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Comic-Besprechung - Tramp – Gesamtausgabe Band 5

Geschichten:
Das Gold des Chinesen
Schlechte Vorzeichen
Sturmwarnung
Text: Jean-Charles Kraehn
Zeichnungen: Patrick Jusseaume


Story:
Der letzte Band der Gesamtausgabe von „Tramp“ beinhaltet die Fortführung des Indochina-Abenteuers von Yann Calec sowie zwei Einzelalben. „Das Gold des Chinesen“ spielt mitten in den Wirren einer sich auflösenden politischen Struktur. Yann ist auf der Suche nach einem Goldschatz, den sein Vater versteckt hat. Aber er ist nicht alleine. Da gibt es die Durand-Zwillinge, die im öffentlichen Leben Polizisten sind, aber in ihrer Brutalität und Verdorbenheit der Chinesenmafia, die ebenfalls mitmischt, in nichts nachstehen. Für Yann geht es bei der Suche aber um noch viel mehr, als nur das Gold. Er ist auf der Spur seines Vaters und damit auf dem Weg in seine eigene Vergangenheit.
In „Schlechte Vorzeichen“ scheint für Yann ein Traum in Erfüllung zu gehen: Er hat seinen eigenen Frachter, fährt somit nicht mehr für eine Reederei, sondern auf eigene Rechnung. Damit dies möglich ist, ist er gezwungen nicht unter französischer, sondern unter liberianischer Flagge zu fahren – so kann er Kosten sparen. Zwar setzt er auf einheimische Seeleute, zieht aber dennoch den Argwohn seiner Konkurrenz und der Gewerkschaften auf sich. Hinzu kommen ebenso mysteriöse wie brutale Verbrechen, die die Polizei von Rouen beschäftigt. Alle Fäden scheinen auf der „Pierrick“, Yanns Frachter, zusammenzulaufen.
In „Sturmwarnung“ ist es endlich soweit, die „Pierrick“ ist unterwegs vor der Ostküste Afrikas. Ein voller Laderaum nebst eines Passagiers sowie seine Frau und Tochter, die ebenfalls an Bord sind, komplementieren Yanns Glück. Erste dunkle Wolken ziehen auf, als die Mannschaft entdeckt, dass nicht nur die normale Ladung, sondern auch Waffen mit an Bord sind. Irgendwer benutzt die „Pierrick“ ohne Wissen der Mannschaft und des Kapitäns zum Waffenschmuggeln. Yann will den Spieß umdrehen: die Waffen sollen an einem geheimen Ort vergraben und den Schmugglern, die sich irgendwann aus der Deckung trauen müssen, die Position des Verstecks verkauft werden. Doch schnell müssen Yann und seine Crew feststellen, dass sie sich mit gefährlichen Organisationen eingelassen haben.


Meinung:
Ich muss es gestehen: Als im Oktober 2014 der erste Band der Gesamtausgabe von „Tramp“ erschien, hatte ich von der Serie noch keine Seite gelesen. Nun, rund drei Jahre und fünf Bände der Gesamtausgabe später, bin ich ein glühender Fan dieser Serie geworden. Tramp bietet alles, was an einer Abenteuergeschichte zu überzeugen vermag: Exotische Schauplätze, einen Plot, der ausreichend Parallelen zur Realität aufweist, dazu gut recherchierte Hintergründe – und das sowohl was die Zeichnungen als auch die Geschichte betrifft – und dann natürlich nicht zuletzt ein Figurenensemble mit aufgefeilten und tiefen Charakteren.
Ursprünglich sollte der abschließende Band der Gesamtausgabe bereits im August 2016 erscheinen. Doch völlig überraschend kündigten Jean-Charles Kraehn und Patrick Jusseaume einen neuen Band an – das elfte Abenteuer. Das war eine kleine Sensation, denn Jusseaume schien gesundheitlich so angeschlagen zu sein, dass er die Arbeit an der Serie einstellen müsse. Zwar lieferte der in der Elfenbeinküste geborene Zeichner noch die ersten 30 Seiten, konnte das Abenteuer dann aber aus gesundheitlichen Gründen nicht zu Ende bringen. So nahm Kraehn selbst den Zeichenstift in die Hand und verwirklichte die fehlenden rund 20 Seiten beim letzten Abenteuer. Das alles trug dazu bei, dass der Band nun mit einer Verspätung von etwas über einem Jahr erscheint.
Die Herausgeber taten allerdings sehr gut daran, das elfte Abenteuer von Yann Calec abzuwarten. Somit präsentiert der letzte Band der Gesamtausgabe nicht nur eine deutsche Erstveröffentlichung, sondern die Geschichte fügt sich perfekt in den Tramp-Kosmos ein. Nicht nur das Thema „Waffenschmuggel“ an sich ist schon gut gewählt. Mit einer Figur wie Moko, ein arabischer Sklavenhändler, der sich erst als der Heilsbringer und später als menschenverachtender Gauner herausstellt, liefert Kraehn einen grandiosen Bösewicht. 
Yann wird die Erfahrung machen, dass nicht immer das Gute siegt. Er muss mitansehen, wie sein Frachter zur Sklavenschiff wird – für den Preis, dass er seine Tochter rettet. Am Ende der Geschichte ahnt der Leser, dass er zwar sein Kind gerettet, aber seine Ehe verloren hat. Yann steuert einer ungewissen Zukunft entgegen.
Wie immer bei den Gesamtausgaben von Comicplus handelt es sich auch beim neuesten Band um einen exklusiven Band. Für „Tramp – Gesamtausgabe Band 5“ gibt es kein französisches Äquivalent. Alle redaktionellen Seiten wurden exklusiv für dieses Buch erstellt. In ihnen gibt es einiges zu erfahren beispielsweise über den Indochinakrieg. Der sehr gute Druck, die stabile Bindung sowie der hochwertige Hardcovereinband runden den positiven Gesamteindruck des Bandes ab.      


Fazit:
So müssen Geschichten funktionieren. Der Leser schlägt die erste Seite auf und wird in einen Plot gezogen, aus dem er am Ende wieder auftaucht. „Tramp“ schafft es den Leser mitzureißen, wie kaum eine andere Serie der Neunten Kunst. Bleibt zu hoffen, dass Jean-Charles Kraehn die Geschichten um Yann Calec weiter fortschreibt.


Tramp – Gesamtausgabe Band 5 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Tramp – Gesamtausgabe Band 5

Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs

Verlag:
comicplus+

Preis:
€ 39

ISBN 13:
978-3-89474-289-8

184 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Erstklassige Abenteuergeschichte
  • Gut recherchiert
  • Aufmachung des Bandes
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 07.11.2017
Kategorie: Alben
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