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Comic-Besprechung - Deathstroke 1

Geschichten:
Deathstroke 1 (Deathstroke: Rebirth; Deathstroke 1-4)
Autor: Christopher Priest, Zeichner: Joe Bennett, Larry Hama, Carlo Pagulayan, Inker: Belardino Brabo, Mark Morales, Jason Paz, Colorist: Jeremy Cox, Übersetzung: Jörg Faßbender

Story:

Slade Wilson ist Deathstroke. Ein Auftragskiller, der einen sehr guten Ruf hat. Und den dessen Vergangenheit ihn wieder einholt.



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:

Inzwischen kennt jeder den Namen Deathstroke. Es gibt im DC-Universum wohl kaum eine andere Figur, die im DC-Universum die Bezeichnung "Anti-Held" verdient hatte. Wobei die Zeit, in der er diese Bezeichnung verdient hatte, nur eine Momentaufnahme in seinem Leben war. Denn genauso oft war er auch als Schurke tätig, der gegen Helden wie Batman oder Green Arrow antrat. Gleichzeitig hatte er auch oft seine eigene Comicserie, auch im Rahmen der "New 52"-Inkarnation des DC Universums, die von Tony Daniel geschrieben und gezeichnet wurde.

Im Rahmen von "Rebirth", der neusten Wiedergeburt des DC-Universums, wurde seine Serie neugestartet. Dieses Mal wurde ein Kreativteam angeheuert, das für Aufsehen sorgte. Denn der Autor war niemand geringes als Christopher Priest, der auf eine lange Karriere im Comicgeschäft zurückblicken konnte und der mit Geschichten in Serien wie "Black Panther" berühmt wurde. Ein Schreiber, der nicht davor zurückschreckt, seine Geschichten mit politischen Themen wie zum Beispiel Rassismus anzureichern. Larry Hama, der teilweise für die Layouts sorgte, ist ebenfalls ein alter Hase im Geschäft. Er hatte in den 80er und 90ern Jahren bei der Marvel-"G. I. Joe"-Serie die Stories geschrieben und lenkte auch die Geschicke bei "Wolverine". Die Zeichner sind Caro Pagulayan und Joe Bennett, die ebenfalls auf eine lange Karriere im Comicgeschäft zurückblicken konnten.

Eigentlich hat Slade Wilson mit der Vergangenheit abgeschlossen. Er verdient sein Geld als Söldner und Auftragskiller. Doch dann holt ihn seine Vergangenheit wieder ein, als sich herausstellt, dass sein alter und einziger Freund Wintergreen noch am Leben ist. Schnell stellt sich heraus, dass jemand es auf ihn und seine Familie abgesehen hat. Also muss er die wenigen retten, die ihm noch verbleiben.

Slade Wilson ist kein Held! Das macht Christopher Priest von Anfang an klar. Er ist jemand, der für das meiste Geld arbeitet und dem die Konsequenzen seiner Tat recht herzlich egal sind. Er mischt sich nicht in einen religiösen Konflikt ein, sondern sorgt im Gegenteil sogar dafür, dass eine Intervention der Amerikanischen Politik verhindert wird.

Ebenso ist er auch kein liebender Familienvater. Regelmäßige Rückblenden, die Christopher Priest in die Geschichte einbaut, zeigen, wie er seine Familie immer wieder zurücklässt, um wieder einem Job nachzugehen. Wenn er dann zurückkehrt, erzieht er seine Kinder mit brutaler Härte, was dazu führt, dass sie von ihm entfremden. Dieser schleichende Prozess wird von dem Autoren unbarmherzig detailliert dargestellt, bis zu dem Moment, in dem die Situation eskaliert.

Gleichzeitig ist dies auch ein gutes Beispiel dafür, wie der Autor den Comic schreibt. Er nimmt Rücksicht auf Neuleser und dröselt so langsam die Vergangenheit des Titelheldens auf, damit man als Anfänger mehr über den Hintergrund des Hauptcharakters erfährt. Dabei berücksichtigt er viele Elemente, die schon von früheren Autoren eingeführt wurden, unter anderem auch von Marv Wolfman, der gemeinsam mit George Perez den Charakter entwarf und dessen Geschicke jahrelang selber schrieb.

In der Handlungsgegenwart erlebt man dann wiederum mit, wie die Vergangenheit Slade Wilson einholt. Damit ist zum Beispiel gemeint, dass er entdeckt, dass alte Freunde noch am Leben sind. Oder dass er in der zweiten Hälfte des Bandes seine Tochter Rose aufsucht und sich, in seiner eigenen Art und Weise, um sie kümmert.

Dabei ist es vor allem die Interaktion zwischen Slade und Wintergreen oder zwischen Slade und seiner Tochter, die dann am Ende dafür sorgt, dass man von dem Comic nicht genug kriegt. Denn er kriegt von beiden Kontra. Wintergreen respektvoll aber doch unnachgiebig, Rose hingegen wild und wütend, was angesichts ihrer Vergangenheit kein Wunder ist.

Dabei kann man die ganze Zeit einen Deathstroke bewundern, der nur selten aus der Ruhe kommt. Er ist amoralisch, ja. Aber gleichzeitig auch in der Lage, seine Moral der jeweiligen Situation anzupassen und sie bis zum Ende zu verteidigen. Ein Auftrag ist für ihn nicht erst dann vorbei, wenn er sein Ziel erledigt hat, sondern dann, wenn er auch die weitere Sicherheit seiner Auftragsgeber garantieren kann.

Die Zeichnungen von Pagulayan und Bennet passen zu den Geschichten, die Christopher Priest schreibt. Sie geben eine düstere, dreckige Realität wieder. Auch ist der Kontrast zwischen den beiden Zeichnern nicht so groß, dass es einen aus dem Lesefluss wirft.

Mit anderen Worten, dies ist ein "Klassiker" und ein "Splashhit".



Fazit:

Mit "Deathstroke" präsentiert Christopher Pries eine grandiose Geschichte. Überzeugend schildert er einen Anti-Helden, der absolut amoralisch ist und dessen Vergangenheit ihn wieder einholt. Die Charakterisierungen sind gelungen und der Comic auch für Neueinsteiger nachvollziehbar. Die Zeichnungen von Pagulyan und Bennet passen zu den düsteren Geschichten.



Deathstroke 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Deathstroke 1

Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Panini

Preis:
€ 12,99

ISBN 13:
978-3741600746

116 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Erstklassige Charakterisierungen
  • Perfekt für Neueinsteiger geeignet
  • Sehr gute Zeichnungen
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 11.10.2017
Kategorie: Death Stroke
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