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Comic-Besprechung - Avengers 13

Geschichten:
Avengers 13 (Avengers (2017) 1, Champions (2016) 1)
Autor: Mark Waid, Zeichner: Mike Del Mundo, Humberto Ramos, Inker: Mike Del Mundo, Victor Olazaba, Colorist: Marco D'Alfonso, Edgar Delgado, Mike Del Mundo, Übersetzung: Michael Strittmaier

Story:

Die Avengers existieren nicht mehr. Zeit, dass sie sich neu gründen. Doch die Jüngsten unter ihnen wollen nicht mehr mitmachen und gründen ein eigenes Team.



Meinung:

Eine der aktuellen Unsitten von Marvel ist, dass sie Serien regelmäßig neu starten, um die Verkaufszahlen nochmal wieder anzukurbeln. Mit dem Ergebnis, dass es die letzten Jahren zig verschiedene "Captain Marvel", "Iron Man" oder eben auch "Avengers"-Serien gab und der Überblick litt. Teilweise teilten sich die diversen Neuauflagen auch noch dieselben Kreativteams, wodurch der Neustart natürlich noch absurder wurde.

Im Falle der "Avengers" ist es nicht ganz so extrem. Die Teamzusammenstellung hat sich geändert und auch der Zeichner. Der neue Künstler, der die neue "Avengers"-Serie betreut, ist Mike Del Mundo ("Weirdworld", "Totally Awesome Hulk"), dessen erste größere Serie dies ist. Geblieben ist der Autor, nämlich Mark Waid. Der in der Geschichte gleich auf ein bestimmtes Ereignis der vorherigen Serie eingeht.

Kombiniert wird die Publikation hierzulande mit der "Champions"-Serie, auf die später näher eingegangen wird.

Die Avengers sind nicht mehr. Nach den Ereignissen des "Civil War II" hat sich die Gruppierung aufgelöst. Doch schon bald stellt sich ein neues Team beisammen, bestehend aus Hercules, Captain America (Sam Wilson), dem weiblichen Thor, der neuen Wasp, Vision und Spider-Man (Peter Parker). Gemeinsam müssen sie gegen Kang und den Scarlet Centurion antreten, die von Vision wissen wollen, wo er das Kind verstekct hat, dass er entführte.

Wenn man die Story so liest, stellt sich die Frage, wieso die Serie überhaupt neu gestartet wurde? Denn Mark Waid führt hier förmlich nahtlos den Plot um die Entführung des Babys, das einst Kang werden wird, weiter. Und irgendwie will der Funke nicht überspringen. Was vielleicht auch daran liegen mag, dass die Erzählung uneinheitlich wirkt.

Im Prinzip kann man sie in zwei Teile einteilen. Der erste, wo das neue Team sich zusammenfindet und mit Peter Parker einen neuen Hauptfinanzier erhält. Dieser Teil ist sehr humorlastig, was auch durch die Illustrationen von Mike Del Mundo unterstützt wird. Wiederholt grimassieren bei ihm die Helden herum, etwa wenn Peter Parker herumdruckst, das Spider-Man sein Bodyguard ist oder wenn Captain America kritisch einen Käfig begutachtet, auf dem Redwing, so der Name seines Falkens, drauf steht.

Und dann der zweite Teil, wo die Avengers gegen Kang und den Scarlet Centurion antreten müssen. Diese Hälfte der Geschichte ist äußerst spannend erzählt und gefällt auch. Vor allem, weil Mark Waid hier richtig aufdreht und den Faktor zu nutzen weiß, dass die beiden Schurken Zeitreisende sind. Das ist einfach nur grandios und auch gut erzählt. Vor allem, weil die Geschichte dann auf einem ziemlich derben Cliffhanger endet.

Doch gerade der erste Teil sorgt dafür, dass diese Geschichte nicht zu Jubelschreien animiert. Der Humor wirkt an vielen Stellen forciert und kann nicht überzeugen. Und die Zeichnungen von Mike Del Mundo reichen bei weitem nicht an die von Mahmud Asrar oder Adam Kubert heran. Hier ist das Problem, dass ihnen einerseits teilweise Dynamik fehlt. So gibt es zu Beginn eine doppelseitige Splashpage, die statisch wirkt. Und andererseits irritieren auch diese Grimassen, mit denen er versucht, den Humor der Story zu verkaufen. Was nicht funktioniert.

Die zweite Serie ist die "Champions"-Serie. Es ist nicht das erste Mal, das Marvel eine solche Comicreihe herausbringt. In den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts existierte schon einmal eine Reihe, bei der das Team aus Black Widow, Angel, Iceman, Hercules und Ghost Rider bestand. Ein zweiter Versuch, aus dem Jahr 2007, scheiterte an Copyright-Gründen, weshalb diese Reihe dann "The Order" getauft wurde. Diese juristischen Probleme scheinen allerdings jetzt aus dem Weg geräumt zu sein, denn bislang gab es keinerlei Beanstandungen zu der neuen "Champions"-Reihe.

Auch hier ist Mark Waid wieder der Autor, gezeichnet wird die Reihe übrigens von Humberto Ramos ("Crimson", "Spider-Man") und knüpft an die alte "All-New, All-Different Avengers"-Reihe an. Denn das neue Team besteht zum Teil aus den Jugendlichen Mitgliedern der Gruppe. Die Story erzählt davon, wie Ms. Marvel, Spider-Man (Miles Morales) und Nova wegen dem "Civil War II"-Event genug von den Rächern haben. Sie haben eine Vision, wie Superhelden sich verhalten sollten und gründen daraufhin eine eigene Truppe. Mit zum Team stoßen Viv und der aktuelle Hulk, Amadeus Cho. Und gleich in ihrem ersten Fall bekämpfen sie einen Menschenhändler.

Wenn man die "Champions"-Geschichte liest, mag man nicht glauben, dass dies vom selben Autoren geschrieben wurde, wie die "Avengers". Denn wo bei der einen Reihe der Humor nicht zündet, ist hier das Gegenteil der Fall. Immer wieder stößt man auf Momente, in denen der Gag wunderbar funktioniert. Etwa, wenn Ms. Marvel Spider-Man festhält um ihn und Nova ihre Vision zu erklären und sich der Spinnerich darüber erklärt, dass sie ihn fast erstickt. Oder wenn der Hulk sich über die kleine Ms. Marvel erschrickt. Das sind alles Szenen, die wunderbar funktionieren.

Mit ein Grund ist vielleicht die Tatsache, dass der Humor nicht so forciert wirkt. Im Gegenteil: Mark Waid setzt ihn behutsam ein und rückt ihn nicht allzu sehr in den Vordergrund. Denn dort steht die soziale Aussage seiner Jungen Helden.

Die kann man schlichtweg damit zusammenfassen, dass Superhelden sich kümmern sollen. Nach den Ereignissen von "Civil War II" eine Aussage, mit der man durchaus übereinstimmen kann. Weniger Nabelschau, mehr Unterstützung der normalen Menschen.

Und es passt natürlich, dass es die Jugend ist, die diese Aufgabe als Mission wahrnehmen. Vergleiche mit der Realwelt, wo eben Jugendliche eine andere Vision haben, als die Älteren Menschen sind durchaus beabsichtigt.

Dabei ist die Teamzusammenstellung sehr gut geworden. Die Chemie zwischen Ms. Marvel, Nova und Spider-Man war schon bei den Avengers großartig. Doch jetzt, wo der Hulk und Viv (bekannt aus Tom Kings grandioser "Vision"-Serie) mitmischen, macht es wirklich Spaß, die Interaktion zwischen diesen Mitgliedern zu lesen. Man darf gespannt sein, wie die Dinge sich hier in Zukunft entwickeln werden.

Die Zeichnungen von Humberto Ramos mögen für einige Leser gewöhnungsbedürftig sein. Sein Stil ist sehr cartoonartig, mit großen Augen und überhaupt nicht realistischen Proportionen. Doch es passt zu dem jugendlichen Stil der Story. Und wenn man sich erstmal daran gewöhnt hat, will man die Zeichnungen nicht missen!

Das Debut der generalüberholten "Avengers"-Reihe hinterlässt einen gemischten Eindruck. Deshalb auch die Wertung "Geht So".



Fazit:

Die Praxis von Marvel, Serien immer wieder neu zu starten, führt im Falle der "Avengers"-Reihe nur bedingt zum Erfolg. Während die Hauptserie an sich mit einem kruden Humor und schlechten Zeichnungen zu kämpfen hat, ist die "Champions"-Serie besser. Hier gefallen die Story, die Charakterchemie und die Zeichnungen. Auch wenn Mark Waid die Message, unter der seine jungen Helden agieren, mit dem Holzhammer rüberbringt.



Avengers 13 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Avengers 13

Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Panini

Preis:
€ 4,99

76 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Kang und Scarlet Centurion
  • Champions-Serie
  • Chemie zwischen den Helden in der "Champions"-Serie
  • Zeichnungen von Humberto Ramos
Negativ aufgefallen
  • Zeichnungen von Mike Del Mundo
  • Humor bei den Avengers will nicht zünden
  • Motivation der Champions wird mit dem Holzhammer rübergebracht
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 14.09.2017
Kategorie: Avengers
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