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Comic-Besprechung - Die neuen Fälle von Rick Master 2: Morde im französischen Garten

Geschichten:
Die neuen Fälle von Rick Master 2: Morde im französischen Garten
Autor: Zidrou, Zeichner: Simon Van Liemt, Colorist: Cerminaro


Story:
Als sich Rick Master wieder einmal zu einem gefährlichen nächtlichen Treffen begibt, zieht er sich eine Verletzung am Arm zu, welches ihm auch den Zorn seines Chefredakteurs einbringt. Als Strafe wird Rick auf den Seitensprung eines Politikers angesetzt. Doch schnell führt ihn eine Spur zu merkwürdigen Todesfällen im französischen Garten. Unterschiedliche Männer sind nach einem Kuss von einer Frau verstorben.


Meinung:
Nach dem starken Auftakt  der Neuen Fälle von Rick Master konnte man nun wahrlich mehr als gespannt sein, wie es in der Serie innerhalb des Reboots weitergehen mag. Fällt die Fortsetzung  nun schon ab? Ist das Pulver verschossen, oder kann das hohe Niveau gehalten werden?

Um es kurz und knapp zu sagen: auch wenn der hier enthaltene Kriminalfall weniger spektakulär ist als der vorhergehende, so ist die Qualität doch erfreulicherweise gleichbleibend hoch geblieben. Schon die erste Seite des Albums zeigt sowohl einen Spannungsaspekt, als auch eine ironische Brechung einiger Klischees der Reihe. Damit schließt sie nahtlos an den ersten Band an, der sich schon darüber lustig machte, dass Rick Master immer wieder unbewaffnet und allein an düstere Orte kommt, um sich dort mit Zeugen oder Verbrechern zu treffen. Das ist eine Naivität der alten Serie welche durchaus ihren Charme ausmachte und hier von Rick selber treffend zusammengefasst wird: „Was bin ich doch für ein unverbesserlicher Optimist!“ Der Treff geht natürlich schief und fortan ist Rick durch einen Gipsarm gehandicapt was zu einem wunderbaren Running Gag führt, wenn ihm die unterschiedlichsten Personen im Laufe der Handlung einen Sinnspruch darauf schreiben.

Doch zunächst ist es natürlich an Nadine, Ricks Dauerfreundin, sich darauf zu verewigen und bringt ihren Rick in Verlegenheit indem sie ihm Herzchen auf den Gips malt. Doch auch hier setzt sich fort, was schon im Auftakt gemacht worden ist: die Frau an der Seite gewinnt an Eigenständigkeit und wird emanzipierter. Die 1960er sind Zeitraum der Handlung und Nadine hilft Rick zwar, verweigert aber die Hausarbeit (was zu einem wunderbaren Schlussgag führt), unterstützt ihn tatkräftig indem sie Chauffeur spielt, macht sich über Machoallüren lustig und raucht im Zuge einer Befragung auch mal einen Joint. Wunderbar ist Ricks Reaktion darauf, der es offensichtlich missbilligt, aber nicht einschreitet, da er akzeptieren muss, dass sich die Zeiten ändern.

Sinnbildlich gilt das für die ganze Serie und schnell entpuppt sich, dass der geheimnisvolle Kriminalfall der eigentlich unspektakulär wirkt, auch politische Dimensionen hat und das wachsende Bewusstsein der Bevölkerung für politische Skandale und die generelle Politisierung der 1960er aufgreift. Es ist geschickt und sinnvoll von dem neuen Autorengespann die neuen Abenteuer in der Epoche spielen zu lassen. So können sie klassische Elemente der Serie und ihrer ironischen Brechung der Klischees einbauen, indem sie sie in eine Zeit des Umbruchs versetzen. So finden Traditionalisten ihre Zutaten, aber auch diejenigen welche die immer gleichen Wiederholungen längst abgeschmackt fanden. Immer wieder gibt es lustige Dialoge und hier verzweigen sich gleich mehrere Krimihandlungen und erstaunlicherweise geht Rick sogar ein Deal mit Verbrechern ein. Auch das Image bekommt sein Fett weg. So gilt Rick weiterhin als Frauenschwarm, wird aber auch der sexuellen Belästigung bezichtigt und das über Jahrzehnte platonische Verhältnis zu seiner Freundin wird in einem wunderbaren Gag zusammengefasst, wenn ein Künstler Rick eine unerwartete Widmung zukommen lässt.

Apropos Künstler: der Zeichenstil ist sowohl elegant als auch dynamisch. Dem Realismus verhaftet wirkt er zwar recht glatt, kann aber wunderbar mit der Mimik und Details spielen was das Lesen des Bandes zu einem einzigen Vergnügen macht. Insgesamt gesehen lohnt sich die Serie also allemal und man kann nur hoffen, dass die Qualität gleichbleibend hoch ist. Absolut empfehlenswert.


Fazit:
Auch der zweite Band des Reboots kann vollends überzeugen und bietet eine unterhaltsame und spannende Neu-Definition des Helden der hier auch zunehmend politisiert wird. Stark.

Die neuen Fälle von Rick Master 2: Morde im französischen Garten - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Die neuen Fälle von Rick Master 2: Morde im französischen Garten

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Splitter

Preis:
€ 14,80

ISBN 10:
3958394876

ISBN 13:
978-3958394872

56 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Spannung und Humor
  • Modernisierung geht durch Politisierung weiter
  • emanzipierende Frauenfigur
  • elegante Zeichnungen
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 25.10.2017
Kategorie: Rick Master
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