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Comic-Besprechung - Motorcity

Geschichten:
Motorcity (Motorcity)
Autor: Sylvain Runberg, Zeichner: Philippe Berthet, Colorist: Dominque David, Übersetzung: Resel Rebiersch

Story:

Lisa Forsberg kommt frisch von der Polizeiakademie aus Stockholm. Es hat sie zurück in ihre Heimatstadt Linköping gezogen. Doch schon bald muss sie sich mit einer verschwundenen Person auseinandersetzen, wobei dieser Fall sehr schnell eskaliert.



Meinung:

Die Namen Philippe Berthet und Sylvain Runberg sind vielen Albenlesern keine Unbekannte. Runberg hat zum Beispiel an den Serien "Orbital" und "Warship Jolly Roger" gearbeitet, derweil Berthets Zeichnungen vor allem durch die Serie "Pin-Up" bekannt geworden ist. Gemeinsam präsentieren sie jetzt "Motorcity", das hierzulande vom Schreiber & Leser-Verlag in deren "Noir"-Imprint veröffentlicht wurde.

Lisa Forsberg ist eine junge Polizistin, die eben erst ihren Abschluss an der Polizeiakademie in Stockholm gemacht hat. Sie kehrt zurück in ihre Heimatstadt Linköping und wird von den dort anwesenden Kollegen mit einer Mischung aus Freundlichkeit und Skepsis aufgenommen. Doch dann wird eine Person als vermisst gemeldet. Und bei ihrer Ermittlung stößt Lisa Forsberg schon bald auf eine ungeheuerliche Geschichte.

"Noir" bezeichnet eine Krimikategorie, die düster und schockierend ist. Bekannt durch den Film Noir, dessen Blütezeit zwischen den Jahr 1941 und 1985 lag, produzierte dieses Genre viele bekannte Helden und Werke. Doch auch nach der Blütezeit lebt diese Kategorie weiter, wie "Motorcity" beweist.

Wobei Motorcity zu Beginn gar nicht so düster wirkt. Stattdessen wirkt die Story normal und schildert den ersten Arbeitstag einer Polizistin. Doch dann wird die Erzählung merklich düsterer, bis es zu einem Finale kommt, das einen schockiert!

Im Zentrum der Geschichte steht eindeutig der Kriminalfall. Ein Mann wird vermisst, einer, der ein Raggare ist, sprich einer, der die amerikanische Kultur der 50er Jahre mag und sie nachlebt. Niemand weiß, was mit ihm geschehen ist, sogar seine Freundin nicht. Doch dann entwickelt sich der Fall in ungeahnte Richtungen.

Es fällt schwer, mehr darüber zu schreiben, was für Plottwists sich das Kreativteam hat einfallen lassen, bis es eben zu dem Ende kommt, das einen umhaut. Aber man merkt dem Autoren und dem Zeichner an, dass sie sich jede nur erdenkliche Mühe gegeben haben, um den Leser bei Laune zu halten. Und das gelingt ihnen auch. Man bleibt am Ball, man will wissen, wie es weitergeht, was geschieht. Mit dem Ergebnis, dass man nach der letzten Seite wie erschlagen ist.

Denn der Fall und die davon Betroffenen werden großartig dargestellt. Besonders Magdalena Enström und ihre Tochter Sofia gehen einem zu Herzen. Ihr Schicksal lässt einen nicht kalt und sorgt eben mit dafür, dass der Krimiplot so großartig geworden ist.

Doch so großartig der Krimiplot dieses Bande ist, so negativ fällt einem auf, dass die beiden ermittelnden Beamten Lisa Forsberg und Erik Linden kaum charakterisiert werden. Es gibt zaghafte Andeutungen, zum Beispiel auf die turbulente Vergangenheit von Lisa. Doch es bleibt eben dabei. Konkret wird nichts, mit dem Ergebnis, dass das Schicksal der beiden Figuren einem irgendwann egal ist.

Dafür sind die Illustrationen von Philippe Berthet gelungen. Wie auch bei der "Pin-Up"-Serie versteht es sich darauf, attraktive Menschen zu zeichnen. Dabei achtet er trotzdem darauf, die Figuren unterschiedlich wirken zu lassen, genauso wie die Emotionen bei ihm glaubhaft wirken. Die Arbeit, die er hier liefert ist einfach nur grandios.

Deshalb wird der Band zum "Reinschauen" empfohlen.



Fazit:

Man kann Philippe Berthet und Sylvain Runberg nicht absprechen, dass sie mit "Motorcity" einen spannenden Krimicomic erschaffen haben. Der Fall wird sehr gut erzählt und packt einen von der ersten bis zur letzten Seite. Vor allem die Opfer der Ereignisse sind sympathisch und charakterisiert. Was man allerdings nicht von den ermittelnden Polizisten sagen kann. Das Privatleben der beiden wird, wenn überhaupt, nur angedeutet, was schade ist. Dafür sind die Illustrationen von Berthet hervorragend geworden.



Motorcity - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Motorcity

Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Schreiber und Leser

Preis:
€ 18,80

ISBN 13:
978-3-946337-40-9

64 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Spannender Kriminalfall
  • Exzellente Zeichnungen
Negativ aufgefallen
  • Charakterisierung der ermittelnden Personen lässt zu wünschen übrig
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 27.08.2017
Kategorie: One Shots
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