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Comic-Besprechung - Der Skorpion – Gesamtausgabe 2

Geschichten:
Das heilige Tal
Der Schatz der Templer
Im Namen des Vaters
Der Schatten des Engels
Text: Stephen Desberg
Zeichnungen: Enrico Marini


Story:
Der zweite Band der Gesamtausgabe von „Der Skorpion“ enthält die ehemals bei Carlsen zwischen August 2005 und August 2009 erschienenen Bände. Der Band beginnt mit dem Abenteuer „Das heilige Tal“, in dem der Skorpion, der Husar und die Giftmischerin Mejai weiter das Petruskreuz suchen. Ihre Suche führt sich tief in den Orient. Ihnen dabei immer dicht auf den Fersen Ansea und der lange Arm des Papstes Trebaldi, in Person von Rochnan. Und während der Skorpion und seine Getreuen jeder erdenklichen Spur folgen, baut der Papst unbehelligt in Rom seine Schreckensherrschaft aus. In „Der Schatz der Templer“ geht die Jagd nach dem Kreuz weiter und findet am Ende dieses Bandes ein überraschendes Ende. Bevor es aber soweit ist, müssen der Skorpion und seine Freunde mit Ferron und seiner hübschen Schwester Fenice zurechtkommen. Die beiden, angelockt vom Schatz der Templer, werden zu Begleitern der Schar. Um die Geschichte zu verkomplizieren, verlieben sich der Husar und Fenice ineinander. In „Im Namen des Vaters“ sind der Skorpion und seine Getreuen nach Rom zurückgekehrt. Nachdem das Rätsel um den Schatz der Templer und das Petruskreuz gelöst sind, geht es ihnen darum, die Geheimnisse um die Mutter des Skorpions zu lüften. Aber in den Gassen der „Ewigen Stadt“ ist es ungemütlich geworden. Vor den Mönchskrieger des Papstes und dem Scheiterhaufen scheint niemand sicher zu sein. Was verbirgt Trebaldi für ein Geheimnis und wie ist Skorpions Mutter darin verwickelt? „Der Schatten des Engels“ bringt den Leser einer Entscheidung um das Schicksal Roms näher. Um seine Macht ungehindert ausüben zu können, ist der Papst auf seine Mönchskrieger angewiesen. Diese beginnen aber zu Murren, da der Versprochene Sold aussteht. Goldlieferungen von den Monarchen Europas sollen Trebaldi helfen, seine Krieger zufriedenzustellen. Von diesen Lieferungen erfährt der Skorpion und will eine Übergabe verhindern. Immer enger schnürt sich das Netz um ihn.



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
Sehr schön, dass der Verlag bei der Umsetzung seiner edlen Gesamtausgabe zur Serie „Der Skorpion“ so schnell voranschreitet. Während die ersten beiden Geschichten in dem Band die Suche nach dem Petruskreuz fortsetzen und daher etwas von Indiana Jones-Abenteuer haben, führen uns die beiden anderen Geschichten ins Zentrum der religiösen Macht – und damit zu Reichtum und Intrigen.  
Desberg und Marini legen wieder Alben vor, deren Qualität sich nach wie vor auf sehr hohem Niveau abspielt. Wie in den anderen Ausgaben ist die Geschichte gut ausgearbeitet und mit großem Geschick ausgeführt. Die Handlung verdichtet sich mit vielen weiteren Geheimnissen, und die Verbindungen zwischen den Figuren werden stärker. Und vor allem für die ersten beiden Bände gilt, dass der Schauplatz eher dem von „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ gleicht, als dem eines Mantel- und Degenromans. 
Bemerkenswert ist vor allem, dass es Desberg gelingt bei der Vielzahl der Handlungsstränge und der unbeantworteten Fragen den Überblick zu behalten. Man merkt allerdings auch, dass selbst der großartige Erzähler Desberg hier und da an seine Grenzen stößt. So vernachlässigt er beispielsweise den einen oder anderen Aspekt, der im ersten Teil der Gesamtausgabe durchaus noch Bedeutung hatte, wie etwa der Kampf zwischen den Ideen der Aufklärung und den neun Familien.
Und selbst in den Sequenzen – beispielsweise am Ende von „Im Namen des Vaters“ – in denen es keine Kampfszenen oder wilde Verfolgungsjagden gibt, in denen uns der Autor vielmehr einige Hintergründe erläutert, verliert die Geschichte nicht an Dynamik. Desberg hält zu jeder Zeit das Tempo hoch und erspart dem Leser langwierige Erklärungsmonologe – ohne dabei Fragen unbeantwortet zu lassen. Dafür lässt der Szenarist die Handlung geschickt hin und her springen, während Fragen aus früheren Alben endlich ihre Antworten finden. Gut gemacht, umso mehr, als das Lesevergnügen immer da ist, zwischen Schwertduellen, Verführungsspielen und natürlich dem ungezügelten Rhythmus.
Vor allem im siebten Album gelingt es Desberg eine neue Tiefe in seine Geschichte zu bringen. Als Symbol der sexuellen und intellektuellen Freiheit sind die Freunde des Skorpions alle von der Welle der Repression betroffen, und der Szenarist zögert nicht, einige von ihnen zu opfern. Als echte gejagte Bestie offenbart der Skorpion sogar eine gewisse Dunkelheit, weil er bereit ist, jede Art von Gewalt anzuwenden, um seinen Feind zu besiegen. Zweifellos ist die allgemeine Atmosphäre viel dunkler und schwerer als sonst. Dieser siebte Band zeichnet sich auch durch eine komplexere und subtilere Behandlung der Persönlichkeit des „Bösewichts“ aus. Die Farben werden dunkler, und die Figuren tragen weniger leuchtende Kostüme. Die Sets, weniger beeindruckend, sind umso intimer, was das Gefühl der Unterdrückung stark verstärkt. Marinis perfekt beherrschte Linie nimmt diese Grundstimmung hervorragend auf - meisterhaft.
Dabei gewinnt auch die romantische Seite der Geschichte, die in den Wüstenbergen Kappadokiens beginnt, immer mehr an Schwung. Und welcher aktuelle Zeichner wäre besser dafür prädestiniert begehrenswerte Frauen zu zeichnen als Marini? Denn Marinis Zeichnung sind, wie üblich, prachtvoll. Präzision, Flüssigkeit der Bewegung und Tiefe sind die Hauptmerkmale seiner Panels. Seine Zeichnungen sind frech in ihrer Leichtigkeit, mit geleckten Actionszenen und eben den unwiderstehlichen weiblichen Charakteren. Die Zeichnung von Marini helfen immer sich in der Geschichte zurechtzufinden. Unter seiner Leitung werden Rom, seine Paläste, Glockentürme, Nischen und gefährlichen Gassen lebendig, wenn sich die Protagonisten umschauen, rennen und kämpfen. Er gibt mit Realismus die Ausdrücke und die Spannung wieder, die während dieser Episode in der Stadt herrschen. Insbesondere eine latente „Verschwörungsstimmung“ wird durch sein überzeugendes Farb-, Schatten- und Lichtspiel umwerfend ausgearbeitet.



Fazit:
„Der Skorpion“ ist eine spannende Serie. Die edle Gesamtausgabe enttäuscht auch bei ihrem zweiten Teil nicht, die die ersten Highlights der Serie beinhaltet. Ein echtes Juwel in jeder Comicbibliothek.



Der Skorpion – Gesamtausgabe 2 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Der Skorpion – Gesamtausgabe 2

Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 40

ISBN 13:
978-3-551-74337-4

208 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Artwork
  • Hardcover
  • Spannender komplexer Plot
Negativ aufgefallen
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Rezension vom: 29.08.2020
Kategorie: Alben
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