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Comic-Besprechung - Crossed 17: Badlands 10

Geschichten:
Crossed 17: Badlands 10 (Crossed: Badlands 71-74, Crossed 2014 Special )
Fünf blutige Finger
Autor: David Hine, Zeichner: Nahuel Lopez, Colorist: Digikore Studios

Brüder
Autor: Justin Jordan, Zeichner: Fernando Heinz, Colorist: Digikore Studios

Story:
Hazuki ist die Tochter eines japanischen Mafiabosses. Zusammen mit vier Freunden hat sie einen Bund geschlossen, der nun auf den Prüfstand gerät, als die ersten Gefirmten auftauchen. Auf einer Cosplay-Convention müssen sich die Freunde nicht nur den Infizierten stellen, sondern auch interne Konflikte beilegen. In Amerika hingegen trifft die Infektion auch ein Gefängnis. Hinter den Gittern bricht die Hölle los, doch wie soll man den Gefirmten entkommen, wenn eine Flucht unmöglich sein soll?


Meinung:
Das nunmehr schon siebzehnte Paperback von der Reihe Crossed ist gewohnt brutal ausgefallen. Allerdings scheint mit dem fortlaufen der Reihe der Subtext der immer wieder zu finden war, deutlich zurückgefahren zu werden. Fällt den Autoren in der Hinsicht nichts mehr ein? Gut, man konnte die vorherigen Bände auch immer zum Vergnügen lesen, natürlich war es dann ein guilty pleasure, aber ein ironischer oder ein gesellschaftskritischer Kommentar hob die Serie dann doch etwas hervor und gab dem ganzen blutigen Geschehen das gewisse Quäntchen Extra.

Schon im letzten Band konnte man aber den Subtext mit der Lupe suchen und auch hier ist er nicht mehr vorhanden. Es werden also die Bedürfnisse nach einer reinen Horroraction bedient und weniger die nach Sozialkritik. Dennoch liegt hier eine bissige Sozialsatire vor, die nicht zwangsläufig kritisch sein muss, sondern auch als eine Art Hommage ausfallen kann. Vor allem die erste hier enthaltene Storyline ist eine Gratwanderung zwischen Kritik und Hommage. Dabei wird auf einen vorhergehenden Band Bezug genommen wenn wieder Geschehnisse innerhalb Japans aufgegriffen werden. Die Heldin eines vorherigen Bandes tritt kurz auf und ihr Freund spielt hier eine Hauptrolle. Es geht um eine Gruppe von fünf japanischen Jugendlichen die sehr unterschiedlich sind und in ihren Typen unterschiedliche Formen der Gesellschaftsschichten widerspiegeln. Da hat man denjenigen der sich von der Realität abkapselt und allein in seinen vier Wänden lebt und einzig für Mangas lebt, denjenigen der allein im virtuellen Raum lebt, die verwöhnte Tochter deren Vater ein Yakuza ist, einen jungen Mann der ehrgeizig ist aber kein Talent hat und in das Verbrechen rutscht, sowie eine junge Frau die sich von der Gesellschaft abheben will und in die Prostitution abgleitet. Das spiegelt nicht direkt eine vielfältige Gesellschaft Japans wider, sondern eher einige Besonderheiten bestimmter spezieller Milieus. Vielmehr wird kritisiert, dass man einzig in einer Fantasiewelt lebt oder in einer Gesellschaftsschicht, den Yakuza, die ihre eigene Welt und Regeln besitzt oder zumindest vorgaukelt. Allen diesen Welten ist die Gewalt gemeinsam und das Ausnutzen anderer. Der eine spielt brutale Videospiele, der andere zeichnet gewalttätige Mangas, die Prostituierte bestiehlt ihre Kunden während die anderen zwei in den Dunstkreis der Yakuza gehören.

Alle fünf werden nun mit den Gefirmten konfrontiert und ihre Fantasie wird auf schreckliche Art und Weise Wirklichkeit. In den hervorragenden Zeichnungen werden immer wieder auf die Popkultur und auf wirkliche Monster Bezug genommen, denn der Hauptteil spielt in einem Vergnügungspark wo gerade ein Cosplay stattfindet. In der Geisterbahn finden sich nicht nur klassische Filmmonster und solche aus Animes und Mangas, sondern auch historische Mörder wie Jack the Ripper und historische Foltermethoden.

Alles wird in den Schatten gestellt durch die Gefirmten. Die schützende Barriere des Fantasieproduktes und der historischen Distanz wird aufgelöst und die Hauptfiguren müssen sich behaupten. Insofern stehen die Gefirmten für die Realität mit der man sich konfrontiert sieht. Das ist durchaus spannend und düster, sowie ziemlich brutal. Denn die Zeichnungen trauen sich etwas. Man muss schon in den Details nachsehen und da kann man Aspekte entdecken die man in einem Mainstreamprodukt so nicht findet. Da sind durchaus tropfende Geschlechtsteile zu sehen und einige explizite Aspekte. Ganz klein und versteckt, aber vorhanden.

Die zweite Storyline ist recht kurz und war ursprünglich ein Special. Dieses Kapitel spielt in einem Gefängnis wo eh so gut wie jeder des anderen Wolf ist und als die Infektion ausbricht ist das ein einziges Gemetzel. Allerdings ist die Story an sich pures Klischee und so nur ganz nett. Aber die Schocks sitzen und auch hier können vor allem die Zeichnungen mit einer kranken Fantasie punkten. Fans bekommen also das, was sie erwarten, wobei vor allem die erste Hälfte empfehlenswert ist, aber der gesamte Band nicht mehr ganz mit den Vorgängern mithalten kann.


Fazit:
Gewohnt brutal und in den zeichnerischen Details durchaus mutig, kann der Band nicht mit vorherigen mithalten, da der sozialkritische Subtext nicht mehr vorhanden ist. Aber die satirischen Einflüsse heben ihn dennoch hervor.


Crossed 17: Badlands 10 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Crossed 17: Badlands 10

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 19,99

ISBN 13:
4197959319997

132 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Action, Horror, Spannung
  • detailreiche und mutige Zeichnungen
  • satirischer Einschlag
Negativ aufgefallen
  • Subtext nicht mehr so deutlich
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 26.07.2017
Kategorie: Crossed
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