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Comic-Besprechung - Apostata – Integral 2

Geschichten:
Paulus Catena
Caesar Augustus
Neshrakavan
Nicht mehr als eine Wolke
Text und Zeichnungen: Ken Broeders


Story:
Wir schreiben das Jahr 363. Der junge Julianus wird von seinem Onkel, Kaiser Constantius II, als Cäsar des Westens nach Gallien geschickt. Dort agiert er so erfolgreich, dass seine Truppen ihn zum Augustus ausriefen. Das brachte Constantius in eine schwierige Situation, denn im Osten drohten die Perser mit einem Einfall und im Westen wurde sein Neffe zu einem unberechenbaren Faktor. Der zweite Band setzt nahtlos an den ersten Integral-Band an und erzählt die Geschichte des Julianus Apostata vom Beginn seiner Auseinandersetzung mit seinem Onkel an, bis hin zu seinem Tod, während seines Krieges gegen die Perser.



Meinung:
Mit dem zweiten Integral-Band zur Serie „Apostata“ erscheint bei Kult Comics bereits der Abschluss der siebenbändigen historischen Serie. „Apostata“ gibt die Lebensgeschichte von Flavius Claudius Iulianus, genannt Julianus Apostata (lat. „Abtrünniger“), wieder. Der spätere römische Kaiser wurde im Jahr 331 geboren und starb 361. Innenpolitisch zeichnete sich seine Regierungszeit vor allem dadurch aus, dass er mehr Toleranz gegenüber den einzelnen Religionen forderte. Damit wollte er vor allem den heidnischen Göttern Gleichberechtigung verschaffen, denn durch Konstatin dem Großen – nicht zu verwechseln mit Constatinus II, der in der Comicserie vorkommt – war der christliche Glaube im römischen Reich zur Staatsreligion erklärt worden. Julianus wollte dies, wenn möglich, rückgängig machen.
„Die Welt, die Ken in der Apostata-Serie heraufbeschwört, ist episch, und was ihm hier als Künstler, Zeichner und meisterhafter Erzähler gelingt, ist beispiellos. Historische Comics, Fernsehserien oder Filme bleiben oft in einer Karikatur stecken: Der historischen Wahrheit wird Gewalt angetan, den Zeichnungen fehlt es an Schwung oder sie werden auf eine Auseinandersetzung von Kulissen reduziert“. So urteilt Alain Grootaers in ihrem Vorwort über die Serie treffend.
Ken Broeders erzählt in einer an historischen Fakten sehr reichen Comicserie vom Leben und Sterben des Kaisers. Besonders gut ist ihm die Schilderung der inneren Kämpfe gelungen. Einerseits seine christliche Erziehung – was den Tatsachen entspricht – und andererseits seien Sehnsucht nach der Mystik vergangener Tage. Diese Detailgenauigkeit verbunden mit historisch Fakten zeichnen die Serie aus. Da ist einerseits die erwähnte Darstellung von Julianus im Spannungsfeld zwischen Christentum und heidnischen Göttern und andererseits die Umsetzung belegbarer geschichtlicher Entwicklungen, wie beispielsweise der Konflikt mit Constatinus II, seine Ausrufung zum Augustus und viele weitere. 
Dabei läuft Broeders zu keiner Zeit Gefahr, ins rein dokumentarisch-erzählende Fach abzugleiten. Der Künstler fächert dem Leser eine spannende Geschichte auf, in der es um Kampf, Intrigen und Liebe geht. Ein Großteil seiner handelnden Personen sind authentisch. Broeders reichert seine Story genau um die Anzahl an fiktiven Personen an, die für einen spannenden handlungsverlauf notwendig sind. Klar ist auch, dass eine wirklichkeitsgetreue Wiedergabe eines Teils der römischen Geschichte natürlich nicht so locker zu lesen sind, wie ein völlig auf Fiktion beruhender Plot. Der Belgier nötigt seinem Leser ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit ab, damit dieser dem Handlungsverlauf folgen kann. In diesem Zusammenhang erweist es sich als überaus vorteilhaft, dass zu Beginn jeden neuen Bandes eine kurze Zusammenfassung des bereits Geschehenen steht. So kann der Leser, der zwischendurch einfach mal eine längere Pause macht, sich schnell wieder auf den letzten Stand der Story bringen. Allerdings wird es kaum Leser geben, die sich dem spannenden Plot entziehen können.
Zudem ist der Band wieder angereichert mit umfangreichen redaktionellen Seiten. Allerdings, und das ist vielleicht der einzige Wehmutstropfen, handelt es sich dabei nicht um eine historische Einordnung der Ereignisse. Vielmehr gibt beispielsweise Broeders seine Sicht auf die Serie wieder. Aber vielleicht ist das ja auch gut so, denn der Künstler stellt Julianus so genau da, was sollen da zusätzlich Fakten? Von daher: Alles richtig gemacht.
Im Gegensatz zum ersten Integral-Band beinhaltet der zweite Teil vier Alben. Das bleibt nicht ohne Konsequenz bei der Papierauswahl. Während der erste Teil noch mit einem dickeren und gröberen Papier glänzen kann, musste der Verlag bei der Fortsetzung wohl auf dünneres und glattes Papier zurückgreifen. Ich kann mit beidem Leben und wenn man drei Comicliebhaber fragt, was denn schöner ist, bekommt man vier Antworten.



Fazit:
„Apostata“ ist eine kurzweilige Geschichtsserie, die reich an Fakten und authentischen Personen ist. Broeders gelingt es trotz der Nähe zu realen Begebenheiten eine fesselnde und spannende Geschichte zu erzählen. So viele Fakten wie möglich, ohne das dabei der Lesefluss gestört wird. 



Apostata – Integral 2 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Apostata – Integral 2

Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs

Verlag:
Kult Comics

Preis:
€ 34,95

ISBN 13:
978-3-946722-61-8

316 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Faktenreich
  • Umfangreicher Band
  • Spannend erzählt
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 13.02.2019
Kategorie: Alben
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