und witziges Abenteuer ab. Die Zeichnungen sind gut, aber sehen zu standardisiert aus. Die Restauration ist aufgrund des jungen Produktionsdatums des Bandes recht unauffällig, doch verhilft sie insgesamt zu einem guten Gesamteindruck.

Die Ultimative Asterix Edition 28: Asterix im Morgenland - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Die Ultimative Asterix Edition 28: Asterix im Morgenland

Autor der Besprechung:
Florian Albert

Verlag:
Egmont Comic Collection

Preis:
€ 19,00

ISBN 10:
377043160X

ISBN 13:
978-3770431601

53 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Asterix
  • Humor
  • Übersetzung
Negativ aufgefallen
  • Innovationslose Zeichnungen
  • Nicht ganz Goscinny Niveau
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 01.04.2008
Kategorie: Asterix
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