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Comic-Besprechung - Das Erbe

Geschichten:
Das Erbe (The Property)
Autor, Zeichner: Ruto Modan, Übersetzung: Gundula Schiffer

Story:

Die Israelin Regina Segal reist mit ihrer Enkeltochter Mika nach Warschau. Es soll um ein Erbe gehen, dass ihr zusteht. Doch in Wahrheit könnte es etwas komplett anderes sein.



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:

"Das Erbe" lautet der neuste Titel der der Autorin und Künstlerin Ruto Modan. Man kennt sie von Werken wie zum Beispiel "Blutspuren", das ebenfalls im Carlsen-Verlag herauskommen ist.

Es ist das erste Mal seit Jahren, dass die alt gewordene Israelin Regina Segal verreist. Es geht nach Warschau, der Stadt, wo sie geboren wurde. Begleitet wird sie von ihrer Enkelin Mika. Es soll um ein Erbe gehen, dass auf sie wartet. Doch ob dem wirklich so ist?

Wer sich das Titelbild von "Das Erbe" ansieht, kann vielleicht schon erahnen, was in ihm Inneren des Bandes erwarten wird. Auf der Vorderseite sieht man mehrere Figuren, wobei zwei farblich hervorstechen. Eine ältere Frau, die in Rosa und Rot gekleidet ist und anscheinend empört bis entsetzt über etwas ist. Die andere Person, ebenfalls weiblich, hat einen blauen Hut und schreitet schon fast resigniert vorwärts. Beobachtet werden die beiden, die sich übrigens auf einem Friedhof befinden, auf dessen Gräber lauter Teelichter stehen und wo jede Menge Personen umhergehen, von einem Mann auf der Rückseite des Bandes. Er ist etwas korpulent, die Haare leicht zerzaust und er scheint neugierig darüber zu sein, was bei den Frauen geschieht.

Auf diese Weise lernt man bereits jetzt drei der Hauptfiguren dieses Bandes gehen. Und die ersten paar Seiten dieser Geschichte setzen den Tonfall und die Charakterisierungen. Man sieht den Tag des Abflugs, als Regina Segal alles aufhält, weil sie partout nicht einsehen will, wieso sie ihre Flasche Wasser nicht mit an Bord nehmen soll. Was macht sie also? Sie leert sie in einem Zug.

Zwei Sachen werden dadurch klar. 1. Sie ist eine eigensinnige Person, die bereit ist, bis zum letzten zu diskutieren, um ihren Standpunkt durchzusetzen. Ist dem nicht möglich, tritt der zweite Aspekt ihres Charakters in Kraft. Dann setzt sie das Gewünschte um, allerdings aus purem Trotz anders, als es ursprünglich gedacht war. Daraus kann man schnell schließen, dass sie keine einfache Person ist. Und in der Tat gibt es wiederholt im Laufe des Comics Passagen, wo sie aus purem Trotz Dinge anders macht, als es im Prinzip vernünftig wäre.

Leidtragende ist dabei immer ihre Enkelin Mika. Sie ist gegenüber diesen Anwandlungen ihrer Oma fast überwiegend machtlos. Nicht, dass sie es nicht versucht. Denn sie ist alles andere als hilflos. Nur ist ihre Großmutter meistens einen Ticken cleverer.

Überhaupt kann man mit Mika schon fast Mitleid haben. Denn in der Geschichte, in der viele Personen unterschiedliche Pläne haben, ist sie diejenige, die immer erst am Ende davon erfährt. Denn viele Menschen haben etwas anderes vor, als sie vorgeben. Ihre Oma scheint nicht wirklich am Erbe interessiert zu sein und während hingegen der Kantor Jagodnik am Erbe sehr interessiert.

Die Charakterisierungen sind auf jeden Fall überzeugend. Denn auch, wenn fast alle Personen unterschiedliche Ansichten haben und ihre wahren Absichten verschleiern: Sauer kann man ihnen deswegen nicht sein. Im Gegenteil: Die Darstellung sorgt dafür, dass man sie weiterhin mögen kann.

Dazu trägt auch der leichte und lockere Tonfall bei. Es gibt keine großen Dramaszenen und wenn, werden sie schnell durch kleinere, humoristische Momente aufgeheitert. Denn die Charaktere haben eben Ecken und Kanten, und wenn sie sich verhakten, sorgt dies für große Heiterkeit.

Ruto Modans Illustrationen wirken wie eine moderne Adaption von Hergés Ligne Claire. Kaum Schatten oder Schraffierungen. Dafür aber ein umso größerer Fokus auf die Emotionen, auf die Gesichter. Und hier kann sie auf ganzer Linie punkten.

Dieser Band ist ein "Klassiker" und ein "Splashhit".



Fazit:

Wer "Das Erbe" liest, den erwartet ein heiteres Drama. Die Figuren haben Ecken und Kanten und viele von ihnen haben kleine Geheimnisse. Doch ist man ihnen wegen diesen nie Gram, denn die Charakterisierung gleicht das alles aus. Die Zeichnungen sind ebenfalls gut geworden.



Das Erbe - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Das Erbe

Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 11,99

ISBN 13:
978-3-551-71385-8

224 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Wunderbare Charaktere
  • Personen mit Ecken und Kanten
  • Sehr gute Zeichnungen
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 02.10.2017
Kategorie: One Shots
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