Decay plant, mit ihrem Freund Teddy dem allem zu entkommen und in die letzte technologiefreie Zone in Japan zu fliehen. Doch Teddy hat sich nach einem traumatischen Erlebnis dazu entschlossen, seinen Körper mit Nanotechnologie zu „boosten” und seinen Geist mit Streams zu betäuben, und arbeitet unter dem Pseudonym Led Dent als Constable, einer Art privater Robocop. Debby muss ihn zuerst irgendwie entgiften, doch Mr. Flak mag keine Eigeninitiative… Und als es dann noch der geistesgestörte Psychopath Davey Trauma schafft, die allgegenwärtige Nanotechnologie zu hacken, und in der Lage ist, jeden Menschen auf der Welt zu manipulieren, bricht im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle auf Erden aus.

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Comic-Besprechung - Tokyo Ghost Complete Edition

Geschichten:

Tokyo Ghost Complete Edition

Autor: Rick Remender

Zeichner: Sean Murphy

Übersetzer: Katrin Aust



Story:

Im Jahr 2089 hat die Umweltverschmutzung ihren Höhepunkt erreicht. Die Menschheit ist weitestgehend zu technikabhängigen Dummköpfen mutiert, die mittels Nanoimplantaten einem ununterbrochenen Internetstream frönen, ohne ihre Umgebung noch groß wahrzunehmen. Die Welt wird von Technologieunternehmen beherrscht, maßgeblich vom Unternehmen des Mr. Flak, der sowohl Drogen als auch die Internetstreams liefert. Die junge Deborah „Debby”  Decay plant, mit ihrem Freund Teddy dem allem zu entkommen und in die letzte technologiefreie Zone in Japan zu fliehen. Doch Teddy hat sich nach einem traumatischen Erlebnis dazu entschlossen, seinen Körper mit Nanotechnologie zu „boosten” und seinen Geist mit Streams zu betäuben, und arbeitet unter dem Pseudonym Led Dent als Constable, einer Art privater Robocop. Debby muss ihn zuerst irgendwie entgiften, doch Mr. Flak mag keine Eigeninitiative… Und als es dann noch der geistesgestörte Psychopath Davey Trauma schafft, die allgegenwärtige Nanotechnologie zu hacken, und in der Lage ist, jeden Menschen auf der Welt zu manipulieren, bricht im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle auf Erden aus.



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:

Rick Remender, der auf Deutsch mit zahlreichen Superhelden-Bänden (Secret Avengers, Die Rächer, Punisher) und zuletzt bei Splitter mit unterschiedlich langen Serien wie „Last Days of American Crime” oder „Low” in Erscheinung getreten ist, sowie bei Cross-Cult mit „Seven to Eternity” oder „Deadly Class”, legt hier zusammen mit dem Zeichner Sean Murphy eine Geschichte vor, die in den USA bereits 2016 erschienen ist.

Remender schafft es in dieser Dystopie, die bereits heute erkennbaren Auswüchse einer krankenden Gesellschaft bis in ihre Extreme zu überhöhen. Die allgegenwärtige Umweltverschmutzung wird von ihren hauptsächlichen Verursachern, der Großindustrie, erfolgreich vertuscht oder beschönt und gnadenlos dem Gewinnstreben untergeordnet. Die Politik hat soweit versagt, dass sie sich selbst auflöst und alle Gewalt und Macht in die Hände ebendieser Industrie übergibt. Die Bevölkerung muss weitestgehend nicht mehr arbeiten, da die Arbeit meist von Maschinen erledigt wird. Doch aus Langeweile nehmen sie ununterbrochen Drogen und suchen Zuflucht in der manipulierten, virtuellen Realität der Streams, leicht zugänglich mittels Nanoimplantaten, was zusätzliche Hardware entbehrlich macht. Sie sind nur noch zahlende Konsumenten einer rücksichtslosen und geldgierigen Unterhaltungsindustrie, die dieses Elend mit einer unendlichen Flut von Porno- und Gewaltkanälen immer weiter vorantreibt. Vieles davon kann man sicher heute bereits beobachten, wenn auch (noch) in stark abgeschwächter Form.

Als Quelle der Inspiration kann man leicht Filme wie „Surrogates - Mein zweites Ich” oder die französische Comicserie „Urban” von Luc Brunschwig und Roberto Ricci erkennen. Doch während Brunschwig seinen Plot als Krimi aufbaut und den Leser den ganzen Umfang des Zerfalls der Gesellschaft erst nach und nach erkennen lässt, geht Remender einen direkteren Weg, und so strotzt das Buch, wie für ein amerikanisches Publikum heutzutage üblich, vor Gewaltszenen jeglicher Art, sodass man zu dem Schluss gelangen könnte, Remender und zahlreiche seiner Kollegen hätten den Eindruck, bereits heute ihr Publikum nur noch mit Extremdarstellungen erreichen zu können - ganz wie in der Geschichte selbst. Dadurch droht die Handlung immer wieder in eine reine Splatter-Story abzudriften, doch die Autoren kriegen meist noch die Kurve, indem doch wieder der Weg zurück zu den Personen selbst gefunden wird und die Texte an die ursprüngliche Systemkritik anknüpfen. Aber insgesamt ist die Serie schon sehr gewaltgeladen, und man fragt sich an mancher Stelle, ob das unbedingt so hatte sein müssen. Doch die Autoren haben sich dafür entschieden, und so gehört es eben zu diesem Werk dazu.

Sean Murphy, hierzulande bekannt durch zahlreiche Batman-Geschichten und die Serie „The Wake”, hat diese Serie in durchgehend guter Qualität gezeichnet, mit feinem Strich und sehr vielen Details, wobei die Seiten meist einen schwarzen Hintergrund haben.

Splitter präsentiert den Band im inzwischen für US-Material gewohnten Book-Format, als Hardcover und auf dicken Papier. Am Schluss folgt noch ein 18-seitiger Bonusteil mit den Variant-Covern zu allen zehn Teilen, Skizzen zu Personen und Fahrzeugen, einer Darstellung der Kolorierungsschritte sowie einem Storyplot. Insgesamt eine durchaus gelungene Komplettausgabe, die dem Fan keine Wünsche offen lässt.



Fazit:

Eine gelungene Dystopie (falls das geht?), die einige sehr tief gehende Einsichten über unsere Gesellschaft in die Zukunft extrapoliert. Spannend und unterhaltsam, doch an einigen Stellen doch sehr gewalttätig und für manche möglicherweise bereits gewaltverherrlichend. Insgesamt zu empfehlen.



Tokyo Ghost Complete Edition - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Tokyo Ghost Complete Edition

Autor der Besprechung:
Uwe Roth

Verlag:
Splitter Verlag

Preis:
€ 44,00

ISBN 10:
396792257X

ISBN 13:
978-3967922578

272 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Gelungene Dystopie.
  • Spannend und unterhaltsam.
  • Tolle Zeichnungen.
  • Mit Bonus-Teil.
Negativ aufgefallen
  • Etwas sehr gewaltverherrlichend.
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 07.10.2022
Kategorie: Alben
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