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Comic-Besprechung - DMZ 2: Zwischen den Fronten

Geschichten:
Die Leiche eines Journalisten
Autor: Brian Wood, Zeichner: Riccardo Burchielli, Farben: Jeromy Cox

Zee, NYC
Autor: Brian Wood, Zeichner: Kristian Donaldson, Farben: Jeromy Cox

New York Times
Autor: Brian Wood, Zeichner: Brian Wood, Farben: Jeromy Cox

Story:
Matty Roth hat so schon kein einfaches leben in der demilitarisierten Zone in Manhattan. Trotz seines Pressestatus wird er immer wieder Ziel von Angriffen, auch wenn sie nicht immer ihm gelten. Zu allem Überfluss muss er auch noch mit einer Entzündung kämpfen und dann wird er von den „Freien Staaten“ entführt. Die zeigen ihm etwas, mit dem er nicht gerechnet hat: Ferguson, der Starreporter, mit dem er in die DMZ gekommen ist, ist doch noch am Leben und ein Gefangener der „Freien Staaten“. Die wollen ihn als Druckmittel einsetzen und Matty soll den Mittler spielen. Dadurch kommt er zwar wieder aus der DMZ heraus, muss aber kurze Zeit später wieder hinein, um die Verhandlungen zu führen. Schnell merkt er allerdings, dass er zwischen allen Fronten steht und niemandem vertrauen kann. Niemanden? Nun, vielleicht gibt es doch jemanden…

Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
Wie übersetzt man den Titel eines Comics korrekt? Sollte man ihn einfach nur übertragen, oder sollte man mit ihm spielen und das für die deutsche Sprache Beste herausholen? Nun, Paninicomics hat sich für Letzteres entschieden – vermeintlich die bessere Wahl. „Zwischen den Fronten“ nennt sich der zweite Band von DMZ, im Original ist es „Body of a Journalist“. Nun ist das Wortspiel rund um den Body schwer zu übersetzen, aber es ist ja nicht nur der Körper des Starjournalisten, um den es sich in diesem Band dreht, sondern auch der von Matty Roth. Und insofern hätte man vielleicht doch eher eine Übertragung statt einer Interpretation vorziehen sollen.

Doch das soll nicht davon ablenken, dass Autor Brian Wood es auch mit Band 2 wieder geschafft hat einen ausgezeichneten Comic vorzulegen, der das Konzept des ersten Bandes weiter voran treibt und in dem wieder eine mitreißende Geschichte erzählt wird. Hatte Wood in Band 1 durchaus noch mit dem Problem zu kämpfen, dass er Ort und Handlung etablieren musste, so kann er diesmal frei von der Leber erzählen und das tut er auch mit Genuss. Matty Roth wird deutlich tiefer analysiert und seine Gefühle werden sehr viel stärker in den Verlauf der Geschichte eingebunden. Seine offenkundige Paranoia ist es, die dem Spannungsbogen einen zusätzlichen Kick verpasst und auch den Leser sich immer wieder fragen lässt, ob da nicht gleich irgendjemanden von den Vereinigten Staaten hinter einer Ecke lauert, um Matty noch mehr Probleme zu bereiten.

Überhaupt ist es ein genialer Schachzug von Wood, dass er immer wieder die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwinden lässt, dass nie klar wird, welche Seite denn nun eigentlich das wirkliche Recht auf Manhattan hat. Er nimmt dabei die Berichte aus dem Irak auf und transportiert sie einmal mehr ins amerikanische Heimatland. Denn auch dort wird es einfach nicht klar, wer denn nun der wirkliche Aggressor ist: Die USA oder doch die Attentäter, die einfach nur ihr Land zurück wollen? Krieg ist nicht schön, Krieg ist nie einfach nur der Kampf zwischen Gut und Böse, jedenfalls in der heutigen Zeit nicht mehr. Vielleicht war dies einmal so, als zu Zeiten des zweiten Weltkriegs das überböse Deutschland als Gegner vorhanden war. Aber heute ist ein Krieg einfach nur noch ein tragisches Ereignis, bei dem es nie Gewinner, aber haufenweise Verlierer gibt. Und das ist die Grundbotschaft von Brian Wood, die er genial zu transportieren weiß.

Sehr gelungen sind auch einmal mehr die Zeichnungen von Riccardo Burchielli, der ein wenig Dreck in seinen Zeichnungen perfekt einzusetzen weiß. Auch das Bonusmaterial, das in diesem Band enthalten ist, ist wirklich gut gemacht und es ist sehr schön, dass man in der Bonusgeschichte über Zee erfährt, wie sie zu der Ärztin der DMZ wurde. Sehr schön, dass Paninicomics dies auch mit veröffentlicht.

Fazit:
DMZ ist brutal, es ist ein Comic, der süchtig macht und einen krassen Gegensatz zu dem setzt, was einen hierzulande immer wieder einmal gerne nervt: Den Patriotismus in den USA. Der Krieg wird ins Heimatland gebracht und es wird ein ums andere Mal gezeigt, dass der Krieg heutzutage nur noch eines hervorbringt: Opfer. Und das auf beiden Seiten.

DMZ 2: Zwischen den Fronten - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

DMZ 2: Zwischen den Fronten

Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16,95

ISBN 13:
978-3-86607-486-6

172 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Erstklassige Geschichte
  • Tolle Zeichnungen
  • Im Moment eine der Topserien schlechthin
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(6 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 16.12.2007
Kategorie: DMZ
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