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Comic-Besprechung - Kill or be Killed 1

Geschichten:
Kill or be Killed 1
Autor: Ed Brubaker, Zeichner: Sean Phillips, Colorist: Elizabeth Breitweiser


Story:
Der 28-jährige Dylan ist unzufrieden mit seinem Leben. Aus Liebeskummer begeht er einen Suizidversuch der auf absurde Art und Weise scheitert. Doch indem er überlebte ist er unfreiwillig einen Pakt mit einem Dämon eingegangen. Um weiterleben zu können, muss Dylan fortan jeden Monat einen Menschen töten. Er entscheidet sich dazu, nur böse Menschen umzubringen, die den Tod auch verdienen. Doch wo und wie soll er die auftreiben?


Meinung:
Kaum ist der erste Band der amerikanischen Serie Kill or be Killed auf Deutsch erschienen, gibt es auch schon die Nachricht, dass eine  Verfilmung geplant ist.  Was eigentlich kein Wunder ist, denn die Story ist durchaus interessant und bietet vielfältige moralische Zwickmühlen sowie Möglichkeiten für massig Action.

Ein unglücklicher junger Mann begeht aus Liebeskummer einen Selbstmordversuch, der durch einen gewaltigen Zufall schief geht. Oder doch nicht? Denn dem Mann, Dylan, erscheint in derselben Nacht ein Dämon der ihm eine Aufgabe aufzwingt. Um zu überleben, muss der Held einmal im Monat einen Menschen ermorden. Um sein Gewissen zu beruhigen, wählt er nur schlechte Menschen aus, die es auch verdienen zu sterben. Töten oder getötet werden. Oder ist der Dämon nur eine Fantasie und die Person dabei verrückt zu werden? Es wird hier durchaus offen gelassen, ob der Dämon real ist oder nur eine Einbildung, was sich der Held selber auch fragt.

Es ist zudem sehr geschickt gemacht, dass er selber Reflektionen über sein Leben anstellt. So hat er seine Zweifel an seinen Taten und sucht sie zu rechtfertigen. Man kann jetzt alles als eine neue Variante von selbsternannten Rächern wie dem Punisher ansehen. Versehen mit einem leicht übernatürlichen Touch. Doch der Autor dieser Serie ist niemand geringeres als Ed Brubaker, der schon meisterhafte Krimis geschrieben hat, welche auch das Superheldengenre unter einem anderen Blickwinkel betrachteten. Man denke nur an Sleeper. Hier gibt es auch viele Bezüge auf Superhelden und was davon Klischee und realitätsfremd ist, denn die Hauptperson ist natürlich mit Comics wie die von Batman aufgewachsen und vergleicht seine Situation mit denen. Aber er geht dennoch recht brutal vor und in einigen Panels ist ein wahres Schlachtfeld zu sehen, obwohl der Held es nicht genießt und auch nicht irgendwelche bösartige Triebe auslebt (oder vielleicht doch?), sondern im Großstadtdschungel einfach überleben will und die darwinistische Theorie des Survival of the Fittest auslebt. Das hat was von den 1970er Streifen wie Ein Mann sieht rot mit Charles Bronson, der hier auch zitiert wird. Doch Brubaker hätte nicht seinen guten Ruf, wenn er dem ganzen nicht seinen ureigenen Touch hätte hinzufügen können. Vielmehr verleiht er seinem Helden durch die Reflektionen und die Liebesgeschichte eine Tiefe welche oft fehlen kann und nimmt in Kauf, dass sich die Figuren selber demontieren, was sie aber realistischer macht und deutlich das Noir Feeling erhöht.

Dazu tragen auch die Zeichnungen bei. Denn Brubaker bringt Sean Phillips mit. Und somit ist das Dreamteam von Serien wie Sleeper und Criminal wieder vereint und schon Grund genug für die Comicfans, um in die Läden zu laufen. Denn diese beiden gehen eine Symbiose ein, wie man sie nur selten bei anderen Comicschöpfern finden kann. Vielleicht noch bei dem Gespann Ennis und Dillon die sich ebenso genial ergänzten. Diesmal verzichtet Phillips auch auf die vielen kleinen Panels, sondern legt die Bilder großzügiger an. Unterstützt werden die Zeichnungen und die Geschichte von einer hervorragenden Farbgebung von Elizabeth Breitweiser, welche die kalte Atmosphäre sehr gut wiedergeben und vor allem in den Schatteneffekten deutlich zur Geltung kommen. Man fragt sich zwar wie eine lange Serie mit diesem Inhalt gefüllt werden soll, da die eigentliche Story noch recht überschaubar ist, aber die Atmosphäre, die Charaktere und der Noir packen einen von der ersten Seite an und so bleibt man gerne dabei.


Fazit:
Ein packender und düsterer Band, der nicht nur Fragen nach moralischen Zwickmühlen aufwirft, sondern auch offenlässt was Phantasie und Realität ist. Die Zeichnungen und die Farbgebung erschaffen die klassische Atmosphäre eines Film Noir, was die Handlung kongenial unterstützt.

Kill or be Killed 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Kill or be Killed 1

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Splitter

Preis:
€ 19,80

ISBN 10:
3962190333

ISBN 13:
978-3962190330

128 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Zeichnungen und Farbgebung
  • Noir mit übernatürlichem Touch
  • gut ausgearbeitete Charaktere
  • Action und Spannung
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 19.01.2018
Kategorie: Hefte
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