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Comic-Besprechung - Spy Island: Ein Bermudadreiecksmysterium

Geschichten:

Spy Island: Ein Bermudadreiecksmysterium (Spy Island 1-4)
Autor: Chelsea Cain, Zeichner: Elise McCall, Lia Miternique, Colorist: Rachelle Rosenberg



Story:

Die Insel ist ein geheimnisvolles Fleckchen im Bermudadreieck. Immer wieder kommt es zu ungewöhnlichen, mysteriösen und unheimlichen Vorfällen. Kein Wunder also das sich viele Spione auf der Insel aufhalten, um nicht nur die Vorteile für ihre Regierungen zu sichern, sondern auch um zu verhindern das sich Schurken die Artefakte zu nutze machen. Nora Freud ist eine der besten der Spione und geht routiniert ihrer Arbeit nach. Allerdings wird alles auf den Kopf gestellt als ihre Schwester auf die Insel kommt. Die soll die zunehmend agressiver werdenden Meerjungfrauen untersuchen.



Meinung:

Was für eine grandiose Idee doch der Mini-Serie Spy Island zugrunde liegt, welche der Splitter Verlag gesammelt in einem Band veröffentlicht. Auf einer Insel im Bermuda-Dreieck geschehen immer wieder merkwürdige Ereignisse wie das Auftauchen menschenfressender Meerjungfrauen, Riesenkraken, Geistern, Alienartefakten, verschollene Schätze, unheimliche Vegetation, etc. Das zieht nicht nur Touristen an, sondern auch Superschurken die gerne diese Phänomene für ihre Ziele nutzen wollen. Kein Wunder also das sich auf der Insel auch viele Spione aufhalten die eben das verhindern wollen und zudem natürlich ihrem jeweiligen Land einen Vorteil verschaffen sollen. Ein Stoff also der für mehr als eine Mini-Serie reicht, ja sogar mehrere Staffeln einer TV-Serie hervorbringen könnte.

Es fängt auch ganz gut an, denn die Einzelhefte der amerikanischen Originalreihe sind jedes für sich sehr schön gestaltet und nehmen die Broschüren aus dem Touristikbüro schön aufs Korn. Sie sind im 1970er Jahre Retrostil gehalten und werden satirisch genutzt. Im Sammelband allerdings stören sie ein bisschen da man so ständig aus dem Lesefluss hinausgerissen wird.
Aber da es kaum eine Story gibt, fällt das wenig auf. Wenn man versucht zu erzählen was hier eigentlich passiert, so stottert man etwas hilflos herum. Denn die eine Hälfte hat man vergessen und von dem Rest bleiben einige gute Ideen aber auch eine Menge Peinlichkeiten hängen. Man lernt die Heldin kennen wie sie einen Mord begeht. Das ist zeichnerisch gut gemacht, aber alles was im inneren Monolog ausgebreitet wird, wird später nicht mehr berücksichtigt weswegen die Selbst-Charakterisierung mit heißer Nadel gestrickt wirkt und verpufft. Nach dem Mord trifft sich die Spionin mit all den anderen Agenten am Hafen und beobachtet die Passgiere des ankommenden Schiffs. Hier sind einige schöne zeichnerische Gags eingebaut. Nicht nur erinnern die Spione immer an bereits bekannte aus der Pop-Kultur, am eindeutigsten natürlich die Parodie auf James Bond, sondern auch die so offensichtlichen Schurken die an Land gehen. Aber auch daraus wird nichts gemacht. Ebenso wenig die Gala, auch hier zeichnerisch schön gemacht wenn die Anzahl der Spione höher als die der Gäste sind, die nur dazu führt das man einige Charaktere kennenlernt. Jedenfalls kommt die Schwester der Heldin auf die Insel die nun Meereskryptozoologin ist und das zunehmend aggressiver werdende Verhalten der Meerjungfrauen aufklären soll. Deren Vater spielt auch noch eine Rolle und es gibt einen großen Endkampf bei dem man sich fragt: „Wieso?“ 

Es  gibt keine Story, keinen roten Faden und es sollten wohl einfach möglichst viele Ideen untergebracht werden. Aber wirklich verbunden werden die nicht. Auch stimmt das Timing nicht. Manche schönen Aspekte werden nicht weiter ausgeführt und andere werden dann zu breit getreten. Das ein Cocktail „Orgasmus“ heißt und zu einem schönen Wortspiel führt ist einmal ganz lustig, aber wenn es gefühlt alle drei Seiten wiederholt wird ist es peinlich. Und das verhält sich überall so. Plattheiten werden noch weiter ausgewälzt und vielversprechende Ideen werden oftmals in einem einzigen Panel verschenkt oder nur mal im Hintergrund angedeutet. Aus vielem wird zu wenig gemacht. Was besonders schade ist, denn die Zeichnungen sind wirklich gelungen und der einzige Grund warum man sich hier halbwegs, wenngleich auch derbe enttäuscht, unterhalten fühlt. Schade, denn wenn man nicht vergessen hätte die Figuren wirklich zu charakterisieren und man sich selbst mehr Raum gegeben hätte, hätte hier wirklich etwas Großes geschehen können. Und so träumt man davon was ein Garth Ennis aus diesem Stoff gezaubert hätte.



Fazit:

Jetzt schon eine der größten Enttäuschungen des Jahres. Aus einer grandiosen Idee wurde viel zu wenig gemacht. Die platten Witze werden zu sehr ausgebreitet während die guten Steilvorlagen nicht genutzt werden. Auch wirken sich die mangelnden Charakterisierungen und die fehlende Story sehr negativ aus.



Spy Island: Ein Bermudadreiecksmysterium - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Spy Island: Ein Bermudadreiecksmysterium

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Splitter

Preis:
€ 22,00

ISBN 10:
3967921085

ISBN 13:
‎ 978-3967921083

144 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • gute Ideen
  • sehr geschichte Zeichnungen
  • Gestaltung im Retrostil
Negativ aufgefallen
  • keine Story
  • fehlende Charakterisierungen
  • aus Steilvorlagen wird nichts gemacht
  • ausgerechnet platte Witze werden weiter ausgebreitet
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
5.5
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 18.03.2022
Kategorie: Hefte
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