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Comic-Besprechung - Joe Shuster – Vater der Superhelden

Geschichten:
Text Julian Voloj
Zeichnungen: Thomas Campi


Story:
Julian Voloj erzählt die Geschichte der beiden Supermann-Erfinder: Joe Shuster und Jerry Siegel. Er nimmt uns mit auf eine Reise in die USA Anfang der 1930er-Jahre. Voloj skizziert zwei junge Männer die von Science-Fiction begeistert sind und voller Ideen stecken. In anschaulicher Weise erfährt der Leser, welchen Boom Shuster und Siegel losgetreten haben: eine Flut an Superhelden, die alle nur ein Vorbild haben – Supermann.



Meinung:
Möglicherweise gibt es noch immer Freunde der Helden in Strumpfhosen, die den begnadeten Roman von Michael Chabon „Die unglaublichen Abenteuer von Kavalier und Clay“ nicht kennen. In diesem sehr feinen Stück amerikanischer Prosa werden zwei kreative Köpfe in den 1930er-Jahren beschrieben, die immer wieder neue Superhelden konstruieren und damit den amerikanischen Comicmarkt beliefern. Ein grandioser Roman, das sein an dieser Stelle nur kurz erwähnt. 
„Joe Shuster – Vater der Superhelden“ geht in die gleiche Richtung. Allerdings mit einem großen Unterschied: Chabon hat eine fiktive Geschichte erzählt, Voloj breitet vor dem Leser eine reale Lebensgeschichte aus. In grandiosen Bildern erlebt der Leser alle wichtigen Stationen des Lebens der Supermann-Erfinder. Von den ersten Versuchen, über konkrete Ideen, bis hin zum kommerziellen Erfolg. Im Gegensatz zum Roman von Chabon legt Voloj weniger Wert auf den kreativen Schaffensprozess, sondern konzentriert sich eher auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Comicschaffende haben – teilweise aus absoluter Naivität – sämtliche Rechte an ihren Figuren den Verlagen abgetreten. Hierauf und den daraus resultierenden Konsequenzen berichtet Voloj ausführlich.
Der Band führt ein in die Gedankenwelt eines Comicautors unmittelbar vor dem „Golden Age“. Welchen Einfluss hatten die Verleger auf die Inhalte? Wie funktionierte die Zusammenarbeit zwischen Szenarist und Zeichner? Von welchen Vorbildern wurden Shuster und Siegel beeinflusst? Welche weniger erfolgreichen Figuren haben die beiden Künstler erschaffen? Fragen auf die der sehr unterhaltende Band Auskunft gibt. Dabei vermeidet Voloj auch nicht den Blick auf andere Zeichner, wie beispielsweise Will Eisner oder Bob Kane, und liefert so Einblicke in eine ganze Szene, die im Aufbruch begriffen war.
Dabei dürfte es von Vorteil sein, dass Voloj sich als Szenarist auf autobiographische Comics oder Literaturadaptionen spezialisiert hat. Gekonnt und überaus professionell berichtet er aus dem Leben der Comicschaffenden. Seine Auswahl an den Ereignissen, über die er berichten möchte, zeigt den Kenner von biographischen Comics. Seine Geschichte ist spannend und berührt. So gelingt es ihm, die beiden Charaktere – Shuster und Siegel –authentisch zu zeigen.
Störend bei dem Band ist einzig das Lettering. Man sollte mit guten Augen gesegnet sein oder aber nur hellwach diesen Band lesen, denn der feine Strich ist schwierig zu lesen.



Fazit:
„Joe Shuster – Vater der Superhelden“ ist ein feiner biographischer Comic. Seine Kraft erhält der Band aus dem Faktenreichtum, den Voloj gekonnt in sein Szenario einwebt. So entsteht ein Lebensbericht, der im Laufe der Seiten immer mehr zu einem Leidensbericht wird.



Joe Shuster – Vater der Superhelden - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Joe Shuster – Vater der Superhelden

Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 19,99

ISBN 13:
978-3-551-76920-6

176 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Artwork
  • Realistisch erzählt
  • Einblicke in die Frühphase der Comics
Negativ aufgefallen
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Rezension vom: 03.07.2018
Kategorie: Alben
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