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Comic-Besprechung - Blake & Mortimer Bibliothek 3

Geschichten:
Das gelbe M
Text und Zeichnungen: Edgar P. Jacobs


Story:
In einer regnerischen Nacht in London begeht ein mysteriöser Verbrecher eine Reihe spektakulärer Einbrüche. An jedem Tatort hinterlässt er sein Markenzeichen: den Buchstaben M, umgeben von einem gelben Kreidekreis. Diese Serie gipfelt im Diebstahl der Königskrone aus dem Tower von London. Kapitän Francis Blake und Professor Philip Mortimer sind mittendrin in den Ermittlungen. Als auch noch nacheinander vier Persönlichkeiten der Stadt verschwinden, scheint die Allmacht des Verbrechers nicht zu stoppen zu sein. Mortimer entdeckt eine Verbindung zwischen den vier Opfern: einen Fall aus dem Jahr 1922, in dem ein Buch mit dem Titel „The Mega Wave“ veröffentlicht wurde, das von einem mysteriösen Dr. Wade geschrieben wurde. 



Meinung:
Der einzige Nachteil der Blake-und-Mortimer-Bibliothek, um damit einmal zu beginnen, ist ihr langer Erscheinungsinterwall. Denn bei der Reihe, zwei Bände liegen bereits vor, handelt es sich tatsächlich um eine wirklich gelungene Aufmachung des franko-belgischen Comicklassikers. Da bildet auch die neueste Ausgabe um das gelbe M keine Ausnahme. Eine interessante 9-seitige Einführung von Comicexperte Volker Hamann sowie eine 16-seitige Galerie am Ende des Bandes bilden den passenden Rahmen. Besonders schön an der aktuellen Ausgabe ist, dass in der Bibliothek die wohl umfangreichste Version der Geschichte zum Abdruck kommt. Sie unterscheidet sich in vielen Fällen von der ehemals als Softcover bei Carlsen vorgelegten Version von 1979.
Kritische Auseinandersetzungen zum Band „Das gelbe M“ dürften in einer Comicbibliothek zu dutzenden rumstehen. Haufenweise Fachartikel, die das Grandiose an dieser Geschichte herausarbeiten. Denn es ist dies die wahrscheinlich grafisch am besten gelungene Arbeit von Edgar Pierre Jacobs. Der Autor spielt mit Silhouetten und Schatten. Es gibt eine große Dynamik in der Erzählweise. Die bei Jacobs mitunter störenden langen Texte aus dem Off lösen sich im Londoner Nebel auf. Zu faszinierend ist die Handlung, in die der Leser hineingezogen wird. „Die gelbe M“ strahlt eine so immense grafische Kraft aus, dass es praktisch zu einem Logo für das Werk von Edgar P. Jacobs geworden ist.
Natürlich ist es eine Geschichte aus den 1950er-Jahren. Vieles von dem, wie Jacobs seine Abenteuer erzählt, wirkt heute antiquiert. Dennoch stellt gerade „Das gelbe M“ mehr da als nur eine Schatzkiste, für die ihrer Jugend nachtrauernden Leser. Denn das Szenario ist sehr gut geschrieben. Vielleicht manchmal etwas zu umfangreich. Der Autor beschreibt in seinen Texten alle Details, auch wenn die Zeichnungen zum Verständnis ausreichen würden. Das macht die die Geschichte mitunter unnötig schwer und die Lektüre wird dem heutigen Leser unnötig lang erscheinen. Aber in keinem anderen Album der Serie, hilft die spannende Handlung den Leser über die Hürde der viel zu langen Erläuterungstexte. 
Die wahren Stärken des Bandes liegen aber in seiner graphischen Wirkung. Die Detailgenauigkeit, mit der Jacobs hier zu Werke ging – jede Falte in den Anzügen ist dargestellt – bleibt stilprägend für eine ganze Reihe von Modedesignern. Der völlig realistische Aspekt der Sets ist darauf zurückzuführen, dass Jacobs nach Skizzen und zeitgenössischen Fotos arbeitet. Er selbst nahm diese Fotografien während umfangreicher vorbereitender Erkundungen in London auf. Zu dieser Zeit erinnerte London noch an das traditionelle England, das sich in Blake und Mortimer wiederfindet und das zu seinem Charme beiträgt. Der Zeichner sah in den Straßen der Metropole noch Regenschirme und Melonenhüte.



Fazit:
Mit „Das gelbe M“ liegt der wohl bekannteste Band der Serie in der Blake-und-Mortimer-Bibliothek vor. Mit dieser Geschichte hat sich Jacobs endgültig aus dem Schatten von Herge herausgearbeitet. Ein echter Klassiker und einer schönen bibliophilen Ausgabe.



Blake & Mortimer Bibliothek 3 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Blake & Mortimer Bibliothek 3

Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 22

ISBN 13:
978-3-551-02876-1

96 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Stimmung des Szenarios
  • Bibliophile Ausgabe
  • Detailgenauigkeit
Negativ aufgefallen
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Rezension vom: 11.12.2020
Kategorie: Alben
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