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Comic-Besprechung - Turmspringer
Geschichten:Autor: Sebastian Kühne, Zeichner: Ezra Tsegaye, Zlata Pasalic, 3D-Animation: Franz Heyl
Story:
Die Polizei wird von einem Unbekannten in Atem gehalten. Der hat sich im Berliner Dom verschanzt und droht sich in die Luft zu sprengen. Dann wird die Situation noch angespannter, denn der Unbekannte hat nicht nur eine, sondern gleich zwei Bomben. Und die zweite Bombe ist eine Atombombe. Was tun? Noch bevor die Polizei eingreifen kann, tut dies ein zweiter Unbekannter, der sich anschließend halsbrecherisch vom Dach des Doms in den naheliegenden Fluss stürzt...
Meinung:
Turmspringer ist kein normaler Comic, denn er wird als Eye-Listen-Book bezeichnet. Das bedeutet, dass dieser Comic animiert und von Sprechern gesprochen wurde. Oder um es anders zu nennen: Es ist ein Animationsfilm. Im Prinzip ist das nun auch nicht wirklich etwas Neues, denn das gab es ja schon früher. So sahen frühe Marvel-Animationsfilme oder Serien auch nicht viel anders aus. Bei Turmspringer wurden Großteils Standbilder herangezogen, die durch Überblendungen, kleine optische Effekte und ein paar wenigen Grundanimationen aneinander gereiht werden. Das ist kein wirklich großes Kino, es ist aber immerhin gut durchdacht gemacht worden. Mit dem Charme der 60er-Jahre-Animation und der heutigen Technik kommt etwas dabei heraus, dass nicht unbedingt gelungen, aber doch auch nicht schlecht anzusehen ist.
Die Zeichnungen, die dabei eingesetzt wurden, schwanken qualitativ etwas. Es gibt wirklich sehr gute Zeichnungen, andere sind besonders bei Frontalen oder Weitwinkelaufnahmen weniger gelungen und auf einem deutlich niedrigeren Niveau. Da kann dann auch schon einmal die eine oder andere Proportion nicht stimmen.
Stimmlich und insgesamt vom Sound her gesehen überzeugt Turmspringer, was für das geschickt durchgeführte Casting spricht. Freilich sticht besonders Engelbert von Neuhausen heraus, der als Standard-Stimme von Samuel L. Jackson bereits in zahlreichen Filmen zu hören war, der aber auch Billy Cosby, Gene Hackman und Fred Feuerstein bereits synchronisierte, um nur ein paar seiner Rollen zu nennen. Aber auch die anderen Stimmen überzeugen auf voller Linie.
Die Geschichte selbst ist schwierig zu beurteilen, insbesondere im Hinblick darauf, dass ja gerade einmal ein Anfang geschildert wird. Mit Vor- und Abspann ist das Eye-Listen-Book gerade einmal 20 Minuten lang. Da kann weder eine große Charakterentwicklung stattfinden, noch kann ein besonders großer Spannungsbogen aufgebaut werden. Dieses Manko ist der Geschichte deutlich anzumerken. Sicher gibt es einige spannende Elemente, aber die Auflösung kommt zu schnell. Man fühlt sich wie die Polizisten, die dem Ereignis beiwohnen: Überrumpelt. Gerne hätte man mehr erfahren, gerne hätte man den neuen Superhelden weiter verfolgt. Warum ist es denn schon zu Ende?
Turmspringer ist deswegen nicht schlecht, man hätte einfach nur noch mehr daraus machen können. Mehr Superhelden in Deutschland, mehr Action, mehr Spannung. Dann wäre dieses Projekt wirklich gelungen. So ist Turmspringer guter Durchschnitt.
Fazit:
Turmspringer ist nicht schlecht, aber noch lange nicht auf dem Niveau, auf dem es sein könnte. Und € 5,99 sind für 20 Minuten Film eigentlich zu viel Geld.
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Spannend erzählt
- Interessante Charaktere
- Schön gesprochen
- Leider zu kurz
- Und grafisch nicht ganz überzeugend
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(7 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 08.11.2006 | ||||||
Kategorie: | One Shots | ||||||
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Leseprobe | |||||||
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