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Comic-Besprechung - The Walking Dead 4: Was das Herz begehrt

Geschichten:
Autor: Robert Kirkman, Zeichner: Charlie Adlard, Tusche: Cliff Rathburn

Story:
Es schien der ideale Ort zu sein: Ein ehemaliges Gefängnis, umgeben von hohem Stacheldrahtzaun, der die Zombies abhält. Und doch kommt es zu Streit und Missgunst, zu einem Verbrechen, das logischerweise Dexter, einem der wenigen überlebenden Verbrechern, angehängt wird. Doch der will nicht klein beigeben und versucht die kleine Gruppe der Überlebenden aus der Welt außerhalb des Gefängnisses zu vertreiben. Da er aber leichtsinnigerweise dabei den Zellenblock A geöffnet hat, in dem zahlreiche Zombies eingesperrt waren, müssen auf einmal alle, Verbrecher wie normale Menschen, um ihr Leben kämpfen…

Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
In Band 3 der Serie war kurze Zeit die Frage aufgekommen, wohin Robert Kirkman seine Gruppe führen will. Denn es sah durchaus so aus, als würden sie ein relativ geordnetes Leben führen können in dieser Zuflucht. Doch einmal mehr hat Kirkman die Zügel erneut in die Hand genommen und den Handlungsstrang in eine komplett andere Richtung gelenkt. Die Genialität dieser Neuausrichtung kann immer wieder nur betont werden.

Es ist vor allem die Art und Weise, wie er mit dem Charakter von Rick Grimes umgeht, die den Zuschauer ab und an erschaudern lässt. Für den unbedarften Leser ist Rick Grimes eigentlich der ideale Held. Er ist Polizist, er ist ohne Wissen an das, was geschehen ist, wieder aufgewacht, nachdem er im Koma lag. Das ist eigentlich auch eine Reminiszenz an andere Horror-Geschichten und der Leser hat sich schon etwas länger darauf eingestellt, dass dieser Mann eigentlich nichts anderes sein kann, als der logische Anführer der Gruppe, der zwar zwischendurch harte, aber gerechte Entscheidungen trifft. Kirkman lenkt nun aber diesen Rick Grimes in eine ganz andere Richtung.

Image001.jpg Band 4 ist eine Neuausrichtung der Serie. Sie beschäftigt sich nun nicht mehr mit dem Überleben der Gruppe, sondern eher mit der Frage: Wer sind eigentlich die wahren Monster? Wer sind die wahren Verbrecher? Ist es vielleicht möglich, dass wir, die wir aus einem geordneten Leben herausgerissen werden, ebenfalls zu Monstern werden können? Es ist mithin sowieso die Frage, wie viel Neandertaler noch in uns schlummert. Wie weit weg sind wir vom Höhlenmenschen und könnte es sein, dass unser Zusammenleben, unsere Regeln und Umgangsformen nur eine schwache Lackschicht über dem verderbten und verrosteten Inneren darstellt? Es ist eine essentielle Frage, die kaum ein anderer Autor so deutlich und umfangreich gestellt hat, wie dies Robert Kirkman nun tut.

Sicher: The Walking Dead 4 ist auch ein überaus gelungen gezeichneter Comic, aber die Serie geht viel weiter, als andere Comics oder Geschichten und wie man es auch an den Verkaufszahlen in Amerika sieht: Die wahren Comicfans gieren geradezu nach einer solchen Serie. Sie ist definitiv schon heute ein moderner Klassiker, eine Neudefinition des Genres und mithin das Beste, was es derzeit am amerikanischen Lizenzmarkt zu kaufen gibt.

Meinung Thommi Digel:
Meine Frau ist ein echter Bücherwurm und verschlingt Unmengen Gedrucktes. Dabei hat sie eine interessante Angewohnheit entwickelt. Sie liest fast bei jedem Buch den Schluss längst bevor sie nur in entfernte Reichweite der letzten Seite kommt. In der Regel muss sie dann meinen Spott und heftiges Kopf schütteln ertragen: „Wie kann man sich nur so die Spannung verderben!“

Tja, inzwischen hat diese seltsame Angewohnheit auch von mir Besitz ergriffen. Zu verdanken habe ich das Robert Kirkman, der gleich zu Beginn seiner apokalyptischen Erzählung eine Reihe vermeintlicher Hauptpersonen zu Zombiefutter verarbeitet. In der aktuellen Ausgabe führt er diese Strategie konsequent fort. Was bleibt dem geneigten Leser anderes übrig als schnell weiterzublättern, um herauszufinden, ob einer seiner Lieblinge ins Gras beißen muss. Denn die Spannung ist auch im vorliegenden Band fast unerträglich. Hinzu kommen diverse Meinungsverschiedenheiten, die die Notgemeinschaft der Überlebenden schwer belastet. Auch die halbwegs weiße Weste von Rick Grimes, der Hauptfigur der Zombiesaga, bekommt blutrote Flecken und mit Michonne betritt eine interessante Frauenfigur die Bühne dieses erstklassigen Endzeitschockers.

Fazit:
The Walking Dead 4 definiert die Genregrenzen neu und stellt Fragen auf, die andere Autoren noch nicht einmal in den Mund nehmen würden. Wer ist denn nun eigentlich die Bestie? Der Zombie, oder der Überlebende? Ein moderner Klassiker nimmt hier seinen Anlauf. Und eine Geschichte, die man wirklich nicht so einfach aus der Hand legen kann.

Fazit 2:
“The Walking Dead“ ist eine hervorragende Charakterstudie und nutzt die gelegentlichen Metzelorgien eigentlich nur zur Ausdünnung der Protagonistenriege, die postwendend mit neuen interessanten Figuren aufgefüllt wird. Kirkman kreiert ein Endzeitszenario, dass sich hinter William Goldings „Lord of the flies“ nicht zu verstecken braucht. Wer hier einen banalen Zombie Schocker vermutet, liegt völlig falsch. Diese Serie ist schon jetzt ein Klassiker. Unbedingt zugreifen. (Thommi Digel)

The Walking Dead 4: Was das Herz begehrt - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

The Walking Dead 4: Was das Herz begehrt

Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter

Verlag:
Cross Cult

Preis:
€ 16,00

ISBN 10:
3-936480-34-4

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Geniale Geschichte
  • Ein moderner Klassiker
  • Klasse Aufmachung
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(6 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 06.05.2007
Kategorie: The Walking Dead
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