Der erste band der Gesamtausgabe enthält die Alben „Die Ballade Rotschopfs“, „Der Clan der Zentauren“, „Die Sklaven“ sowie ein unveröffentlichtes 36-seitiges Dossier von Patrick Gaumer und ein neues Vorwort von Andreas C. Knigge.

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Comic-Besprechung - Simon vom Fluss – Gesamtausgabe 1

Geschichten:

Die Ballade Rotschopfs

Der Clan der Zentauren

Die Sklaven

Text und Zeichnungen: Claude Auclair

 



Story:

In einem post-atomaren Universum sind die Bewohner des Planeten auf sich allein gestellt und müssen das Leben in der Gemeinschaft, die gegenseitige Hilfe und die einfachsten Gesten des Überlebens neu erlernen. Leider haben sich einige Überlebende den Hass und die Verachtung bewahrt, die den Menschen auszeichnen, und versuchen daher, ihre Macht über die friedlichen Völker durchzusetzen. Simon vom Fluss ist jedoch ein freier Mann, ein Kämpfer, aber auch ein philosophischer Mensch im besten Sinne des Wortes. Wo immer er hinkommt, wird er gegen diese "Meister der Städte" kämpfen und sein einziges Ziel ist es, der Freiheit und der Gerechtigkeit zu dienen.
Der erste band der Gesamtausgabe enthält die Alben „Die Ballade Rotschopfs“, „Der Clan der Zentauren“, „Die Sklaven“ sowie ein unveröffentlichtes 36-seitiges Dossier von Patrick Gaumer und ein neues Vorwort von Andreas C. Knigge.



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:

Die Frage, die sich beim Lesen stellen musste ist, ob dieser Comicklassiker zu sehr in den 1970er Jahren verhaftet ist, für uns heutzutage. Denn n den 1970er Jahren kam es zu einer Blütezeit engagierter künstlerischer oder literarischer Werke, die in irgendeiner Weise dem postapokalyptischen Genre zuzuordnen sind. 
Zunächst einmal. Es hat mich sehr gefreut, dass die erste Episode vom Simon-Zyklus – „Die Ballade von Rotschopf“ – endlich auf Deutsch vorliegt. Obwohl diese Geschichte eher einem ländlichen Western ähnelt, finden sich hier bereits die ästhetischen und literarischen Grundlagen für das große postapokalyptische Epos, das die Fortsetzung der Serie darstellt. Ein großer Comic-Klassiker, der nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat.

Das einleitende Dossier von Patrick Gaumer geht auf die Anfänge von Claude Auclair ein, auf seine ersten Arbeiten als SF-Illustrator, bevor er zu Pilote kam. Dann geht er auf die Serie, ihr Universum und die Prinzipien ein, die Auclair vertritt. Das ist spannend und äußerst umfassend, mit Zeichnungen und Fotos zur Auflockerung der Texte!
Dann kommt man in der Tat nicht umhin, diesen für die 70er Jahre typischen Hippiegeist wiederzufinden, mit diesem reisenden Helden, den langen Haaren, dem Vollbart und diesen Nomadenstämmen, die von der Viehzucht und dem Ackerbau leben. Aber ich finde, dass dies letztlich ein ziemlich gesunder Ansatz ist, vor allem inmitten der heutigen Serien, die Action und Interventionismus auf Teufel komm raus propagieren!
„Die Ballade Rotschopfs“ ist in Schwarz-Weiß gehalten und zeigt Simons Anfänge, als er seinen Fluss verlässt, um dem alten Mann zu helfen. Dann beginnt für ihn das große Abenteuer. Man denkt, dass der Held sich nicht lange überzeugen lässt, aber das ist egal, denn Auclair nutzt diese Gelegenheit, um Simons Rahmen und seine moralischen Prinzipien zu etablieren.
Zwar handelt es sich hier um Science Fiction, aber es geht vielmehr darum, mit einer Art moderner Rückkehr zur Natur zu spielen! In „Der Clan der Zentauren“ trifft Simon auf einen Nomadenstamm und beschließt, an ihrer Seite zu leben, bis sein friedliches Leben durch die Ankunft einer Söldnertruppe aus den Städten bedroht wird. Simon soll in „Die Sklaven“ die Überlebenden befreien, die in Arbeitslager gebracht wurden.
Man versteht sehr schnell, dass diese Serie ein Abenteuer ist, ein humanistisch gefärbtes Abenteuer, das sich aber auch Zeit lässt. Damals gab es noch nicht die ewig gleichen Initiationsschemata, die heute üblich sind, sondern es ging mehr um Wanderungen, Begegnungen und eine Geschichte, die sich nach und nach entwickelt! Es ist frisch und voller großzügiger Werte darüber, was der Mensch und die Welt um ihn herum sein könnten!
Vielleicht bleibt Auclair in seinen Darstellungen noch sehr schulmeisterlich, so dass man manchmal über einen entlarvenden Dialog oder eine Moral, die zum Abschluss einer Situation aufgestellt wird, schmunzeln muss, aber es bleibt von Anfang bis Ende spannend, zumal es grafisch sehr schön ist, ein wunderbarer realistischer Stil, der am Anfang durch dieses erhabene Schwarz-Weiß hervorragend zur Geltung kommt!
Auclairs grafischer Stil bleibt im Laufe der Serie relativ einheitlich. Andererseits scheint sich bei dem Zeichner ein immer größeres Vertrauen in die erzählerischen Qualitäten des Bildes allein zu entwickeln. In einigen Sequenzen des zweiten Zyklus verschwindet der Text vollständig. Demgegenüber scheinen die Geschichten im ersten band der Gesamtausgabe noch sehr textlastig. Das ist aber nicht schlimm. Denn Auclair legt in seinen ersten Geschichten noch einen viel größeren Schwerpunkt auf die philosophischen Betrachtungen. Es ist dem Zeitgeist geschuldet, dass sich der Protagonist ständig selber hinterfragt und über seine Situation reflektiert. Sein Unaufgeregtheit dabei resultiert nicht aus seiner Weisheit, sondern scheint Teil der existentialistischen Bewegung in Frankreich zu sein. Das kann auf den ersten Blick abschreckend wirken, zumal diese Textblöcke nicht immer viel bringen, aber es ist interessant, dem Autor zu folgen, wie er das, was er zeigt, vertieft, wie er die Stimmungen und seine Ideen hervorhebt! Diese Texte spielen schließlich eine sehr wichtige Rolle bei der Art und Weise, wie man die Geschichte und die Beziehung der einen und der anderen begreift!
Die Handlung ist die eines großen Films oder eines großen Romans. Die Qualität der Erzählung ist so gut, dass man sich fragt, warum man heute diese Art von Comic-Erzählungen nicht mehr findet. Der Leser ist von der ersten bis zur letzten Seite von der Menschlichkeit dieses Mannes gefesselt, der in keiner Weise einem "Helden" im eigentlichen Sinne des Wortes gleicht ... 



Fazit:

Es ist interessant, diese Serie, die zu den großen Klassikern der Comics gehört, aber nicht die gleiche Anerkennung wie andere genießt, mit dieser Gesamtausgabe zu rehabilitieren. Das Eintauchen in diese Seiten bringt uns einen angenehmen Hauch von Nostalgie zurück - ein humanistischer Comic. Ich gebe neun von zehn Mad Maxe:



Simon vom Fluss – Gesamtausgabe 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Simon vom Fluss – Gesamtausgabe 1

Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs

Verlag:
Cross Cult

Preis:
€ 35

ISBN 13:
978-3-96658532-3

186 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Bousmaterial
  • Artwork
  • Klassiker
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(2 Stimmen)
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Rezension vom: 16.03.2022
Kategorie: Alben
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