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Comic-Besprechung - Aya 2

Geschichten:
Aya de Yopougon 2
Autor: Marguerite Abouet, Zeichner: Clément Oubrerie


Story:
Ayas Freundin Adjoua hat ein Problem: Das Kind, das sie zur Welt gebracht hat, sieht ihrem Ehemann nicht ähnlich und prompt will Moinsieur Sissoko einen Beweis für die Verwandtschaft. Adjouas Vater fotografiert so lange die halbe Nachbarschaft, bis er zufällig auch auf den echten Vater trifft. Und natürlich wird Adjoua geschieden. Doch es gibt Wichtigeres als diese Kleinigkeiten, denn die Wahl Miss Yopougon steht an und zu allem Überfluss bekommt auch noch Ayas Vater eine Midlife Krise und das nur, weil zu wenig Bier verkauft wird…

Meinung:
Marguerite Abouet hat schon in Band 1 deutlich gemacht, dass sie die sozialen Gegensätze an der Elfenbeinküste thematisieren will und das tut sie auch auf konsequente Art und Weise im zweiten Band. Auch wenn sich die Inhaltsangabe durchaus nach einer Komödie anhört, so ist doch die eigentliche Geschichte von sehr viel Traurigkeit geprägt. Nehmen wir nur die Geschichte rund um Adjoua. In einem Moment hat sie alles und im nächsten Moment hat sie alles verloren. Sicher sind die Versuche ihres Vaters doch noch einen Beweis für die Verwandtschaft zu finden eher witzig gemeint, aber wenn man den sozialen Abstieg bedenkt, den sie durch eine Nacht mit dem falschen Mann erleiden muss, dann ist das einfach nur traurig.

Mindestens ebenso traurig ist freilich Ayas Schicksal, die in ihrem Bestreben etwas Besseres zu werden nicht voran kommt und irgendwo zwischen der Sorge um ihre Freundin und deren Sohn, sowie der Sorge um ihren Vater hängen bleibt. Es ist sicher tragisch zu sehen, wie ein junges Mädchen ihrer Illusionen beraubt wird und letztendlich doch nicht richtig vorankommt. Was natürlich auch für die zweite Freundin Bintou gilt. Die versucht auf ihre Art und Weise aus der Armut herauszukommen und lacht sich einen Freund an, der vermeintlich aus Paris kommt und dort in Saus und Braus lebt. Vermutlich sogar eine Vorstellung, die weit verbreitet ist an der Elfenbeinküste. Warum sollte man in Frankreich nicht besser leben? Da ist dann schon der tägliche Verzehr von Hühnchen ein Zeichen von Reichtum, auch wenn das in Europa vermutlich eher zum Alltag gehören mag.

Freilich besteht auch weiterhin der Kritikpunkt aus Band 1: Aya ist zwar die Titelheldin des Comics, aber sie tritt selten in Erscheinung und ihr Schicksal ist lange nicht die Hauptsache dieses Comics. Immerhin ist sie diesmal aber schon einmal öfter zu sehen und das Ende des Comics deutet darauf hin, dass Abouet im nächsten Band mehr mit ihr vorhat.

Die Zeichnungen von Clément Oubrerie sind schwer einzuordnen. Sie geben freilich die Elfenbeinküste in lebendigen Bildern wieder, aber sie sind auch so stark stilisiert, dass sie auf den einen oder anderen Leser abstossend wirken können. Die Schwarzen erinnern ein wenig zu sehr an Karikaturen, da wäre ein realistischer Stil mit Sicherheit die bessere Wahl gewesen.

Insgesamt überzeugt aber auch der zweite Band und allmählich wird es richtig interessant den Schicksalen dieser Menschen zuzuschauen. Spannend ist er allemal und der Leser wird seine Probleme haben diesen Comic aus der Hand zu legen.

Fazit:
Aya ist ein spannender Comic, der Einblick in ein Land bietet, das man sonst nur aus den Nachrichten kennt - und das seit 2002 nicht gerade mit positiven Eindrücken, da Bürgerkrieg herrscht. Es gibt ein, zwei Schwächen, die Zeichnungen hätten passender sein können, aber insgesamt sollte man auf jeden Fall reinschauen.

Aya 2 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Aya 2

Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 14,90

ISBN 13:
978-3-551-73712-0

128 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Sehr gute Geschichte
  • Ein tiefer Einblick in die Welt der Elfenbeinküste
Negativ aufgefallen
  • Die Zeichnungen passen nicht ganz
  • Die Hauptfigur taucht zu wenig auf
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 28.10.2007
Kategorie: Aya
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