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Comic-Besprechung - Joe Shuster: Vater der Superhelden

Geschichten:
Joe Shuster: Vater der Superhelden
Autor: Julian Voloj, Zeichner / Colorist: Thomas Campi


Story:
Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts entdeckt ein kleiner Junge für sich die farbigen Comics in den Sonntagszeitungen und ist von ihnen fasziniert. So will er später unbedingt Zeichner werden. Doch aller Anfang ist schwer. Selbst als der Junge, Joe Shuster, den enthusiastischen Jerry Siegel dauert es noch lange bis sie ihre Geschichten unterbringen können. Doch dann entwickeln sie einen Superman der ihnen Segen und Fluch zugleich sein wird.


Meinung:
Einige Namen sind gerade mit der Entwicklung der amerikanischen Comics untrennbar verbunden. Natürlich gibt es die Pioniere wie Winsor McCay mit seinem Little Nemo, aber gerade diejenigen welche überhaupt das Superheldengenre erfunden haben wie Bob Kane mit seinem Batman und vor allem Jerry Siegel und Joe Shuster mit Superman haben die Popkultur nachhaltig geprägt. Dabei ist es keinesfalls selbstverständlich, dass man diese Namen kennt. Denn es war nicht immer so. Julian Voloj nimmt sich in seiner Biographie des Zeichners Joe Shusters eben auch dieser Aspekte an.

Wenn er in Comicform vom Leben Shusters und der Entwicklung von Superman erzählt, so ist das gleichzeitig eine Biographie der amerikanischen Comicbranche die nun wahrlich nicht immer ruhmreich war, sondern in den Anfangstagen, wie eigentlich jeder Industriezweig, von Raubrittern und Abenteurern geprägt war. Was dann zu Lasten von Siegel und Shuster ging. Es gehört zu den Stärken des Bandes das nicht nur die biographischen Stationen abgegangen werden, sondern die Leidenschaft der jungen Männer zur Sprache gebracht und spürbar gemacht wird. Es steckt viel Herzblut in Superman und die Entwicklung der Figur dauerte lange. Umso wütender wird man über die Kaltschnäuzigkeit wie den Schöpfern die Schöpfung entrissen wird und sie sogar in Armut leben mussten während die Verleger Millionen machten. Die groben Züge sind heutzutage bekannt. Auch das Bob Kane immer allein die Urheberschaft an Batman reklamierte wobei der Zeichner Bill Finger einen erheblichen Anteil daran hatte. Es ist ein spannender Blick in das Umfeld der Menschen welches immer dazu gehört, denn eine individuelle Entwicklung findet ja nie im luftleeren Raum statt. So ist dieser Aspekt gut gelungen. Manchmal bleibt man aber den Charakteren etwas distanziert gegenüber. Man empört sich, ja, aber das ist den generellen Umständen geschuldet, weniger ein Mitleiden mit Joe Shuster. Was insbesondere tragisch ist, da dieser Mann wirklich als Künstler gelitten hat. Fast vergessen, verarmt, seiner Schöpfung beraubt und dann noch, ausgerechnet als Zeichner, fast erblindet. Aber man nimmt das als weitere Stationen hin und ist emotional recht wenig beteiligt.

Mag sein, dass es an den teilweise statischen Zeichnungen von Thomas Campi liegt. Voloj wollte einen Zeichner der im Stile Hoppers zeichnen kann, um das Flair der USA der damaligen Zeit einfangen zu können. Was hervorragend gelingt, aber dadurch wirken manche Panels zu sehr als einzelnes Gemälde und so wird eine Distanz geschaffen. Aber einigen, ansonsten trockenen, Passagen können die Zeichnungen Leben einhauchen, indem Anspielungen untergebracht werden. Oder etwa wenn über Marvel gesprochen wird, so sieht man Cover und Szenen aus den Comics. Das macht es optisch abwechslungsreich und so gelingt hier eine gute Biographie welche vielschichtig ist und ein dunkles Kapitel in der Comicgeschichte thematisiert dessen Ungerechtigkeit bis in die 1980er weiterging und zu Verlagsgründungen führte in denen die Autoren und Zeichner ihre Schöpfungen rechtemäßig behalten dürfen wie etwa bei dem Image-Verlag. Insofern dürfte hier manches also immer noch aktuell sein.


Fazit:
Ein faszinierender und empörender Blick auf die Anfangstage der amerikanischen Comicbranche. Es gibt für den Interessierten viele interessante Einblicke, aber leider bleiben dabei die emotionalen Aspekte etwas auf der Strecke.


Joe Shuster: Vater der Superhelden - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Joe Shuster: Vater der Superhelden

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 19,99

ISBN 10:
3551769206

ISBN 13:
978-3551769206

176 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • interessanter Einblick in die Entwicklung der Comicindustrie
  • Zeichnungen lassen Epoche aufleben
  • spürbarer Enthusiasmus und Sympathie
Negativ aufgefallen
  • Leser bleibt emotional zu unbeteiligt
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 25.06.2018
Kategorie: Alben
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