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Comic-Besprechung - Die verlorenen Briefe

Geschichten:

Die verlorenen Briefe

Autor: Jim Bishop (d. i.: Julien Daniel Jacques Bicheux)

Zeichner: Jim Bishop (d. i.: Julien Daniel Jacques Bicheux)

Übersetzer: Swantje Baumgart



Story:

Auf der „Sonneninsel” erwartet der Junge Iode Sea sehnsüchtig einen Brief seiner Mutter, der jedoch nie ankommt oder verschwunden zu sein scheint. Nach seiner Begegnung mit der mysteriösen Frangine gerät er kurzentschlossen in eine abenteuerliche Suche, die ihn in einer absurden Abfolge von Ereignissen voller unfähiger Polizisten und ominösen Maffia-Verschwörungen, schließlich zur Wahrheit hinter all dem führt.



Meinung:

Der Franzose Jacques Bicheux, der es vorzieht unter dem Pseudonym Jim Bishop zu publizieren, legt hier mit „Die verlorenen Briefe” nach „Nubo, le gardien nuage” (etwa: Nubo, der Bergführer) aus dem Jahr 2015/16 sein zweites, selbst gezeichnetes Werk vor. Wie er selbst im Vorwort schreibt, hat er sich mit der Fertigstellung sehr schwer getan, und tatsächlich ist es ein schon von Anfang an bereits etwas melancholisches Buch geworden, das zum Ende hin immer trauriger wird. Für den Helden bedeutet die Suche nach dem Brief, und damit auch nach seiner verschwundenen Mutter, einen Prozess des Erwachsenwerdens und dabei der Auseinandersetzung mit dem Tod und sich selbst.

Die Figur des Iode Sea erinnert stark an den „Kleinen Prinzen” von St. Exupéry, „Little Nemo” von Windsor MacCay, oder „Die Träume des kleinen Robin” von Hermann. Der Zeichenstil ist jedoch ganz anders als bei diesen (möglichen) Vorlagen, er erinnert vage an eine Mischung aus Manga und westlichem Kinderbuch, mit oft großformatigen Bildern und Gesichtern mit großen, kindlichen Augen. Das alles wird in weichen, bonbonfarbigen Tönen koloriert, was zur Atmosphäre der Geschichte passt, die auf einer der Inseln eines, vermutlich in der Südsee liegenden, Inselreiches spielt. Die ganze Szenerie ist von Grund auf leicht surreal, Menschen und Ozeanbewohner leben nebeneinander an Land, und natürlich können die Tiere sprechen. Doch das alles wird sehr charmant und ganz selbstverständlich präsentiert, sodass der Leser sich leicht in dieses traumhafte Universum hinein finden kann. Zwischendurch überschlägt sich die Handlung geradezu, bleibt aber kindlich naiv und märchenhaft und damit innerhalb des vorgegebenen Rahmens einer „Traumwelt”, zumindest bis zum (leicht vorhersagbaren) Ende. Doch der Epilog ist so ernst, dass man sich fragt, für welches Zielpublikum das Buch eigentlich gedacht war: ein reines Kindercomic ist dies keineswegs, jugendliche Leser dürften am Ende einen starken Redebedarf haben. Und andererseits wird wegen des stark Kinderbuch-haften Stils auch nicht automatisch jeder Erwachsene unbedingt angesprochen werden. Somit verbleibt am Ende ein etwas zwiespältiger Eindruck bezüglich der Intention, der für mich jedoch das Lesevergnügen nicht gemindert hat - er wirft aber Fragen auf.



Fazit:

Eine schöne aber letztlich melancholische und traurige Geschichte, in wunderschönen pastellfarbenen Zeichnungen erzählt. Der Epilog überrascht und schockiert vielleicht sogar - deshalb eher für ältere Jugendliche und für Erwachsene zu empfehlen.



Die verlorenen Briefe - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Die verlorenen Briefe

Autor der Besprechung:
Uwe Roth

Verlag:
Cross Cult

Preis:
€ 30,00

ISBN 10:
3966587408

ISBN 13:
978-3966587402

208 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Schöne, aber melancholische Geschichte
  • Wunderschöne Zeichnungen
Negativ aufgefallen
  • Ein überraschender und vielleicht schockierender Epilog, nicht uneingeschränkt für jüngere Leser zu empfehlen.
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 14.08.2022
Kategorie: Alben
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