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Comic-Besprechung - Hypericum

Geschichten:

Hypericum

Autor und Zeichner: Manuele Fior

Übersetzerin: Myriam Alfano



Story:

Die junge Italienerin Teresa erhält ein Stipendium, um in Berlin gegen Ende der 1990er Jahre bei einer großen Tutanchamun-Ausstellung als Kuratorin zu arbeiten. Etwas verloren in der winterlichen Stadt, und ohne ausreichende Sprachkenntnisse macht sie gerne Bekanntschaft mit einen anderen „Exilitaliener”, dem jungen Ruben, der anders als sie eher wenig zielgerichtet ein Leben als Bohemien führt. Doch es entwickelt sich schnell eine Liebesbeziehung, die von den Gegensätzen der beiden Protagonisten lebt, und die uns parallel zur Geschichte Howard Carters präsentiert wird, der in den 1920er Jahren das Grab Tutanchamuns entdeckt hatte.



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:

In ruhigen Bildern mit meist gedeckten Farben führt uns der Autor Manuele Fior in diesem Band durch gleich zwei Geschichten gleichzeitig. Dabei wird der Wechsel der jeweiligen Geschichte passend immer dann gewählt, wenn die Hauptprotagonistin von den Ereignissen in ihrem eigenen Leben beinahe überwältigt ist und auf andere Gedanken kommen will und muss, und so in ihre Arbeitswelt eintaucht, an der sie uns teilhaben lässt. Und das ist eben die Geschichte der Entdeckung des Pharaonengrabes durch Howard Carter und Lord Carnarvon, die hierbei eher tagebuchhaft erzählt wird. Aber das passt für meinen Geschmack sehr gut, denn im Grunde wird sich herausstellen, dass die Arbeit in Berlin für Teresa trotz des großen Erfolgs der Ausstellung nur eine Episode gewesen sein wird, und dass der eigentliche Schwerpunkt ihres Lebens zu dieser Zeit in ihrem Privatleben gelegen hat. Und diese Distanz zu ihrer geleisteten Arbeit gleicht dann einer Tagebucherinnerung. Das passt für mich, auch wenn manche Passagen der Geschichte ein wenig bedrückend wirken — aber das macht die Situation der Heldin in der Fremde nur realistischer. Ob und wie man hier Parallelen zum Leben des Autors selbst ziehen kann oder sollte, bleibt dem Leser überlassen, doch man sollte wissen, dass Fior zu Beginn der 2000er Jahre selbst in Berlin lebte, dort als Architekt gearbeitet hat und das Skript zu seinem ersten Comic verfasste, der auch auf deutsch erschienen ist: „Menschen am Sonntag”. Nach einem Aufenthalt in Oslo lebt er jetzt in Paris und hat seitdem an mehreren Gemeinschaftsproduktionen mitgewirkt (wie z.B „Sechs aus 49”, das auf deutsch leider nicht vollständig veröffentlicht wurde), aber auch regelmäßig Graphic Novels als Alleinautor veröffentlicht, wie die Bände „Celestia” und „Fräulein Else”, die auch auf deutsch erschienen sind.

Die hier dargestellte Ausstellung über das Pharaonengrab selbst scheint mir fiktiv zu sein, tatsächlich war die erste Tutanchamun-Ausstellung in Berlin im Jahr 1980, während die noch aktuell laufende erst im Jahr 2013 eröffnet hat. Vielleicht gab es doch noch eine Veranstaltung zwischendurch, ich weiß es nicht, vielleicht ist Manuele Fior eben nicht durch eigene Erlebnisse sondern angeregt durch aktuelle Ereignisse auf die Idee zu seiner Geschichte gekommen. Wie auch immer, ich finde sie sehr originell, gut erzählt und interessant präsentiert. Und auch das Rätsel um den geheimnisvollen Titel wird am Schluss gelöst.



Fazit:

Eine Liebesgeschichte im Berlin der späten Neunziger Jahre, vor originellem Hintergrund und in ruhigen Bildern erzählt. Dieser Hardcoverband ist nicht nur für Fans von italienischen Comics zu empfehlen, sondern für alle, die eine schöne Geschichte lesen mögen.



Hypericum - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Hypericum

Autor der Besprechung:
Uwe Roth

Verlag:
Avant Verlag

Preis:
€ 29,00

ISBN 10:
3964450936

ISBN 13:
978-3964450937

144 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Eine schöne Liebesgeschichte in ruhigen Bildern.
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 12.06.2023
Kategorie: Alben
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