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Comic-Besprechung - Battle Angel Alita Perfect Edition 1

Geschichten:
Battle Angel Alita - Perfect Edition 1
Autor / Zeichner: Yukito Kishiro


Story:
Der Mechaniker Ido findet auf dem Schrottplatz unterhalb der Himmelsstadt Zalem einen Kopf eines weiblichen Cyborgs, dessen Gehirn noch intakt ist. In seiner Werkstatt baut er einen Körper und gibt dem Geschöpf den Namen Alita. Diese verdingt sich als Kopfgeldjägerin und bekommt es nicht nur mit einem monströsen Gehirnfressenden Gegner zu tun, sondern auch mit der ersten Liebe.


Meinung:
Die Mangaserie Battle Angel Alita ist nicht neu, sondern erschien in Japan schon im Jahre 1991. Sie war so erfolgreich, dass es mit Battle Angel Alita: Last Order nicht nur ein Spin-Off gab, sondern auch eine Anime Serie und eine Sammlung mit Kurzgeschichten welche in dem Universum spielten. In Deutschland wurden die ersten drei Bände von Carlsen bereits ab 1996 veröffentlicht, aber nach 12 Bänden abgebrochen. Damals kam der Manga erst langsam nach Deutschland und hatte noch Anlaufschwierigkeiten sich hier sein Publikum zu erarbeiten. Insofern ist es schön, und mutig noch dazu, eine damals abgebrochene Mangaserie erneut zu veröffentlichen. Und zwar in einer Perfect Edition mit nahezu vierhundert Seiten pro Band auf hochwertigem Papier und in japanischer Leserichtung. Während der Erstveröffentlichung wurden die Seiten noch gespiegelt, um den hiesigen Lesegewohnheiten zu entsprechen. Zwar wurde die Reihe später komplettiert und auch die Nachfolgeserie publiziert, aber die neue Edition dürfte sich mit dem Geburtstag des Carlsen Verlages erklären und so kommt eine der ersten Mangaserien in Deutschland erneut auf den Markt.

Und die kann sich immer noch lesen lassen. Zwar erfüllt die Heldin von den Augen und der Statur her einige Klischees der Mangas, aber doch ist der Niedlichkeitsfaktor noch gering gehalten, denn die Zeichnungen sind weitgehend realistisch gehalten und enthalten sich des Kitsches oder albernen Verfremdungen. Das tut der Serie nur gut, denn hier wird teilweise brutale Action geboten die auch mal Splatter-Effekte hineinbringt und ein ordentlicher Schuss Dramatik.

Vom Genre her ist die Reihe dem Steam Punk zuzuordnen, wobei der Science-Fiction Anteil gegenüber den viktorianischen Einflüssen deutlich überwiegt. Zu Beginn wird der Frankenstein-Mythos aufgegriffen, als ein Wissenschaftler einen Mädchenkopf eines Cyborgs findet und ihr einen neuen Körper baut. Später wird sie zu einer stärkeren Kriegerin als ihr ein dementsprechender Körper zur Verfügung gestellt wird. Da wird durchaus eine mögliche Vater-Tochter-Beziehung und sogar Inzest angesprochen, aber nur beiläufig, erhöht aber die Spannung der Konstellation. Alita muss sich fragen wer sie eigentlich ist und ob sie eine Vergangenheit hat. Kurioserweise spielt der erste große Kampf der fast die ganze erste Hälfte des Bandes einnimmt, eine Art der Selbstfindung dar. Ihr Gegner ist ein negatives Spiegelbild der monströs ist und angesichts der mehrfachen Niederlagen der Heldin durchaus spannend ausfällt, weil man sich fragt wie sie die Aufgabe bewältigen soll. Schon dieser Kampf ist ein deutlicher Abnabelungsprozess von ihrem Schöpfer und eine Art verfrühter Emanzipation. Denn man wird schlagartig in den Konflikt geworfen und nicht erst eine Dramatik aufgebaut.

Das geschieht in der zweiten Hälfte deutlich besser. Alita erlebt ihre erste Liebe die nahezu absolut ist, wie sie jeder Teenager so erleben dürfte oder erlebt gehabt haben dürfte. Alita steigert sich hinein und ist blind gegenüber den Schwächen des Liebsten, was zu einem dramatischen Finale führt. Inwieweit sich der Charaktere dadurch ändert dürfte einer der spannenden Aspekte der Fortsetzung sein. Ärgerlich ist hier nur das konservative Frauenbild. Alita sieht offenbar ihre weibliche Erfüllung darin, ihren Liebsten zu umsorgen, seine Wäsche zu waschen und für ihn zu kochen. Das ist ärgerlich und steht völlig konträr zu der Konzeption der Figur. Interessanter wäre es gewesen, wenn sie schrittweise, als Cyborg, ihre Menschlichkeit entdeckt. Aber das kann ja noch kommen. Jedenfalls ist man schon in den Bann gezogen und es dürfte spannend sein, zu sehen wie es weitergehen mag.


Fazit:
Ein Klassiker in einer schönen Neuauflage. Dramatik, Action, Gewalt, erste Liebe, Science-Fiction und einige Rätsel machen den Band zu einem kurzweiligen Lesevergnügen.

Battle Angel Alita Perfect Edition 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Battle Angel Alita Perfect Edition 1

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 19,99

ISBN 10:
3551721351

ISBN 13:
978-3551721358

448 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Action und Spannung
  • Coming of Age eines Cyborgs
  • Verzicht auf Albernheiten
Negativ aufgefallen
  • konservatives Frauenbild
  • manche Entwicklungen geschehen zu abrupt
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 29.01.2018
Kategorie: Mangas
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