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Comic-Besprechung - Die Daltons 1: Der Erste Tote

Geschichten:
Die Daltons 1: Der erste Tote (Les Dalton Tome 1: Le Premier Mort)
Autor: Oliver Visonneau, Zeichner, Inker, Colorist: Jesús Alonso, Übersetzung: Harald Sachse

Story:

Die Daltons, das sind Bob, Emmett und Grattan. Einst waren sie auf der Seite des Gesetztes. Doch da sie nicht bezahlt wurden, wurden sie Verbrecher, Gesetzlose, bis zum bitteren Ende. Dies ist ihre Geschichte.



Meinung:

Die Daltons? Ist das nicht dieses inkompetente Brüderpaar aus "Lucky Luke", die von ihm immer wieder festgenommen und ins Gefängnis verfrachtet werden? Ja, das sind sie, auch! Doch in der Realität ist die Biografie dieser Brüder etwas anders, tragischer. Die Serie "Die Daltons", von Oliver Visonneau, dessen erster Comic dies ist, und dem Zeichner Jesús Alonso, dessen Deutschlanddebüt dies ist, widmet sich ihnen jetzt. Der erste Band hat den Titel "Der erste Tote".

Das Leben im Amerika des 19. Jahrhunderts ist nicht einfach. Vor allem dann nicht, wenn man, wie die Dalton-Familie, auf dem Land lebt. Das Schicksal meint es mit der Familie nicht gut. Der Vater ist ein erbärmlicher Säufer und dann wird auch noch der älteste der Familie, Frank, ein Deputy Marshall, von Alkoholschmugglern erschossen.

Seine Brüder Bob, Emmett und Grattan treten in seine Fußstapfen. Doch wenn man als Vertreter des Gesetzes und damit auch des Staates von diesem nicht bezahlt wird, fällt es schwer, ehrlich zu bleiben. Und so kommt es, wie es kommen muss und schon bald gründet sie die berühmte Dalton-Bande, die Banken ausraubt und Pferde stiehlt.

Das Ende der Geschichte ist bekannt. Das Kreativteam deutet es schon am Anfang ihres Albums an, was mit den Daltons geschehen wird. Deshalb ist umso interessanter, wie es dazu kommen konnte. Immerhin waren die Daltons ursprünglich eine Familie gesetzestreuer Menschen.

Tatsächlich wird die Wandlung der Gebrüder gut begründet. Es ist nachvollziehbar, was sie dazu getrieben hat, das Gesetz hinter sich zu lassen. Allerdings war es kein abrupter Wandel, sondern ein allmählicher, einer, der sich über mehrere Monate hinwegzog.

Das Kreativteam konzentriert sich dabei vor allem auf die Gebrüder Bob und Emmett. Grattan taucht zwar auch noch auf, doch ist er "nur" eine Nebenfigur, die den Zweck hat, den Wandel der beiden anderen langsam einzuläuten. Denn auch er war einst ein Gesetzeshüter, bis ihn die Umstände dazu zwangen, seinen Lebenswandel zu verändern.

Die Charakterisierung der beiden anderen Brüder ist dabei sehr interessant. Bob ist ein Lebemann, jemand, der gerne Frauen hinterherjagt und die eine oder andere Affäre hat. Gleichzeitig ist er auch um seinen Bruder Emmett sehr besorgt, da er unbedingt verhindern möchte, dass diesem Schaden zukommt. Seine Besorgnis ist nachvollziehbar, da im Laufe der Geschichte sehr viele Menschen sterben. Der Tod ist allgegenwärtig, was eben auch dafür sorgt, dass das Bemühen von Bob nachvollziehbar ist.

Emmett hingegen will davon nicht viel wissen. Er will sich beweisen, eigene Verantwortung tragen. Wobei auch er ein gewisser Lebemann ist, der dem weiblichen Geschlecht nicht abgeneigt ist, wenn auch nicht ganz so heftig wie sein älterer Bruder Bob. Der Wunsch sich zu beweisen und nicht mehr länger unter der Kontrolle seiner Familie zu stehen, auch wenn er sie mag, ist es, der ihn antreibt.

Und so sorgt diese realistische und nachvollziehbare Charakterisierung dafür, dass man mit den Daltons fühlt. Ebenso, wie man dadurch ein Gefühl für den Wilden Westen erhält. Dieser ist nicht romantisch, sondern hart und unnachgiebig.

Die Härte wird auch durch die Illustrationen von Jesùs Alonso vermittelt. Das sein Stil dabei cartoonig ist, stört nicht, sondern trägt mit dazu bei, die verschiedensten Emotionen glaubwürdig rüberzubringen. Dabei überzeugen seine Zeichnungen auch durch ihre hohe Liebe zum Detail. Seien es die Charaktere oder die Hintergründe: Es gibt immer genug zu sehen.

Womit auch klar, dass dieser Band ein "Klassiker" und ein "Splashhit" ist.



Fazit:

Oliver Visonneau und Jesùs Alonso präsentierten mit "Die Daltons 1: Der Erste Tote" eine beeindruckende Comicbiografie der bekannten Brüder. Die Charakterisierung jener ist perfekt und man kann ihre Motivation für ihre jeweiligen Entscheidungen sehr gut nachvollziehen. Dabei konzentriert sich das Kreativteam vor allem auf Bob und Emmet. Die Zeichnungen von Alonso übertragen dabei die Härte jener Zeit in unsere Realität.



Die Daltons 1: Der Erste Tote - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Die Daltons 1: Der Erste Tote

Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Splitter

Preis:
€ 14,80

ISBN 13:
978-3-95839-493-3

56 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Erstklassige Charakterisierungen
  • Ein düsterer, brutaler, realistischer Western
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 11.08.2017
Kategorie: Alben
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