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Comic-Besprechung - Emma - Eine viktorianische Liebe 6

Geschichten:
Kap. 37 - 43
Autor: Kaoru Mori, Zeichner: Kaoru Mori, Tusche: Kaoru Mori


Story:
Auf einem Ball, den Emma als Gesellschafterin von Mrs Santhrop besuchen darf, begegnet sie William Jones wieder, den sie vergeblich zu vergessen versucht hatte. Allerdings müssen sich die beiden wieder trennen, denn Emma kehrt zurück ins Haus der Mölders, und William hat seine Angelegenheiten zu regeln: Er löst die Verlobung mit Eleanor, die er nur unter dem Druck der Konventionen einging, denn ihm ist klar geworden, dass er die Liebe der jungen Frau nicht erwidern kann und sie unglücklich machen würde.
Seine Familie ist entsetzt und versucht, ihn zu zwingen, das Heiratsversprechen einzuhalten, da die neureichen Kaufleute Verbindungen zum Adel zu knüpfen wünschen. Eleanors Familie wiederum sieht auf die Emporkömmlinge herab, fühlt sich aber auch durch diese Entwicklung beleidigt - und der potentielle Schwiegervater von William schmiedet prompt einen bösen Plan. Eleanors Gefühle sind ihm dabei gleichgültig, denn er gehört zu den Männern, die eine Frau des Vorteils wegen ehelichen und sich das Vergnügen bei einer Mätresse holen.
Emma und William schreiben einander regelmäßig. Schließlich besucht er sie und spricht bei den Mölders vor. Diese sind sehr angetan von dem aufrichtigen jungen Mann, wissen jedoch auch um die Probleme, die auf ihn und Emma zukommen, wenn sie heiraten. Dann passiert das Unfassbare: Emma verschwindet erneut…


Meinung:
Emmas Geschichte, die so ruhig begann und von der Vernunft der Titelheldin bestimmt wurde, hat eine hochdramatische Wende genommen. Sie und William sind endlich bereit, zu ihrer Liebe zu stehen und alles zu ertragen, was ihnen die konservative Gesellschaft auch antun mag, die einer Verbindung zwischen einem vermögenden Kaufmann und einem Dienstmädchen von fragwürdiger Herkunft ablehnend gegenübersteht.
Allerdings kommt es gar nicht erst zu dem Eklat, denn der hinterlistige Plan von Baron Campbell geht auf, und Emma gerät dadurch in große Gefahr. William ist verzweifelt, denn er hat nicht den geringsten Anhaltspunkt, wo er nach der Liebe seines Lebens suchen soll. Der Band endet mit einem Cliffhanger und der Andeutung, dass nun wohl Hakim, Williams Freund, helfend eingreifen wird, schließlich muss die Einführung dieser exzentrischen Figur irgendeinen Sinn haben.
Parallel dazu wird die Geschichte von Mrs Santhrop erzählt und dabei aufgezeigt, dass auch William und seine Geschwister einer ungewöhnlichen Verbindung entstammen, wenngleich hier das Problem ein anderes ist. Damit wird wieder ein Seitenhieb gegen die konservative Gesellschaft ausgeteilt: Mr Jones hat offenbar vergessen, dass er sich selbst einst in einer Situation befunden hat, die nicht so viel anders war, als die von Emma nun ist. Hat man jedoch einen gewissen Status und Akzeptanz erlangt, verfällt man selbst dem Dünkel und will anderen keinen Aufstieg erlauben.
Aber auch der alteingesessene Adel ist nicht das, was er vorgibt zu sein. Viele Familien klammern sich an ihre Titel und wahren den Schein, obgleich sie verarmt und dekadent sind. Sie verachten das einfache Volk, zwingen ihm bestimmte Regeln auf, die sie selber nach Belieben brechen. Hinter einer maroden Fassade ist der Verfall von Anstand und Sitte noch viel weiter fortgeschritten, als man glaubt. Baron Campbell steht für alles, was bei Adligen wirklich verachtenswert ist.
Kaoru Mori hat das Gesellschaftsbild des späten 19. Jahrhunderts in England sorgfältig studiert, so dass sie eine realistische Handlung mit glaubwürdigen Charakteren schaffen konnte. Man sympathisiert mit Emma und William, die Opfer ihrer Zeit sind und die schon wieder auseinander gerissen wurden. Ob es dennoch ein Happy End geben wird, verrät vielleicht der nächste Band. Die tragisch-romantische Geschichte wird in ruhigen, klaren und sehr schönen Bildern erzählt, die die Story gelungen unterstützen.


Fazit:
"Emma" wendet sich an einfühlsame Leserinnen ab 14 Jahren, die mehr als nur eine seichte Love-Story lesen wollen. Auch wenn vielleicht das eine oder andere Detail romantisiert und für die Geschichte passend gemacht wurde, so wird doch ein überzeugendes Bild der britischen Gesellschaft des späten 19. Jahrhunderts gezeichnet. Der Manga verfügt über Realismus und Atmosphäre, ist ansprechend illustriert und bietet rundum gelungene Unterhaltung.


Emma - Eine viktorianische Liebe 6 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Emma - Eine viktorianische Liebe 6

Autor der Besprechung:
Irene Salzmann

Verlag:
Tokyopop GmbH

Preis:
€ 6,50

ISBN 13:
978-3-86580-690-1

188 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • romantisch-dramatische Story
  • ansprechende Zeichnungen
  • überzeugende Charaktere
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 03.10.2007
Kategorie: Emma - Eine viktorianische Liebe
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