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Comic-Besprechung - Endzeit

Geschichten:
Text und Zeichnungen: Olivia Vieweg

Story:
Irgendwann in einer nicht näher definierten Zukunft haben Zombies die Herrschaft an sich gerissen – auch in Deutschland. Den Menschen sind nur ein paar sichere Zentren geblieben, die untereinander in Verbindung stehen. Weimar und Jena sind so zwei Zentren, die mittels eines unbemannten Zuges Austausch betreiben. Vivi und Eva, zwei Teenager, treffen außerhalb der sicheren Zone aufeinander. Sie hatten es geschafft einen der Züge zu besteigen, als diese irgendwo im Niemandsland zwischen Weimar und Jena unerwartet zum Stehen kommt. Vivi, die Naive und Zurückhaltende und Eva, die Macherin. Eine Begegnung, die beider Leben verändert. Denn trotz ihrer Unterschiedlichkeit müssen beide in dieser lebensbedrohlichen Umwelt zusammenhalten – eine Erkenntenis die sich bei den jungen Frauen nur langsam durchsetzt. Und dabei läuft einer von beiden die Zeit davon.



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
Fast sechs Jahre ist es nun schon wieder her, dass im Verlag „Schwarzer Turm“ der Band „Endzeit“, von der damals nur einigen Kennern bekannten Olivia Vieweg, erschien. Mittlerweile ist ihr Name in der Comicbranche und auch darüber hinaus zu einem Begriff geworden. Von ihr stammen vielbeachtete Arbeiten, wie etwa „Huck Finn“ oder „Antoinette kehrt zurück“ – mal abgesehen von ihren Katzen-Bänden. Hinzu kommt, dass „Endzeit“ aktuell als Film umgesetzt wird. 
1987 in Jena geboren verbrachte Olivia Vieweg auch ihre Kindheit und Jugend in der Stadt an der Saale. Erst für das Studium kehrte sie Jena den Rücken, zog aber nur ins rund 25 Kilometer westlich gelegene Weimar, um sich dort der visuellen Kommunikation zu widmen. Ihr Diplom legte sie mit dem Comic "Endzeit" ab. 
Man merkt ihren Zeichnungen in dem Band die Begeisterung für Mangas an, noch mehr als in den folgenden Arbeiten. Denn ihre große Liebe gehört den japanischen Comics. Mit dem großen Sailor Moon Boom in den 1990ern kam sie dann zu Anime und Manga und lernte, wie man spannende Geschichten grafisch erzählt. Vivi und Eva haben die großen runden Augen aus diesen Comics. Ebenfalls sind ihre Panels – wie eben bei Mangas üblich – ein kleines Stück zu dicht am Geschehen dran. Der Betrachter erhält nur ganz selten den Gesamtüberblick einer Szene. Meistens sind es Ausschnitte, die aber dafür das Tempo konstant hoch halten und die Spannung steigern. 
Allerdings begleitete Olivia Vieweg die Mangas durchaus kritisch, denn es fehlen ihr anspruchsvolle Geschichten. Mit „Endzeit“ zeigt sie, wie es richtig gemacht wird. Denn nur, weil der Band eine schnelle Erzählzeit hat, heißt es nicht, er sei oberflächlich. Die Künstlerin spult die Geschichte nicht einfach nur ab. Dann wäre der Band einer der vielen im Endzeitkosmos gewesen. Es geht der Künstlerin aber gar nicht darum, noch eine apokalyptische Version aus Papier zu beringen. Die Untoten sind einfach das Transportmittel für ihre Geschichte. Es kommen auf den 288 Seiten gerade einmal zehn Szenen vor – je nach Lesart – in denen auch Zombies dargestellt sind und Teil der Geschichte werden. Olivia Vieweg will die Geschichte von zwei jungen Frauen erzählen, die sich trotz ihrer Unterschiedlichkeit aufeinander verlassen müssen – zu Freundinnen werden. Dafür streut sie immer wieder kurze, halbfertige Sequenzen aus der Vergangenheit ein, die erst am Ende des Bandes einen Sinn ergeben. Je mehr die Geschichte voranschreitet, umso mehr Biographie bekommen die Protagonisten und umso dichter wird der Plot. Damit erfüllt sie eines ihrer eigenen Qualitätskriterien. Denn nach Olivia Vieweg ist einer der wichtigsten Punkte beim Comiczeichnen, über den sehr wenig gesprochen wird, das Timing. Wie man Szenen für eine Geschichte richtig ablaufen lässt, damit Spannung aufkommt. „Ich finde, dass selbst derjenige, der nicht gut zeichnen kann, über das richtige Timing sehr viel rausholen kann. Und wer es mit dem Timing nicht beherrscht, kann auch kein richtig guter Comiczeichner werden“. Und das Timing stimmt aufs Panel!



Fazit:
„Endzeit“ ist ein guter Zombie-Comic auf hohem Niveau, der doch so gar kein Zombie-Comic ist. Es ist gut, dass das Werk wieder verlegt wird und mit der bald anstehenden Verfilmung dürfte es für den Verlag in jedem Fall lohnend sein.



Endzeit - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Endzeit

Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 22

ISBN 13:
978-3-945034-69-9

288 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • endlich wieder lieferbar
  • spannend erzählt
  • schnelles Tempo
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 27.04.2018
Kategorie: Alben
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