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Comic-Besprechung - Moon Knight 2: Inkarnationen

Geschichten:
Moon Knight 2: Inkarnationen (Moon Knight (2016) 6-9, Moon Knight (1980) 2)
Autor: Jeff Lemire, Doug Moench, Zeichner: Francesco Francavilla, Bill Sienkiewicz, Greg Smallwood, James Stokoe, Wilfredo Torres, Inker: Frank Springer, Colorist: Jordie Bellaire, Francesco Francavilla, Carl Gafford, Michael Garland, James Stokoe, Übersetzung: Bernd Kronsbein

Story:

Wer ist das wahre Alter Ego von Moon Knight? Ist es Steven Grant, der wohlhabende Filmproduzent? Ist es Jake Lockley, der Taxifahrer? Oder ist es Marc Spector, der im Weltall gegen Werwölfe ankämpfen muss?



Meinung:

Bereits im ersten Band der aktuellen "Moon Knight"-Serie hat Jeff Lemire mit der Tatsache gespielt, dass der Superheld viele verschiedene Identitäten und teilweise auch unterschiedle Ursprungsgeschichten hat. Das setzt er jetzt im zweiten Band "Inkarnationen" fort, wobei er wieder von diversen Künstlern unterstützt wird. Dieses Mal stehen ihm Francesco Francavilla, Greg Smallwood, James Stokoe und Wilfredo Torres zur Seite. Des Weiteren druckt der Panini-Verlag eine Zusatzgeschichte aus den 80er Jahren ab, die von Doug Moench geschrieben und von Bill Sienkiewcz illustriert wurde.

Moon Knight ist aus der Irrenanstalt geflohen. Doch seine Probleme haben damit nicht aufgehört. Im Gegenteil: Noch immer ist seine Psyche fragmentiert und kann er nicht Illusion von der Realität unterscheiden. Es stellt sich ihm die Frage, wer er in Wirklichkeit ist? Denn seine diversen Alter Egos haben extrem unterschiedliche Leben, zwischen denen es keine Überschneidung gibt.

Was ist Täuschung? Was ist Realität? Wer ist das wahre Ich des Moon Knights? Die Antwort, die Jeff Lemire dann am Ende präsentiert, dürfte jeden Leser überraschen. Dabei fällt sie sehr eindeutig aus.

Doch bis es soweit ist, spielt der Autor locker und lässig mit den Erwartungen des Lesers. Denn natürlich stellt sich diesem die Frage, welche dargestellte Realität jetzt die richtige ist? Denn sie sind extrem unterschiedlich.

Da hat man Steven Grant, der in seiner Welt ein wohlhabender Filmproduzent ist. Moon Knight ist hier nur der Name einer erfolgreichen Filmreihe, die er betreut. Hier ist der Held nur ein unbekannter Schauspieler, der die Wünsche des Produzenten umsetzen muss. Hier sind die Illustrationen am realistischsten, und haben doch gleichzeitig eine Glätte an sich, die den Leser davon abhält, sich eindeutig mit ihr zu identifizieren.

Glaubwürdiger wirkt da Jake Lockley, der Taxifahrer. Der wenn es nötig sein sollte, sich das weiße Kostüm des Mondritters überstreift. Hier bezieht sich Jeff Lemire auch auf die Vergangenheit von Moon Knight, in dem er die Figur von Crawley auftreten lässt, einem Nebencharakter, der bereits früher mit dem Helden zu tun hatte. Hier scheint der Held im realen Marvel Universum angesiedelt zu sein. Doch die stark reduzierte Farbgebung lässt einen daran zweifeln.

Dass die Welt von Marc Spector nicht die richtige ist, erschließt sich einem schon vom bloßen Lesen her. Sie ist vollkommen in der Science Fiction angesiedelt und handelt von den letzten Vertretern der Menschheit, die gegen Werwölfe kämpfen, die die Erde überrannt haben. Es ist absurd, es ist purer Eskapismus und gerade deshalb auch unglaubwürdig.

Je weiter die Story schreitet, desto mehr brechen die jeweiligen Realitäten zusammen. Es ist interessant zu lesen, wie die verschiedenen Inkarnationen damit umgehen. Bzw., wie sie auf die endgültige Enthüllung am Ende reagieren. Das ist spannend zu lesen und auch gut umgesetzt worden.

Auch die letzte Story, die von Doug Moench und Bill Sienkiewicz, lohnt sich zu lesen. Hier sieht man wirklich, worauf Jeff Lemire seine Arbeit an der Serie bezieht. Und man sieht einen Sienkiewicz, der noch nicht der experimentelle Künstler war, den man heute kennt.

Und damit ist dieser Band ein "Klassiker" und ein "Splashhit".



Fazit:

Die Dekonstruktion von "Moon Knight" geht weiter. Jeff Lemire präsentiert eine Geschichte, die sich mit den unterschiedlichen Alter Egos des Titelhelden beschäftigt. Und diese durch die Mangel dreht. Hervorragend sind dabei die so extrem unterschiedlichen Zeichenstile, die Jeff Lemire geschickt in die Erzählung integriert. Auch der Abdruck der alten "Moon Knight"-Geschichte aus den 80er Jahren ist gut geworden, da man hier sieht, worauf sich Lemire bezieht. Des Weiteren ist es auch faszinierend, wie sehr sich der Zeichenstil von Bill Sienkiewicz im Laufe der Zeit geändert hat.



Moon Knight 2: Inkarnationen - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Moon Knight 2: Inkarnationen

Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Panini

Preis:
€ 14,99

ISBN 13:
978-3741603051

116 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Gelungene Dekonstruktion der verschiedenen Identätiten von Moon Knight
  • Grandiose Zeichnungen
  • Spannende Geschichte
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 06.11.2017
Kategorie: Moon Knight
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