Comic-Besprechung - Doctor Strange/Punisher: Wunderwaffe

Geschichten:
Doctor Strange/Punisher: Wunderwaffe
Original: Doctor Strange/Punisher: Magic Bullets # 1-4 Marvel, USA, 2017
Autor: John Barber
Zeichnungen und Tusche : Andrea Boccardo, Jason Murr, Dominike Stanton
Farbe: Andres Mossa
Übersetzung: Robert Syska

Story:
Seitdem die Empirikul die Magie der Erde mehr oder weniger vernichtet haben, ist Stephen Strange, der Sorcerer Supreme, auf jede Menge Artefakte angewiesen, die ihm wenigstens ein bisschen zusätzliche Kraft geben. Ansonsten muss er sich auf seinen Verstand und seine große Klappe verlassen und darf die wenige Magie, die ihm geblieben ist, nur gezielt einsetzen.

Deshalb kommt es ihm erst gar nicht recht, als Frank Castle überraschend an seine Tür klopft und um seine Hilfe bittet, hat er doch gerade ein paar stressige Kämpfe hinter sich. Eigentlich wollte der Punisher nur bei einem Mafia-Clan aufräumen, doch die Leute dort benutzt etwas, was er mit seinem bodenständigen Verstand nicht zu erfassen vermag – Magie. Bei Stephen Strange aber klingeln alle Alarmglocken …



Meinung:
Obwohl Superhelden in der gleichen Stadt gegen das Böse kämpfen, laufen sie sich in ihren eigenen Serien nur selten länger über den Weg. Dadür sind dann Crossover da, die in entsprechenden Miniserien zelebriert werden. So treffen auch Doctor Strange und der Punisher endlich einmal aufeinander, zumal sie beide in New York und sogar in Manhattan leben.

Es ist kaum glauben, aber dieses Heldenteam funktioniert tatsächlich besser als man zunächst denkt, denn der eigentlich sehr bodenständige Frank Castle mag zwar normalerweise nichts mit Magie am Hut haben, nimmt sie aber auf seine Art als gegeben hin und macht kein großes Theater drum, vor allem nicht, wenn er die richtigen Waffen gestellt bekommt.

Seine zynische, kaltschnäuzige und manchmal nicht gerade gesetzeskonforme Art und sein manchmal etwas rüdes Verhalten wird von Strange überraschend deutlich toleriert, denn der weiß sehr wohl, dass er sich im gemeinsamen Kampf auf den Punisher verlassen kann und der sehr viel mehr Herz gegenüber den Unschuldigen besitzt als er zugeben will.

Das ganze artet zwar zu einem wilden Kampf auf gleich mehreren Fronten aus, amüsiert aber auch durch die spöttischen Wortwechsel und die skurrilen Ideen, mit denen die Helden ihren Feinden zu Leibe rücken. Die Handlung selbst ist eher einfach gestrickt, aber das stört nicht, hebt die augenzwinkernde Erzählweise die Miniserie doch deutlich von anderen Action-Crossovern ab.



Fazit:
In Doctor Strange/Punisher: Wunderwaffe scheinen sich zwei vom gleichen Schlag gefunden zu haben, denn das Abenteuer punktet vor allem durch das schräge aber effektive Teamwork und die frechen Wortwechsel zwischen und Einschätzungen untereinander von Stephen Strange und Frank Castle.

Doctor Strange/Punisher: Wunderwaffe

Autor der Besprechung:
Christel Scheja

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 15.99

ISBN 13:
978-3741606472

132 Seiten