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Comic-Besprechung - Laura und andere Geschichten

Geschichten:

Laura und andere Geschichten
Autor / Zeichner / Colorist: Guillem March



Story:

Laura ist eine junge Frau die sich in ihren besten Freund verliebt hatte. Doch der ist bereits anderweitig vergeben und nachdem dessen Freundin wieder zurück in die Stadt gekommen ist, droht der Kontakt einzuschlafen. Laura verzweifelt und fällt geradezu in eine Depression. Doch sie entschließt sich, sich selbst und damit ihr Leben zu ändern. Oder steht sie sich selber im Weg?



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:

Die hier nun in einem großformatigen Hardcover veröffentlichte Geschichte Laura ist nicht das Debüt von Guillem March welches nun20 Jahre nach Erstveröffentlichung auf Deutsch herausgebracht wird.  March hatte schon vorher in spanischen Magazinen und Zeitungen kleinere Geschichten veröffentlicht, doch Laura ist seine erste längere Geschichte und machte die weltweite Comicszene auf den Künstler aus Mallorca aufmerksam und kann damit als Startschuss seiner internationalen Karriere gelten. Da es sich um den zwanzigsten Geburtstag dieser Geschichte handelt wird sie nun von Cross Cult mit vielen Extras und einigen zusätzlichen Storys erstmals auf Deutsch veröffentlicht.

Die Kerngeschichte ist dabei eine sensible, traurige aber auch sehr schöne Geschichte über Liebeskummer und den Wunsch sich selbst zu ändern und die damit verbundenen Schwierigkeiten. Wer sich mit den Werken von March auskennt wird hierüber nicht sonderlich überrascht sein. Nicht nur ist es eine Eigenart, seine Geschichten mit Frauenvornamen zu titulieren, sondern auch der sensible Blick in die Innenwelten von Frauen. Im Grunde hat er das Thema von Laura in seinem wunderschönen Band Karmen wieder aufgegriffen und variiert und vertieft. Aber die Themen sind ohne Ablaufdatum. Liebeskummer ereilt jeden in jedem Alter und auch der Wunsch sich zu ändern, kann man im Grunde in jeder Lebensstation nachvollziehen. Wer sich nun darüber wundern mag wie es ein männlicher Autor schafft so einfühlsam in eine Frauenseele zu blicken, dem offenbart March das er seine eigenen Kummer, Sorgen und Erlebnisse hier teilt, dafür nur eine weibliche Figur benutzt. Das wird in einer weiteren Kurzgeschichte deutlich die sehr an Fellini erinnert wenn er sich selber kritisiert und in einem schönen zeichnerischen Gag die Körper getauscht werden und March selber in einem Bikini auftritt und sich gegenüber einem seiner Vorbilder, dem berühmten japanischen Zeichner und Regisseur des Studio Ghibli, Miyazaki, gegenüber rechtfertigt und so eine Art Seelenstriptease vollzieht.

Apropos Vorbilder: gerade in diesem frühen Werk ist ein gewisser Einfluss von Milo Manara nicht abzustreiten, gerade was die Gestaltung der Gesichter betrifft. Auch die teils surrealen Momente teilt er mit Manara, der ja auch wieder mit Fellini zusammen gearbeitet hatte. March steht also in einer sehr guten Tradition und kann sich da durchaus behaupten. Gerade die Geschichte Irene ist sehr Fellini-haftig, während Laura eine wunderschöne surreale Szene beinhaltet die auch bei dem Filmemacher hätte vorkommen können. Man fiebert mit Laura mit und es ist angenehm das hier der Charakter nicht in Selbstmitleid zerfließt, sondern aktiv wird und sich immer wieder bemüht über ihren eignen Schatten zu springen weswegen die Geschichte auch spannend und zeitlos wird.

Neben Skizzen, Entwürfen, Kommentaren und der schon erwähnten Geschichte Irene gibt es noch eine weitere Story, Muse,  die im Zuge einer Crowdfundingkampagne entstand. Insgesamt liegt hier ein sehr schöner Band vor bei dem nicht nur Fans unbedingt zugreifen müssen.



Fazit:

Ein wunderschöner Band der in diesen frühen Geschichten von March schon dessen Einfühlsamkeit offenbart und sensibles Storytelling offenbart. Surreale Momente, Komik, Dramatik, dezente Erotik und die schönen Zeichnungen machen den Band zu einem Muss.



Laura und andere Geschichten - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Laura und andere Geschichten

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Cross Cult

Preis:
€ 20,00

ISBN 10:
3986660836

ISBN 13:
978-3986660833

104 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Zeichnungen
  • surreale Momente
  • sensibel erzählt
  • Selbstironie
  • Leserschaft kann sich identifizieren
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1.5
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 24.06.2023
Kategorie: Alben
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