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Comic-Besprechung - Batman: Das Reptil 1

Geschichten:

Batman: Das Reptil 1 (Batman: Reptilian 1-3)
Autor: Garth Ennis, Zeichner / Colorist: Liam Sharp



Story:

Ein Treffen von Gothams Superschurken endet in einem Massaker. Einige von Batmans Erzfeinden sind schwer verletzt und verstümmelt, manche gar tot. Doch wer steckt dahinter? Manche glauben Batman selber sei es und alle haben Angst. Ist in der Tat ein Monster auf der Jagd? Batman versucht weiteres Blutvergiessen zu verhindern, doch die Angst macht seine Gegner noch unberechenbarer.



Meinung:

Wenn Garth Ennis eine Story mit Batman schreibt, ist das schon ein Kaufgrund genug. Denn der Starautor hat sich bislang kaum des Dunklen Ritters angenommen. In Hitman tauchte er als Gaststar auf und in der deftigen Superheldenparodie The Boys ging er mit seiner Version Batmans nicht gerade zimperlich um. Nach einer kleinen Geschichte vor einigen Jahren, schreibt Ennis nun also eine Mini-Serie für Batman. Wem das noch nicht als Grund für einen Kauf reicht: es wird unter dem Black Label veröffentlicht, welches bekanntermaßen den Autoren mehr Freiheiten lässt und losgelöst von der Kontinuität auch etwas mehr Sex und Gewalt enthalten kann, da sich das Label deutlich an erwachsenere Leser*innen wendet. Aber aller guten Dinge sind drei: als Zeichner ist noch Liam Sharp dabei dessen hyperrealistischer Strich auch gerne in das surreale wandert wie letztens bei Green Lantern. Gründe gibt es also genug, den Band sehnsüchtig zu erwarten. Doch kann er die hohen Erwartungen erfüllen?

Zunächst überrascht Liam Sharp mit seinen Zeichnungen. Wer ihn nur als sehr realistischen, ja naturalistischen Zeichner kennt, wird hier überrascht sein. Sharp ist ein stilistisches Chamäleon und kann auf verschiedene Art und Weise zeichnen. Hier mutet es wie eine Mischung aus Simon Bisley und Dave McKean an. Was durchaus zu einer Horrorstory passt. Die Physiognomien wirken verzerrt, zerlaufend, schon fast collagenhaft, was zu dem exaltierten Wahnsinn des Jokers besonders gut passt. Und alles droht in der Schwärze zu versinken was Batmans Auftritten eine besondere Wirkung verleiht. Alles ist unwirklich und in den dunklen Panels scheint immer etwas in den Schatten zu lauern was die Spannung erheblich schürt. Kommt da gleich das Monster, das hier übrigens noch nicht zu sehen ist, oder Batman? Was geschieht im Schatten? Batman ist physisch deutlich überhöht und wirkt riesig, was aber auch die gewählte Perspektive der Verbrecher durchaus logisch sein kann, da er so auf sie wirkt. Aber es ist verwunderlich bei dem Black Label und bei einem Autor wie Ennis das hier manche Grausamkeiten gar nicht zu sehen sind. So ist es schade, dass der Tod bekannter Charaktere überhaupt nicht zu sehen ist, sondern nur im Dialog erwähnt werden.

Apropos Dialoge: Ennis ist einer der besten Dialogschreiber in der Comicbranche. Kaum eine Serie wo die Protagonisten nicht seitenweise in einer Bar sitzen, trinken und reden. Wobei da auch immer der scharfe Humor durchkommt. Das sollte man hier nicht erwarten. Batman ist schließlich schweigsam, mürrisch und es täte seinem Nimbus, seinem Mythos nicht gut wenn er auf lustig macht (das hat der Figur in den 1950ern und 1960ern schließlich beinahe das Rückgrat gebrochen). Dennoch gibt es hier einige sehr witzige Momente etwa die Begegnung mit einem Pinguin oder die kleinen Nickligkeiten zwischen Bruce und Alfred. Ennis stülpt ihm aber nicht den Humor auf, sondern nimmt den Charakter ernst und schildert auch die Skrupellosigkeit des Vigilanten indem er einen Verbrecher bewusst als Lockvogel benutzt. Aber was die Geschichte besonders spannend macht und einen jetzt schon sehnsüchtig die Fortsetzung erwarten lässt, ist die Tatsache, dass man das Monster bislang nicht sieht, man keine Ahnung hat was hier eigentlich vorgeht und so schön im Ungewissen gelassen wird. Faszinierend. Insofern wird der Band den hohen Erwartungen durchaus gerecht.



Fazit:

Der Band wird den hohen Erwartungen durchaus gerecht, wenngleich manches auch nicht auserzählt wird. Aber man wird schön im Unklaren gelassen und in den sehr dunklen Zeichnungen scheint immer etwas im Schatten zu lauern. Düster, spannend, faszinierend.



Batman: Das Reptil 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Batman: Das Reptil 1

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 18,00

ISBN 10:
3741627585

ISBN 13:
978-3741627583

84 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • eindrucksvolle Zeichnungen
  • Action, Spannung, Dramatik
  • Dialoge
  • man bleibt im Unklaren
Negativ aufgefallen
  • einiges hätte man lieber gesehen statt nur im Dialog zu erfahren
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Rezension vom: 07.06.2022
Kategorie: Batman
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