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Comic-Besprechung - Gigant 1

Geschichten:
Gigant 1
Autor / Zeichner: Hiroya Oku


Story:
Der Schüler Rei Yokoyamada möchte gerne eines Tages Filmregisseur werden. Als wieder einmal ein Projekt platzt, sucht er, wie immer wenn er frustriert ist, Trost bei einem Porno mit der Darstellerin Papico. Eines Abends entdeckt er beleidigende Anschlagzettel in seinem Viertel welche Papico beschimpfen. Erzürnt entfernt er sie und sieht sich plötzlich seinem Idol gegenüber welche von seinem Verhalten beeindruckt ist. Der Beginn einer Freundschaft?


Meinung:
Die neue Mangaserie Gigant fängt sehr interessant an. Es geht hauptsächlich um einen Schüler der davon träumt eines Tages, wie sein Vater, ein Regisseur zu werden. Wenn er frustriert ist, greift er zu Pornos mit der Darstellerin Papico von welcher er ein Fan ist. Eines Tages trifft er sie durch Zufall. Aus der Konstellation „Fan trifft sein Idol“ hätte man nun die unterschiedlichsten Geschichten aus verschiedenen Genres schaffen können. Da wäre ein Thriller möglich, wenn der Fan die Berühmtheit stalkt, eine Komödie, eine Satire auf die Medienwelt, oder, wenn es schon um einen Pornostar geht wie hier, eine Liebesgeschichte mit pornographischen Elementen.

Doch es kommt anders und es ist eine große Überraschung. Wenn sich die beiden so unterschiedlichen Personen langsam anfreunden, so ist das erstaunlich sensibel erzählt und birgt viel dramatisches Potential. So besteht zwischen den beiden ein großer Altersunterschied. Der männliche Held Rei Yokoyamada ist deutlich jünger als Papico. Er ist 16, sie wohl Anfang 20, was eine Beziehung strafbar machen würde. Zudem ist der Freund von Papico gewalttätig und nutzt seine Freundin ständig aus. Er sieht seine Stellung durch die aufkeimende Freundschaft bedroht. Auch kann man sich natürlich fragen wie die Umwelt mit einer solchen Beziehung umgehen würde. Das kommt hier allerdings noch kaum vor. Nur der beste Freund von Rei erfährt davon und fragt ob Papico schon Rei „rangelassen“ hätte. Das Image der Pornofigur überlagert also die wahre Person und der Freund kann einfach nicht verstehen wie eine Freundschaft möglich sei ohne dass eine sexuelle Komponente mitspielt. Andere soziale Aspekte kommen bislang nicht zur Sprache.

Es ist äußerst lobenswert das die Szenerie nicht für pornographische Elemente ausgenutzt wird, auch wenn das manche potentielle Leser enttäuschen könnte, aber vor allem überrascht das die Darstellerin und ihr Tun nicht verurteilt werden. Eher werden unterschiedliche Blickwinkel geboten. So fühlt sich Papico geschmeichelt aufgrund der ehrlichen Zuneigung Reis. Denn in einer bezeichnenden Szene lernt man ihre Familie kennen welche angeekelt von ihrer Tätigkeit sind, aber ihr Geld gerne nehmen und sich von ihr, ebenso wie ihr Freund, aushalten lassen. Dazu kommt eine sehr gute, weil differenzierte Charakterzeichnung wozu auch die durchgehend realistisch gehaltenen Zeichnungen gehören die glücklicherweise auf jegliche alberne Verfremdungen verzichten.

Leider kommen aber auch Science-Fiction-Elemente vor und alles geht in die Richtung Mystery. Das heißt: das Drama wird hier verlassen und nach der Applikation eines Geräts kann sich Papico von der Größe her verändern wie sie will. Was mal dramatisch, mal komisch, mal actionreich ist. Später gibt es noch weitere Elemente wie Zeitreisen, futuristische Technologie, etc. Man fragt sich schon wie da die Hintergründe sind und wie es wohl weitergehen mag, aber thematisch beißt sich das doch deutlich, so das am Ende ein eher schaler Geschmack zurückbleibt.


Fazit:
Erstaunliche sensibel und vorurteilsfrei erzählte Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft. Als das Genre wechselt beissen sich die Themen aber deutlich und hinterlassen ein schales Gefühl.

Gigant 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Gigant 1

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 7,99

ISBN 10:
3741617024

ISBN 13:
978-3741617027

236 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • realistische Zeichnungen ohne Verfremdung
  • gute Charakterzeichnung
  • sensibel erzählt und vorurteilsfrei
Negativ aufgefallen
  • Genrewechsel
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 05.06.2020
Kategorie: Mangas
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