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Comic-Besprechung - BLAME! Master Edition 1

Geschichten:
Autor und Zeichner: Tsutomu Nihei

Story:
Den Einzelgänger Killy führt seine Suche nach den Netzwerkgenen durch die Megastruktur. Diese Gene sind wichtig, da nur sie frei von einem Virus sind und mit Ihnen eine Verbindung zur Netzwerksphäre geschaffen werden kann, die das Überleben der Menschheit sichern könnte. Auf seiner gefährlichen Reise trifft er auf Menschen, Mutanten und Wesen irgendwo dazwischen, derer er sich nicht selten erwehren muss.


Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
Die Geschichte des ersten Bandes und der damit die Reihe umspannende rote Fanden ist also in 3 Sätzen zusammengefasst. Das liegt zum Einen darin, dass es sich bei BLAME! um einen regelrecht wortkargen Manga handelt, zum Anderen aber auch daran, dass Autor und Zeichner Nihei noch nicht all zu viel von der Geschichte und den Hintergründen der auftretenden Personen preis gibt. Und in der Tat ist dies ein zweischneidiges Schwert. Leser, die gerne behutsam an die Hand genommen und in eine Geschichte eingeführt werden wollen, werden von dem Manga vor den Kopf gestoßen. Dagegen werden sich diejenigen freuen, für die das Lesen eine Entdeckungsreise ist, die jeden Informationsschnipsel aufsaugen, um sich selbst das Bild langsam zusammenzusetzen.

So erfährt der Leser, dass Killy bereits eine außergewöhnliche Reise durch die Megastruktur hinter sich hat, als er in einer ruhigen Szene anderen Überlebenden mitteilt, dass er bereits von einer Ebene kommt, die 5000 unter der liegt, auf der sich die Szene abspielt. Und gerade durch diese kleinen Informationen schafft Nihei in den wenigen Dialogszenen eine unglaubliche Dichte. Denn dadurch verhilft er mit seinen Worten dem Gezeigten noch einmal an Gewicht.

Und man kann viel über BLAME! sagen, dass es ein Potpourrie aus Genrebausteinen ist. In Gänze liegt hier natürlich ein Science-Fiction-Comic vor. Mit seiner Ausrichtung auf Computer und Netzwerke, seinen Wesen, die zum Teil körperlich modifiziert sind, kann man ihn auch dem Subgenre Cyberpunk zuordnen. Genauso gut sind aber auch, Elemente des Westerngenres zu finden, tritt doch der aus zahlreichen Eastwood-Western bekannte Einzelgänger auf, der mit eisernem Willen zu einer Reise angetreten ist und sein Ziel erreichen will, komme was wolle. Dass BLAME! nihilistische Ansätze in seiner Erzählweise und seinem Aufbau hat, die aber gerade durch das Handeln Killys durchbrochen werden, und auch die Sicht auf Hoffnung und den Willen zur Veränderung und zum Aufbäumen gegen bestehende Zustände wiedergeben, verleihen dem Comic aber auch philosophische Züge.

Vor allem anderen ist BLAME! aber eines: ein grafisches Meisterwerk. Dem Leser bleibt bei Totalen der Mund offen stehen und bei Actionszenen, von denen der Band gefüllt ist, wird der Comic zu einem echten Pageturner, weil man von der Geschwindigkeit, die Nihei in seinen Zeichnungen vermittelt, förmlich mitgerissen wird.
Darüber hinaus sei noch ein Wort zu der Veröffentlichung durch Cross Cult gesagt. Der Verlag veröffentlich den Band unter seinem neuen Sub-Label MANGA Cult. Damit richtet sich der Verlag auch typisch auf die Eigenheiten der japanischen Comics aus, u.a. wird auch die traditionelle japanische Leserichtung beibehalten. Beibehalten wurde aber auch die vom Verlag gewohnt tolle Veröffentlichung im Hardcover-Format, die der „Master Edition“ auch das haptisch ansprechende Niveau verleiht. Des Weiteren ist das gewählte Papier ein wahrer Segen. Gerade bei Comics mit so starken und großen Schwarzflächen kommt es nicht selten vor, dass die Rückseite durch die aktuelle Leseseite schimmert. Dieser Umstand wurde hier vermieden und es ist dem Verlag hierfür zu danken.
Schade ist, dass bis auf ein kleines Gimmick, einer Charakterkarte von Killy, die auch nur der ersten Auflage beiliegt, auf weiteres Bonusmaterial verzichtet wurde. Ob dies an mangelnden Lizenzen oder schlicht dem Mangal an Bonusmaterial liegt, ist Spekulation. Aber gerade bei einer Veröffentlichung, die auch als Master Edition betitelt ist, wäre dies wünschenswert gewesen. Es besteht aber auch hier noch Hoffnung, da noch fünf Bände folgen werden, bis die Reihe komplett veröffentlicht ist.

Fazit:
Cross Cult trifft mit seiner Neuveröffentlichung von BLAME! voll ins Schwarze. Und das ist sowohl bildlich wie auch wortwörtlich zu verstehen. Der Comic selbst ist ein moderner Klassiker des Science-Fiction-Genres. Und ihm wird jetzt innerhalb der Master Edition auch die optische und haptische Aufmerksamkeit zugwandt, die er verdient. Der Band kann somit sowohl Neulesern wie auch Altfans empfohlen werden, die noch die alten Veröffentlichungen aus dem Egmont Ehapa Verlag ihr Eigen nennen. Einzig auf erhellende Extras zu dem Comic muss (noch?) verzichtet werden.

BLAME! Master Edition 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

BLAME! Master Edition 1

Autor der Besprechung:
Martin Ebert

Verlag:
Cross Cult

Preis:
€ 28

ISBN 10:
3959814453

ISBN 13:
978-3959814454

400 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Geniales Setting und tolles Design der Figuren,
  • grandioses Artwork von Nihei,
  • unglaublich dichte Athmosphäre,
  • tolle Hardcoverausgabe,
Negativ aufgefallen
  • leider gar keine Extras ab der 2. Auflage hat, die der Master Edition das Prädikakt Meisterwerk (Klassiker) eingebracht hätten
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 12.02.2018
Kategorie: Blame
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